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Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Titel: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
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Frage nach. Er erinnerte sich, wie seine Mutter das Zeichen des Schutzes jedes Mal dann gemacht hatte, wenn sie einen Pica-Vogel gesehen hatte – eine Angewohnheit, die sogar auf ihn abgefärbt hatte. Er erinnerte sich auch daran, dass sie zur Zeit der Wintersonnenwende immer eine Kerze in einem offenen Fenster hatte brennen lassen.
    »Vielleicht.« Er zuckte die Schultern. »Diese alten Wege, werde sie sonst noch irgendwo begangen?«
    »Oh, überall , aber nur in den Schatten. In Traditionen, die schon lange jede Bedeutung verloren haben. Und nur von denjenigen, die alt genug sind, um sich an ein
Leben vor Mhann zu erinnern. Im Hohen Pasch wirst du die alten Wege finden, die noch von allen beschritten werden und ihre Bedeutung behalten haben. Und noch weiter weg – auf den Inseln des Himmels, sogar dort. Und so leben sie für immer weiter, weißt du. Wenn sie sterben, benutzen sie das alte Wissen, um sie wieder ins Leben zurückzuholen. Ja, das sind die Dinge, die uns die Mhannier vergessen machen wollen.«
    Nico lauschte ihren Worten mit dem Ausdruck offenbaren Interesses. Er kämpfte gegen den Drang, sich an den Fußknöcheln zu kratzen, wo er Flöhe springen und beißen fühlte. Er schaute auf die geschlossene Tür und fragte sich, wie lange Meister Asch wegbleiben würde. Was machten sie da drinnen bloß?
    Die Frau atmete tief ein und drehte den Griff ihres Stocks hin und her. »Du bist ein freundlicher Junge«, sagte sie. »Du hörst einer alten Frau zu, wo du doch lieber anderswo wärest. Aber ich glaube, sie haben gerade ihre Besprechung beendet.«
    Nico setzte den Chee in dem Moment ab, in dem er hörte, wie die Tür aufgezogen wurde. Er war schon auf den Beinen, als Asch heraustrat, dicht gefolgt von dem anderen Mann.
    »… dann näher an der Zeit«, sagte Asch gerade.
    Der Farlander bemerkte die Cheetase auf dem Tisch, blieb stehen und nahm sie an sich. Er trank einen großen Schluck und lächelte die Frau an, als er die leere Tasse wieder abstellte. Er bedeutete Nico mit einer raschen Kopfbewegung, ihm zu folgen, und ging auf die Treppe zu.

    »Danke für den Chee«, sagte Nico rasch und lief hinter seinem Meister her.

    Sie nahmen eine Tram zurück zum östlichen Hafengebiet und saßen auf einer der Bänke im hinteren Teil. Eine Zeit lang schaute Asch hinter sich durch das Rückfenster.
    » Glaubt Ihr, wir werden verfolgt?«
    Asch sah wieder nach vorn. » Schwer zu sagen«, murmelte er. Er schien nicht sehr besorgt zu sein.
    Die Tram klapperte an einem großen Platz vorbei, der an drei Seiten von Gebäuden aus weißem Marmor gesäumt und voller Gestalten in roten Roben war – es waren Tausende und Abertausende.
    »Pilger«, sagte Asch, noch bevor sein Lehrling fragen konnte.
    »Ich hatte eine andere Frage im Kopf«, sagte Nico so laut, dass seine Stimme durch den Lärm der Menge hindurch zu hören war. »Habt Ihr in dem Haus bekommen, was Ihr haben wolltet? «
    »Ich hoffe es.«
    »Und mehr wollt Ihr mir nicht darüber erzählen?«
    »Nein, noch nicht.«
    Enttäuscht stieß Nico die Luft aus. »Das ist eine großartige Weise, Euren Gesellen anzulernen. Sagt ihm so wenig wie möglich, auch wenn er fragt.«
    »Im Feld ist es immer am besten, wenn du alles für dich selbst herausfindest. «

    Nico schnaubte verächtlich. »Eine bequeme Theorie, denn sie schützt Euch davor, Fragen beantworten zu müssen. «
    »Ja, das auch.«
    Als die Tram über ein Schlagloch in der Straße fuhr, erzitterten die Scheiben. Asch drehte sich um und schaute wieder nach hinten. Dann setzte er sich gerade und rieb nachdenklich den Daumen gegen den Zeigefinger.
    Kurze Zeit später stand er auf und hielt sich am Gepäcknetz über ihm fest. »Fahr zurück und warte in unserem Zimmer auf mich. Bleib drinnen, bis ich wieder da bin.«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, bewegte er sich zu dem offenen Ausstieg und hüpfte auf die Straße. Er ging rasch davon, während die Tram an ihm vorbeifuhr, und bemerkte nicht einmal mehr, dass Nico das Gesicht gegen das Fensterglas presste.
    Einige Zeit später fuhr die Tram in das Viertel der östlichen Hafenanlagen ein, und Nico wusste wieder, wo er war. Er schaute aus dem Fenster auf die vorbeiziehenden Straßen, deren vage Vertrautheit ihn ebenso vage beruhigte. Auf dem Bürgersteig ging ein Mädchen vorbei. Er bemerkte ihr dunkles Haar.
    Nico sprang auf, bahnte sich einen Weg zum Ausgang und sprang von der Tram herunter.
    »Serèse!«, rief er, aber das Mädchen war so weit von ihm

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