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Farmer, Philip José - Flusswelt 02

Farmer, Philip José - Flusswelt 02

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf dem Zeitstrom
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noch Alkohol. Was haben Sie schon, was Sie diesen Leuten anbieten könnten?«
    »Frieden!«
    Firebrass zuckte die Achseln und grinste, aber das schien John nur noch mehr hochzutreiben.
    »Sicher«, sagte Firebrass. »Sie können ein solches Angebot machen. Aber was Hacking gesagt hat, gilt noch immer.«
    »Hacking liebt Selinujo auf jeden Fall nicht«, warf Sam ein. »Er hat alle Chancisten aus seinem Land vertrieben, egal ob sie schwarz oder weiß waren.«
    »Nur deswegen, weil sie einen totalen Pazifismus predigten. Aber gleichzeitig predigen – und praktizieren – sie auch die absolute Nächstenliebe und die Gleichheit aller Rassen. Dennoch ist Hacking der Meinung, daß sie für seinen Staat eine Gefahr darstellen: Die Schwarzen müssen sich selbst schützen, wenn sie vermeiden wollen, immer wieder versklavt zu werden.«
    »Die Schwarzen?« fragte Sam.
    » Wir Schwarzen«, erwiderte Firebrass lächelnd.
    Es war nicht das erstemal, daß Firebrass durchblicken ließ, auf keine bestimmte Hautfarbe in seinen Ansichten fixiert zu sein. Was seine Identifikation mit den Schwarzen anging, so schien sie ziemlich schwach zu sein. Zwar war sein Leben nicht frei von rassistischen Vorurteilen der Weißen gegenüber gewesen, aber offensichtlich hatte dies wenig angerichtet. Außerdem hatte er schon öfter eine Bemerkung fallen lassen, die darauf hindeutete, daß er nicht abgeneigt war, auf Sams Schiff anzumustern.
    Aber all dies konnte natürlich auch reine Vernebelungstaktik sein.
    »Wir werden mit Sinjorino Hastings verhandeln«, sagte Sam. »Es wäre wirklich gut, wenn wir auf unserem Schiff über Funk- und Fernsehanlagen verfügten, und die Werkzeugfabriken könnten das Wolfram ebenfalls gebrauchen. Aber wir könnten natürlich auch ohne das Zeug auskommen.«
    Er zwinkerte John zu, um ihm zu zeigen, daß er auf diese Argumentation einsteigen sollte, aber der Ex-König war stur wie eh und je.
    »Was wir mit Selinujo anfangen, ist ganz allein unser Problem!« schnaufte er. »Und das geht keinen anderen etwas an!«
    »Ich werde Hacking das übermitteln«, sagte Firebrass. »Er ist ein Mann mit starkem Charakter und läßt sich von niemandem zum Kasper machen; schon gar nicht von weißen Imperialisten.«
    Sam hüstelte. John starrte vor sich hin.
    »Und als solche sieht er Sie an!« sagte Firebrass. »Und wenn seine Definition stimmt, trifft sie auch zu!«
    »Und nur, weil ich dieses Schiff bauen lasse!« schrie Sam. »Wissen Sie überhaupt, warum wir es bauen, welchem letzten Ziel es dient?«
    Er kämpfte seine Wut nieder. Beinahe wäre er vor Zorn in Tränen ausgebrochen. Er fühlte Schwindel. Fast hätte er seine Informationen über den Fremden preisgegeben.
    »Welchem Ziel dient es denn?« fragte Firebrass lauernd.
    »Ach, keinem«, erwiderte Sam. »Ich will lediglich zu den Quellen des Flusses vordringen, und damit hat sich’s. Vielleicht löst sich dort das Geheimnis dieses ganzen Krams von allein auf, wer weiß? – Aber ich verbitte mir einfach die unqualifizierte Kritik eines Mannes, der nichts anderes tut, als auf seinem allmählich einschlafenden schwarzen Arsch zu sitzen, große Sprüche abzulassen und Brüder gleicher Kappe einzusammeln. Wenn er keine anderen Ziele hat, soll er meinetwegen damit fortfahren, aber ich stehe immer noch zu der Ansicht, daß die einzige Lösung, rassistische Vorurteile abzubauen, die absolute Integration ist. Ich bin ein Weißer aus Missouri und wurde 1835 geboren. Wie paßt das zu Ihren Ansichten? Tatsache ist jedenfalls, daß, wenn wir dieses Schiff, das allein einer Forschungsreise dienen soll, nicht bauen, es ein anderer tut. Und welche Zwecke dieser andere Jemand damit verfolgt, dürfte auf einem anderen Blatt stehen.
    Bis jetzt haben wir Hackings Forderungen immer nachgegeben. Wir haben sogar seine halsabschneiderischen Preise bezahlt, obwohl es uns ein leichtes gewesen wäre, weiter flußabwärts zu fahren und uns die Sachen dort einfach zu nehmen. John hat sich sogar für die Bezeichnungen, mit denen er Sie und Hacking belegt hat, entschuldigt, und wenn Sie glauben, das sei einem Dickschädel wie ihm leichtgefallen, kennen Sie Ihre eigene Geschichte nicht. Es ist schade, daß Hacking solche Ansichten vertritt, und ich weiß, daß ich ihn damit bloßstelle, aber er haßt die Weißen. Aber wir sind hier nicht mehr auf der Erde! Die Bedingungen, unter denen wir hier leben, sind radikal anders!«
    »Aber die Leute haben ihre alten Verhaltensweisen mit hierher gebracht«, sagte

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