Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Titel: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
Vom Netzwerk:
für die Lunge, schlechter noch als Teerkraut. Tatsächlich hatte sie oft schreckliche Hustenanfälle bekommen, wenn sie die ganze Nacht hindurch geraucht hatte. Nico hätte ihr Angebot beinahe ausgeschlagen, doch dann dachte er: »Warum nicht?«, und nahm das Kraut vorsichtig an. Er inhalierte ein wenig Rauch in seine Lunge. Hustend gab er ihr den Stab zurück.
    »Habe ich dich bei etwas unterbrochen?«, fragte Serèse
in sein Schweigen hinein, denn er war noch immer zum Teil in den Bergen von Khos.
    »Nein. Nur ein paar Erinnerungen. «
    » Gut, in diesem Fall lasse ich dich mit ihnen allein. « Mit einer einzigen anmutigen Bewegung stand sie auf; es hatte etwas Katzenartiges.
    »Wegen mir musst du nicht gehen«, sagte Nico rasch.
    Sie streckte die Hand aus. »Ich habe nur mit dir gespielt. Wenn wir den Nachmittag miteinander verbringen, dann sollte es nicht gerade hier sein.«
    Dem musste Nico zustimmen. Er ergriff ihre Hand und erlaubte es, dass sie ihn auf die Beine zog. »Was schlägst du vor?«, fragte er, während ihre Hände noch ineinander verklammert waren.
    Sie zuckte die Achseln. » Vielleicht sollten wir ein bisschen spazieren gehen.«
    Sie ließ seine Hand los und hängte sich stattdessen bei ihm unter. Die Luft wurde kühler, als die Sonne hinter den hohen Häusern der Umgebung verschwand. Auf allen Seiten eilten die Passanten hin und her; Sklaven mit Eisenkrägen trugen schwere Lasten, die sie auf dem Kopf balancierten. Sie kamen an einigen Speiselokalen vorbei, aus deren geöffneten Türen Kochdüfte drangen.
    »Bist du hungrig?«, fragte Nico, obwohl er selbst nicht das geringste Bedürfnis zu essen verspürte.
    Serèse schüttelte den Kopf; das dunkle Haar fuhr ihr um die Schultern. »Ich brauche etwas frische Luft. Magst du es nicht, einfach nur so herumzuschlendern? «
    »Doch, natürlich«, antwortete er schnell.

    Sie reichte ihm wieder den Hazii-Stab, und diesmal zog er heftiger daran.
    »Du und Aléas«, sagte sie, »ihr scheint am Ende doch Freunde geworden zu sein.«
    »Ich glaube schon. Nicht dass Baracha … ich meine, nicht dass dein Vater es sehr gern sähe …«
    »Nein, das tut er nicht. Schließlich bist du Aschs Lehrjunge. «
    Nico bedachte sie mit einem fragenden Blick.
    Sie zuckte die Achseln. »Meister Asch ist der Beste, den der Orden hat, und alle wissen das. Das gefällt meinem Vater nicht, denn er wollte immer selbst der Beste sein. Er erträgt es nicht, es nicht zu sein. Aber das darfst du ihm nicht vorhalten. Meine Mutter hat mir von seiner Kindheit und von seinem Vater erzählt, der wild und überheblich, aber auf seine Weise auch klein und unbedeutend war. Er hat seinen Sohn bei jeder Gelegenheit herabgesetzt und ihm bis zum Tag seines Todes nichts als Verachtung gezeigt. Das hat meinen Vater in gewisser Weise geformt, und er kann nichts dagegen tun. «
    Nico dachte darüber nach und versuchte diese Worte mit dem anmaßenden Alhazii in Einklang zu bringen, den er kannte.
    Sie gingen an Straßencafés vorbei, und der Lärm der Gäste wurde laut und lärmend. Die Schatten wurden immer länger.
    »In gewisser Weise ist meine Mutter auch so«, sagte er nach einiger Zeit. »Etwas aus ihrer Vergangenheit hat noch immer Einfluss auf sie.«
    »Ihre Eltern?«

    »Nein. Mein Vater.«
    Serèse antwortete etwas darauf, aber er hörte es nicht. Er geriet ins Straucheln und blieb stehen.
    Vor ihnen wirbelte etwas rasch zu Boden. Als es landete, blickte er darauf hinunter.
    Es war ein Zikadensame, dessen frisches Grün sich vom matten Grau der Pflastersteine deutlich abhob. Überall auf der Straße lagen zerfetzte und verdorrte Blätter, und unter ihnen befanden sich auch ähnliche geflügelte Samen, aber sie waren kleiner als diejenigen, die Nico kannte. Er schaute auf, sein Blick schweifte Stockwerk für Stockwerk an dem Gebäude neben ihnen hoch. Über den Rand des Daches hingen die Zweige eines Baums.
    Serèse folgte seinem Blick. »Ein Dachgarten«, erklärte sie. »Eine Marotte der Reichen.« Sie schürzte kurz die Lippen. »Komm weiter«, sagte sie, als sie in eine Gasse einbog, die an der Seite desselben Hauses entlangführte.
    Nico folgte ihr, und sie blieb bei einer Leiter stehen, die über ihren Köpfen an der Ziegelmauer befestigt war. Es war eine Feuerleiter, die neben einer Reihe von Fenstern bis zum Dach hinauf reichte. Er begriff, was sie gerade dachte.
    Ihm wurde schwindlig, als sie ihm auf die Schultern kletterte. Er grinste und schwankte unter ihrem Gewicht, als sie

Weitere Kostenlose Bücher