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Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Titel: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
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erster Besuch in den Tunneln. Wie die meisten gewöhnlichen Soldaten war er froh, wenn er sie vermeiden konnte, und er lauschte den Geschichten über die unterirdischen Kämpfe mit einer Mischung aus Entsetzen über das, was diese Männer durchmachen mussten, und Erleichterung darüber, dass er nicht selbst gezwungen war, dort unten zu sein. Immer wieder musste er an seinen Bruder denken, der einmal in diesen Tunneln gelebt hatte und jede Schicht in Langeweile als freiwilliger Spezialist verbracht hatte, stets aber in dem Bewusstsein, dass jeden Augenblick der Alarm ertönen und ihn zu einem verzweifelten, schmutzigen Kampf in irgendeinem pechschwarzen Abschnitt herausrufen konnte, der nicht breiter als er selbst war. Sein Bruder Cole hatte zwei Jahre in diesen Tunneln verbracht, bevor er unter der Anspannung zusammengebrochen war und die Armee sowie seine Familie und alles andere, was er gekannt hatte, im Stich gelassen hatte. Er hatte mit niemandem über seine Erfahrungen im Untergrund gesprochen, nicht einmal mit Bahm.
    Er kam zum Ende eines Tunnels, der so niedrig war, dass Bahm sich bücken musste, damit er nicht gegen die durchhängenden, bereits halbverfaulten Deckenbalken stieß. Dieser Tunnel hatte sich Hunderte von Ellen durch die Erde gewunden und wurde erhellt von Laternen, die so weit auseinander hingen, dass sich ihre Lichtkegel nicht überschnitten. Jede Abzweigung wurde durch eine
schwere Tür versperrt, die ihm von Mitgliedern der Sondereinheit geöffnet und sofort hinter ihm geschlossen wurde. Der festgetretene Boden fiel ab und stieg wieder an, führte unter der Mauer von Kharnost hindurch und hinaus ins Niemandsland. Am Ende des großen Tunnels wurde Bahm zu einem hölzernen Schemel gelenkt, der in dem unheimlichen Raum eines Lauschpostens stand. Hier war gerade genug Platz für zwei Schlafkojen, einen Tisch, einen Kübel für die Notdurft und zwei schwitzende Männer der Sondereinheit. Bahm setzte sich mit einer gewissen Unsicherheit, spürte das Gewicht über ihm wie einen Himmel aus Erde und drückte das Ohr gegen die Öffnung eines zylindrischen Geräts, das einem Stierhorn glich und seinerseits gegen eine Wand aus festem Lehm gedrückt war.
    In den stillen Tiefen dieses Ortes lauschte Bahm dem fernen und rasenden Heulen eines Mannes.
    »Vermutlich ein feindlicher Pionier«, erklärte einer der Männer. »Sitzt durch einen Einsturz in der Falle.«
    Bahm schaute auf und sah, dass der Mann grinste.
    »Muss neu bei der Truppe sein, denn sonst würde er nicht so brüllen.«
    Der andere Mann schaute von seinem Sitz auf. Er schnitzte gerade an einem Stück Holz herum. »Sie haben immer eine Glocke dabei, damit sie nach Hilfe rufen können, wenn sie in der Falle sitzen. Das braucht weniger Luft als dieses Gebrüll.« Er deutete mit dem Kopf zur Wand. »Er ist in Panik.«
    Bahm ließ sie in ihrer schäbigen Zelle allein. Auf seinem Rückweg in demselben Karren mit den kleinen Rädern,
die über zwei Metallschienen liefen und vor denen ein Zwergmuli herlief, ertönte plötzlich der Alarm. Sie hatten gerade eine Kreuzung erreicht, als von links der klappernde Laut einer Glocke so laut herbeidrang, dass es den erschöpften Maulesel stark erschreckte.
    »Ganz ruhig«, sagte der Fahrer in dem Versuch, das verängstigte Tier wieder unter Kontrolle zu bekommen. Er machte lockende, besänftigende Geräusche und redete leise auf den Maulesel ein. Dieser schnappte nach seinem Herrn, rollte mit den Augen, rannte gegen die Wand an und prallte immer wieder mit dumpfen Lauten von ihr ab. Es hörte sich an, als ob eine riesige Faust auf den Boden hämmerte. Bahm stieg aus und versuchte dem Fahrer zu helfen. Sie mussten das Tier beruhigen, bevor es sich den Hals brach.
    Bahm konnte nicht näher an es herankommen. Er zog sich um das Ende des kleinen Karrens zurück und drückte sich an der anderen Tunnelseite entlang, bis er außer Gefahr war. Er blieb stehen und hob zum Schutz die Hand ans Gesicht. Das Maultier trat aus und zersplitterte das Holz des Karrens sowie seine eigenen Hufe. Hier geht es nicht weiter , dachte er. Ich muss bis zur Vorderseite kommen .
    Er sprang nach vorn, als das Tier gerade wieder die Beine gesenkt hatte. Aber der Maulesel spürte ihn kommen und trat mit einem Huf aus, der ihn an der Flanke traf und die Luft aus ihm herauspresste. Bahm rollte zu Boden und spürte, wie ihm die eisernen Geleise in den Rücken stachen. Verzweifelt lag er da und versuchte Luft zu holen.

    Es war unmöglich, das

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