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Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Titel: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
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Serèse zu Nico auf und versuchte sich an einem schwachen Lächeln. Sie hat Angst , erkannte er und war froh darüber, dass er nicht allein mit seinem Gefühl war. Als er sie ansah, erinnerte er sich an ihre kurze Begegnung in der Wäscherei von Sato, als ihre Haare vom Dampf durchnässt gewesen waren. Er konnte das Bild jener jungen Frau kaum mit der in Einklang bringen, die nun vor ihm saß.
    »Unsere Zusammenkunft«, meinte Asch. »Hat dein Vater sie erwähnt?«
    »Ja. Er hat gesagt, dass ihr euch morgen wie geplant trefft.«
    »Gut. Dann gehen wir jetzt.«
    »Natürlich«, sagte Nico. »Wir spazieren einfach hier heraus, ganz unbekümmert, und sie winken uns dabei zu. Ich kann nichts Schlechtes an dieser Idee finden, wirklich nicht.«
    »Wir nehmen den Weg über das Badehaus und verlassen
es zusammen mit einigen anderen Besuchern. Das wird sie zumindest verwirren. Das ist das Beste, was wir tun können.«
    Serèse stimmte ihm zu. Sie stand auf, schlängelte sich hinaus auf den Korridor, und dabei drückte sich ihr lederbedeckter Rücken kurz gegen Nico. Er und Asch folgten ihr. Sie wickelte sich in einen roten Mantel und ergriff einen Leinwandrucksack, den sie bereits gepackt hatte.
    Sie versammelten sich im Arbeitszimmer. Nico ergriff die Initiative, zog den Ledersessel unter die Öffnung in der Decke und stemmte sich hoch. Dann streckte er Serèse die Hand entgegen, aber sie beachtete sie nicht, sondern warf ihm bloß ihr Gepäck zu. Als Nächstes kletterte sie hinauf, und Asch kam als Letzter und legte die Platte sorgfältig wieder an ihren Ort.
    Im Umkleideraum war es ruhig, als sie sich in eine leere Kabine hinunterließen. Einige Minuten saßen sie eng aneinandergedrängt auf der Holzbank und warteten. Nico spürte die Hitze von Serèses Bein, das sich gegen das seine presste. Er versuchte nach Kräften, es nicht zu beachten.
    Asch hob die Hand an seine Stirn und massierte sie. »Was ist mit dem Tempel?«, fragte er, als wollte er sich von den Schmerzen ablenken. »Hattest du die Möglichkeit, Informationen zu bekommen?«
    »Ich habe den Umkreis ein paar Tage lang beobachtet«, flüsterte sie. »Dann habe ich Baso und den anderen mitgeteilt, was ich gesehen habe. Die Wahrheit ist, dass es unmöglich ist.«

    »Baso hat es geschafft.«
    »Ja«, zischte sie. »Und wie weit ist er gekommen?«
    Darauf sagte Asch nichts.
    »Wir wissen nicht einmal, ob sich Kirkus noch darin befindet.«
    »Der Seher hat es uns gesagt, bevor wir Sato verlassen haben. Also dürfen wir annehmen, dass Kirkus noch da ist.«
    Sie verstummten, als ein weiterer Badegast den Hauptumkleideraum betrat und laut vor sich hin pfiff; offensichtlich war er allein. Bald kamen weitere und stritten darum, welches Bordell sie als Nächstes aufsuchen sollten. Asch bückte sich und warf einen Blick unter der Tür der Kabine hindurch.
    »Hört mir zu«, flüsterte er, als er sich wieder aufrichtete. »Wir gehen zusammen mit ihnen. Falls wir draußen angegriffen werden sollten, müsst ihr beiden weglaufen, und ich werde mein Bestes tun, um sie aufzuhalten. Nico weiß, wohin ihr gehen könnt.«
    »Weiß ich das?«
    »Ins Hostelio, Nico. Schlagt euch zu den östlichen Docks durch. Dort kann euch jeder den Weg zeigen.«
    Sie warteten noch einige Herzschläge ab, bis Asch nickte. Alle drei zogen ihre Kapuzen über, schlüpften aus der Kabine und folgten den Männern nach draußen auf die Straße. Die Dämmerung hatte sich zur Nacht verdichtet, aber wenigstens regnete es nicht mehr. Sofort schlugen sie eine andere Richtung ein als die Gruppe der Männer und schlenderten unbekümmert davon.
    Nico spürte, wie verborgene Augen ihre Bewegungen
verfolgten; er wusste nicht, ob es eine echte Intuition war. Serèse schwatzte los, entweder aus Nervosität oder als List, damit sie gewöhnlicher wirkten. Ihre Worte klangen seltsam in dieser dunklen Straße, die von den Gaslaternen nur schwach erleuchtet wurde.
    »Dein Name«, sagte sie zu ihm, »lautet Nico?«
    »Ja. Du hast dich daran erinnert.«
    »In der alten Sprache bedeutete das so viel wie umsichtig , nicht wahr?«
    Nico schluckte und versuchte, die Trockenheit in seiner Kehle zu vertreiben, während er einen dunklen Hauseingang links von ihnen beobachtete. Er murmelte, dass das stimmte.
    »Und – bist du das?«
    »Bin ich was?« Er hätte schwören können, dass er soeben die Bewegung eines Schattens bemerkt hatte.
    »Umsichtig, meine ich. Siehst du in die Menschen hinein und erkennst ihre

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