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Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Titel: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
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sagte sie schleppend.

    Nico wurde nackt, aber mit der Kapuze über dem Kopf durch eine Reihe von Eisentüren geleitet, die sich nacheinander vor ihm öffneten und hinter ihm wieder schlossen, wobei jedes Mal eine ganze Sammlung von Schlüsseln klapperte. Der Steinfußboden fühlte sich grobkörnig unter seinen Füßen an.
    Unmittelbar vor ihm redete ein Mann laut; seine Stimme hallte in dem engen Gang wider. Er rezitierte die Verse irgendeines Gedichtes in einer Sprache, die zur Hälfe Handelssprache und zur Hälfte eine andere war. Als Nico unsanft vorwärtsgeschoben wurde, näherte sich ihm diese Stimme, bis sie sich unmittelbar vor seinem Gesicht zu befinden schien, dann glitt sie an ihm vorbei und verdämmerte rascher, als es eigentlich möglich sein sollte.

    Der Korridor verlief in einer langgezogenen Kurve nach rechts. Bald führte er auch abwärts, so dass Nico mehrfach beinahe gestürzt wäre, als seine Füße nicht sofort Halt fanden.
    Die Regulatoren hielten ihn an, während ihre Stiefel knirschten, und drehten ihn um. Der Lärm einer sich öffnenden Eisentür, die in den Angeln quietschte, klang wie das panische Kreischen eines jungen Mädchens.
    Nico wurde durch die Tür gedrückt; seine gefesselten Hände flogen den taumelnden Füßen voran. Die Tür wurde mit einem lauten Schlag hinter ihm geschlossen und veränderte den Klang in diesem engen Raum.
    Zuerst glaubte er, er wäre allein, doch dann hörte er das Scharren von Stiefeln, und dann einen ähnlichen Laut aus einer anderen Richtung. Er spürte die beiden Regulatoren, die rechts und links von ihm standen.
    »Leg dich auf den Boden«, befahl eine männliche Stimme.
    »Was?«
    » Leg dich auf den Boden «, wiederholte eine weibliche Stimme.
    Nico zitterte. Absurderweise hörte er, wie seine Zähne klapperten.
    Seine Knie gaben unter ihm nach, und dann war er am Boden, mit dem Kinn auf dem Stein, und seine Rippen pressten sich hart gegen den Untergrund.
    Er hörte das Knarzen von Leder, als Finger gebogen und geschmeidig gemacht wurden. Insgesamt vernahm er dieses Geräusch viermal.
    Der erste Tritt reichte aus, um Nicos Blase zu leeren. Er
krümmte sich zusammen und keuchte unter dem Schreien des weißen Schmerzes tief in seinem Inneren auf.
    »Er hat sich schon bepinkelt«, bemerkte die Frau.
    Und dann besorgten sie es ihm richtig.
    Nico versuchte vor ihren Schlägen davonzukriechen. Er hörte sich selbst, wie er die Regulatoren anschrie, sie mögen aufhören. Er hätte ihnen alles gesagt, denn ihn hatte der Mut völlig verlassen in dieser Lage, in der er nicht nur seiner Kleidung, sondern auch seiner Würde und Kraft beraubt worden war.
    Aber sie fragten nichts. Sie trampelten nur abwechselnd auf seine Beine, schlugen seinen Kopf gegen den Boden und traten ihm gegen die Rippen – nicht in Raserei, sondern langsam und methodisch, als ob es für sie eine alltägliche Arbeit wäre und sie eine gute Leistung erbringen wollten.
    Sie würden ihn töten, dessen war er sich sicher. Als sein Kopf schon in einem Nebel aus Finsternis schwamm, wurde die Tür kreischend geöffnet, und die Schläge hörten plötzlich auf.
    »Heilige Matriarchin«, keuchte ein Mann in offensichtlicher Überraschung.
    Schritte, das Wirbeln von Roben.
    »Ich will ihn sehen«, sagte die Stimme einer anderen Frau.
    Die Kapuze wurde ihm vom Kopf gezogen. Nico lag auf dem Boden, rang nach Luft und blinzelte in das strahlende Licht einer einzelnen Laterne, die auf den Fliesen abgestellt war.
    Er öffnete ein blutiges Auge gerade so weit, dass er die
Neuankömmlinge sehen konnte. Die beiden Regulatoren verneigten sich bis zur Hüfte vor einer großen Frau mittleren Alters. Sie trug die vertraute weiße Robe des Ordens von Mhann. Neben ihr stand ein junger Mann, der noch größer, schlank und athletisch war und ebenfalls eine weiße Robe trug.
    »Habt ihr schon die Geistwurz verabreicht?«, fragte die Matriarchin.
    Sie alle schauten auf Nico herunter, der noch immer blutend auf dem kühlen Steinboden lag.
    »Nein, wir haben ihn zuerst ein wenig weichgeklopft. «
    » Sehr gut. Ihr könnt es ihm jetzt geben.«
    Rasch wurden jemandem vor der Zelle Befehle erteilt. Ein alter Priester erschien und hielt ein zerknittertes, gefaltetes Blatt Papier in der Hand. Er kniete sich neben Nico. Sanft berührte er das Gesicht des Jungen, bis Nico den Kopf hob und ihm in die Augen blickte. Vielleicht ein Heiler , dachte Nico. Der alte Mann faltete das Blatt auseinander, blies darüber, und ein feiner

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