Farmer im All
Suppengrün, ich habe dein Akkordeon mitgenommen.
Als wir fertig waren, sagte Sergej: »Ihr müßt mir alles erzählen, aber nicht jetzt. Wir müssen zum ersten Camp rasen. Hank, glaubst du, daß Bill gehen kann?«
Ich verneinte es. Ich fühlte mich scheußlich.
»Hm. Hank, wird uns dieser wandelnde Autofriedhof weiterbefördern?«
»Bestimmt.« Hank streichelte die Maschine.
»Wie schnell? Die Jitterbug ist schon gelandet.«
»Bist du sicher?«
»Ich sah sie schon vor drei Stunden.«
Ich kann mich an die Fahrt nicht mehr recht erinnern. Einmal blieben sie stehen und verpaßten mir eine neue Eispackung. Als ich das nächstemal aufwachte, hörte ich Sergej rufen: »Da ist die Jitterbug! Ich sehe sie.«
»Jitterbug, da wären wir«, sagte Hank. Ich setzte mich und sah auch hin.
Wir kamen den Hang hinunter, keine fünf Meilen von dem Schiff entfernt, als Käpt’n Hattie startete.
Hank stöhnte. Ich legte mich zurück und schloß die Augen.
Ich wachte auf, als das Gefährt stehenblieb. Paul stand vor uns, die Hände in die Hüften gestemmt. »Wird Zeit, daß ihr heimfindet«, s agte er. »Aber wo habt ihr denn das da aufgetrieben? «
»Paul«, sagte Hank drängend. »Bill ist schwerkrank.«
»Oh, oh!« Paul kletterte in die Maschine und stellte keine Fragen mehr. Einen Moment später hatte er meinen Bauch freigemacht und drückte auf einen Punkt in der Nähe der Hüfte. »Tut das weh?« fragte er.
Ich war zu schwach, um ihn zu schlagen. Er gab mir eine Tablette.
Ich nahm eine Weile an den Ereignissen keinen Anteil, aber es war folgendes geschehen: Käpt’n Hattie hatte gewartet, weil Paul so dringend darum gebeten hatte, doch nach ein paar Stunden war es ihr zu bunt geworden. Sie mußte zur Covered Wagon und konnte keine Zeit mehr verlieren. Sie sagte, sie habe nicht die Absicht, achttausend Leute wegen zwei dummen Jungen warten zu lassen, die unbedingt in der Wildnis Indianer spielen mußten.
Paul konnte nichts tun, so ließ er die anderen einsteigen und blieb selbst zurück, um auf uns zu warten.
Aber das erfuhr ich erst später. Ich merkte vage, daß sie nach Osten steuerten, und ich wachte zweimal auf, als sie meine Eispackung erneuerten. Hank steuerte, und Paul übernahm die Navigation, so gut sich das ohne Geräte machen ließ. Nach langer, langer Zeit erreichten sie ein Pioniercamp, das mehr als hundert Meilen von unserem entfernt war. Von dort verlangte Paul per Funk Hilfe.
Die Jitterbug kam und holte uns. Ich erinnere mich noch an die Landung in Leda - das heißt, ich hörte, wie jemand sagte: »Schnell, Leute! Wir haben einen Jungen mit einem Blinddarmdurchbruch.«
Kapitel 20
Es herrschte beträchtliche Aufregung über unseren Fund - sie hat sich bis jetzt nicht gelegt -, aber ich sah keine der Maschinen. Ich glaube, ich habe es Dr. Archibald zu verdanken, daß ich überhaupt noch am Leben bin. Und Hank. Und Sergej. Und Paul. Und Käpt’n Hattie. Und einer fremden Gruppe, die irgendwann irgendwo lebte und von der ich nicht einmal wußte, welcher Rasse sie angehörte. Sie konstruierte die perfekte Maschine, die mich über das rauhe Gelände befördert hatte.
Ich bedankte mich bei allen, nur nicht bei den Fremden. Die Freunde besuchten mich im Krankenhaus, sogar Käpt’n Hattie, die erst knurrte und sich dann über mich beugte und mich auf die Stirn küßte. Ich war so erschrocken, daß ich sie beinahe gebissen hätte.
Die Schultzes kamen natürlich auch, und Mutti weinte. Vater Schultz schenkte mir einen Apfel, und Gretchen redete kaum, was gar nicht ihre Art ist. Molly brachte mir die Zwillinge.
Planet, die Tageszeitung von Leda, interviewte mich. Sie wollten wissen, ob unserer Meinung nach die gefundenen Geräte von Menschenhand stammten oder nicht.
Also, das ist eine schwierige Frage, und schlauere Leute als ich haben sich daran die Zähne ausgebissen.
Die Dinge, die Hank und ich - und nach uns die Wissenschaftler des Jupiter-Projekts - fanden, konnten nicht von Menschen unserer Art stammen. Der Geh-Wagen war noch die einfachste Konstruktion. Bei den meisten Dingen verstehen sie noch nicht einmal den Verwendungszweck. Sie haben auch keine Ahnung, wie die Schöpfer dieser Dinge ausgesehen haben. Es gibt keine Bilder von ihnen.
Das überraschte mich, aber die Wissenschaftler schlossen, daß sie keine Augen hatten - wenigstens keine Augen wie wir. Also benutzten sie keine Bilder.
Schon der Begriff >Bild< ist ziemlich vage, wenn man sich näher damit befaßt. Die Venusier
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