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Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Titel: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
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Herzen sind wir alle grausame Kinder , dachte er.
    Blut wallte ihm ins Gesicht. Er biss die Stummel seiner Zähne fest zusammen, was ihm Schmerzensstachel durch den Kopf trieb. Er erkannte, dass es bedeutete, sich zu ergeben und das Geschehen als recht und richtig anzuerkennen, wenn er Angst davor hatte und weglaufen wollte. Es war besser, wütend darüber zu sein. Und sich zur Wehr zu setzen.
    Die sechs Wölfe griffen an.
    Nico zögerte nur einen winzigen Augenblick, und dann geschah etwas Erstaunliches mit ihm. Seine Ausbildung
ging eine Verbindung mit seiner Verzweiflung ein.
    Mit einem Grunzen stieß er sich von dem Tor ab, taumelte vor und stellte sich den Tieren – genauso, wie Asch es getan hätte.
    Ein Wolf lief von links so schnell auf ihn zu, dass seine Pfoten Bögen aus Staubwirbeln hinterließen. Nico zerschmetterte ihm die Schnauze mit dem Schild. Durch den Zusammenstoß prallten beide zurück, und Nico schöpfte Kraft aus dem Schmerz, den seine gebrochene Hand ausstrahlte. Er schlug nach einem weiteren Wolf, der rechts von ihm angriff, und die Luft drang in raschem Keuchen aus seiner Kehle. Die Klinge öffnete die Kopfhaut des Tieres.
    Er näherte sich einer Dreiergruppe, trat dabei tief und heftig in den Sand und wirbelte den Tieren eine Wolke in die Augen. Es blendete sie für einen Moment, und sie zögerten und schüttelten die Köpfe – und dann war er mitten unter ihnen, stieß und hackte mit seiner Klinge, schlug mit dem Schild zu und spürte gnädigerweise nichts, als sich ihre Klauen und Zähne in ihn bohrten.
    Danach bemerkte Nico nur noch wenig, denn er befand sich in einer wilden Raserei. Er bekam mit, dass er einen der Wölfe durch sein eigenes tierisches Knurren mitten im Lauf anhielt. Er bekam mit, dass er auf einen anderen einhieb, bis dieser in mehreren Stücken dalag. Er bekam mit, dass er in den Oberschenkel gebissen wurde und seinen Angreifer genauso schrecklich biss, während sein Schwert weiterhin stach und hackte.
    Dann war Nico auf den Knien im Sand, saugte die
Luft in seine bebende Lunge und war am Ende, denn er hatte sich vollkommen verausgabt.
    Überall um ihn herum lagen die Wölfe. Sie waren entweder bereits tot oder starben.
    Kein Laut war in der Arena zu hören außer seinem eigenen Keuchen und dem eines seiner Feinde, der nicht weit von ihm entfernt auf der Seite lag. Ein Bild der Verdammnis blitzte in seinem Kopf auf und war schon wieder verschwunden.
    Nico war sich seiner eigenen Wunden nicht bewusst, als er aufschaute und sah, wie die Matriarchin ihn über die Distanz zwischen ihnen anstarrte. Selbst aus dieser Entfernung erkannte er, dass ihr Mund vor Verblüffung offen stand.
    Nico hörte, wie sich aus der Menge ein Gesang erhob. Er hatte keine Ahnung, was das bedeutete.
    Er sah einen Akolyten, der durch das Gedränge auf den Tribünen eilte und zu seiner Herrin lief. Er rief ihr etwas ins Ohr, und wieder fiel ihr Blick auf Nico. Sie zog ein Messer mit gebogener Klinge aus ihrem Gürtel, und während Nico zusah, stach sie die Klinge tief in den Bauch des Boten. Mit der Waffe in der Hand, die nun feucht und dunkelrot war, drehte sie sich wieder der Arena zu.
    »Verbrennt ihn«, schrie sie. »Verbrennt ihn bei lebendigem Leib!«
    Ein Sturm des Widerspruchs erhob sich aus der Menge. Die Matriarchin blieb fest wie ein Fels stehen.
    Akolyten erschienen aus den Toren in den Wänden. Sie kamen auf Nico zu und hielten die Spitzen ihrer
Schwerter auf ihn gerichtet, so dass er nicht fliehen konnte.
    Zu einer Flucht wäre er gar nicht mehr in der Lage gewesen. Er ließ seine Waffe fallen und schaukelte im Sand hin und her. Dann legte er den Kopf zwischen die Knie und atmete heftig ein. Er konnte an nichts anderes denken als daran, Luft in seine Lunge zu bekommen.
    Als er wieder aufschaute, sah er, wie Männer eifrig einen Scheiterhaufen in der Mitte der Arena errichteten. In einer langen Reihe trugen Wächter und Soldaten Bohlen und Kleinholz zu ihm hin. Auf den Tribünen schrieen die Zuschauer noch immer ihren Widerspruch hinaus. Sie drückten gegen den Ring der Soldaten, und manche bewarfen sie sogar.
    Der Scheiterhaufen wurde immer höher.

KAPITEL NEUNUNDZWANZIG
Ein Sturm in den Bergen
    Ché erwachte mit einem fauligen Geschmack im Mund und einem Hämmern im Kopf, als hätte er starken Alkohol getrunken, aber er wusste, dass das nicht der Fall war. Es waren die Nachwirkungen des Beerensaftes, den er sich vor etlichen Tagen auf die Stirn geschmiert hatte.
    Aus der Ferne

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