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Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Titel: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
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Moment lang geschah gar nichts; die zerrissene Seide flatterte bloß wie bei all den anderen kleinen Rissen an der Seite. Doch dann senkte sich die Nase des Ballons, und das Schiff geriet in einen Sinkflug.

    »Guter Schuss«, bemerkte Asch.
    Als ob es außer sich vor Wut wäre, feuerte das abstürzende Luftschiff als allen verbliebenen Rohren. Es war, als würde die Falke von einer Welle getroffen; die Wucht des Aufpralls warf Nico auf den Rücken. Er rang nach Luft, wand sich und schluckte Staub. Splitter trafen seine Beine; die Krallen des Kerido bohrten sich in seinen Hals. Benommen sah er, dass Dalas ebenfalls auf dem Rücken lag, während andere Luftschiffer um ihn herumeilten. Das halbe Steuerrad war abgebrochen, und Steiner war nirgendwo mehr zu sehen. Durch all diesen Aufruhr torkelte Graber, als wäre er betrunken.
    Asch war noch auf den Beinen und hatte sich vor den Resten der Reling geduckt, als ob er sich gegen einen starken Wind stemmen würde. Er beobachtete etwas, und Nico folgte seinem Blick. Ein großer Gegenstand war soeben aus einer Rauchwolke auf dem Vorderdeck des Verfolgers hervorgeschossen und zog etwas hinter sich her, während es in einem flachen Bogen auf die Falke zuschoss.
    Ein Enterhaken flog an Nico vorbei und landete auf dem Hauptdeck. Eine Kette hing daran, deren schwere Glieder die Steuerbordreling durchschlugen; das andere Ende war fest am Bug des mhannischen Schiffes verankert.
    »Rasch, über Bord damit!«, ertönte die heisere Stimme des Kapitäns, der sich soeben wieder aufrichtete.
    Einige Männer sprangen auf den Enterhaken zu, aber sie kamen zu spät. Die Kette geriet unter Spannung, und entsetzt sah Nico zu, wie der Haken über das Deck kratzte,
sich am Sims des Achterdecks festbiss und tief in die Planken schnitt.
    Die Falke machte einen Sprung und verlor an Fahrt. Sie waren gefangen wie ein Fisch an der Angel.
    »Es ist alles verloren!«, schrie Nico, der außer sich vor Angst war. Es scherte ihn nicht, dass er wie ein Schmierenschauspieler klang, der seinen Kummer der Menge entgegenschleuderte. Das hier war der reine Wahnsinn.
    Asch schaute auf seinen Lehrling herunter, während das Verfolgerschiff näher kam. Die Besatzung versuchte die Planken um den Haken herum mit Äxten zu lösen. Ganz kurz stand Asch nur da, sagte nichts und beobachtete Nico. Er sammelte die Stille um sich herum. Dann lachte er. Der scharfe, spöttische Laut, der jedoch auch eine gewisse Leichtigkeit besaß, wurde vom Wind davongetragen.
    »Ihr Kinder«, rief er, »ihr verzweifelt so schnell.«
    Nico drückte den Körper des Kerido eng an sich; sie beide zitterten.
    »Käpt’n«, rief Asch und lenkte so Grabers Aufmerksamkeit auf sich. »Dreh das Schiff um.«
    »Umdrehen? Bist du verrückt?«
    Ja , dachte Nico, er fliegt mit den Fischen. Gütige Erē̄s, was immer er sagt, höre nicht auf ihn .
    »Dreh um«, wiederholte Asch.
    Graber stellte sich vor das Steuerrad und drehte an dem, was von ihm verblieben war. Langsam wendete sich das Schiff.
    Dabei verlor die Falke einen großen Teil ihrer Backbordreling, als die Kette am Dollbord entlangschrammte.
Der Verfolger drehte sich mit ihnen, wenn auch nicht so abrupt. Die Kette wurde wieder schlaff.
    »Hebt sie an, Jungs!«, rief der Kapitän seinen Männern zu. Dalas hatte sich inzwischen wieder auf die Beine gekämpft. Er bückte sich, stemmte den Haken hoch, eilte zusammen mit sechs weiteren Männern an die Seite des Decks und warf ihn in die dünne Luft.
    Graber drehte wieder am Steuerrad und schwenkte auf den ursprünglichen Kurs zurück. Während des Manövers hatten sie an Höhe verloren, und in diesen unteren Luftschichten war der Wind mit ihnen. Er drückte gegen die Segel, und die Falke machte einen Sprung nach vorn.
    »Kümmert euch um die Verwundeten«, rief Graber. »Und die Flicker klettern sofort auf den Ballon! Wir verlieren Gas.«
    Nun wusste die Mannschaft, dass sie in Sicherheit waren. Niemand stieß Freudenschreie aus wie in den alten Sagas. Stattdessen breitete sich das Schweigen der Verblüffung auf den Decks aus, als die feindlichen Schiffe zurückfielen.
    »Ich hoffe, du siehst das nicht als eine weitere Schuld an, die ich irgendwann bei dir begleichen muss«, murmelte Graber über die Schulter in Aschs Richtung.
    Der alte Rōschun sagte nichts.
    Nico sah sich um. Er hörte die Schreie der Verwundeten, von denen viele den Tag vermutlich nicht überleben würden.
    Ich bin viel zu jung für so etwas , dachte er mit einer

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