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Farmer, Philip José - Flusswelt 02

Farmer, Philip José - Flusswelt 02

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf dem Zeitstrom
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Schießpulver und Kugeln mit sich.
    Aber noch einige andere Männer und Frauen näherten sich ihm. Einige von ihnen trugen Armbrüste.
    Sam rief Lothar zu, die Männer unter sein Kommando zu stellen, dann wandte er sich wieder ab und warf einen Blick auf die Ebene. An den Anlegestellen wimmelte es immer noch von Menschen. Die Kanone hätte ihnen in diesem Augenblick unschätzbare Dienste leisten können, aber die Männer, die sie in ihren Besitz gebracht hatten, waren nun schon dabei, sie von Johns brennendem Palast wegzubringen und auf die Parolandanoj zu richten, die sich anschickten, bergauf zu stürmen.
    Schließlich zwängte sich ein dunkler, mächtiger Körper durch eine der Lücken des Uferwalls. Sam schrie entsetzt auf. Es war die Feuerdrache 1II, jenes Schiff, daß sie Hacking verkauft hatten. Aber wo befanden sich die drei Amphibienboote Parolandos?
    Zwei davon sah er jetzt. Aber sie bewegten sich auf die Hügel zu! Und dann begannen die dampfbetriebenen Geschütze der Boote zu rattern und er sah, wie seine Männer – seine Männer! – reihenweise fielen.
    Hackings Leute hatten sich der Amphibienboote bemächtigt!
    Wohin Sam auch sah, überall wurde gekämpft. In nächster Nähe der Schiffswerft war die Hölle los. Der Gedanke, das Schiff könne dabei beschädigt werden, ließ ihn erneut aufschreien. Aber bis jetzt war auf der Werft noch keine Granate eingeschlagen. Offensichtlich hatte der Gegner ebensoviel Interesse an der Erhaltung des halbfertigen Schiffes wie er.
    Jetzt jagten aus den Hügeln hinter ihnen die ersten Raketen über ihre Köpfe hinweg und detonierten in den Reihen der Feinde. Die Invasoren schlugen sofort zurück. Rote Flammenzungen erhellten den nächtlichen Himmel. Manche Raketen jagten so tief über Sam und die seinen hinweg, daß man während ihres Fluges den Weg, den die Metallgebilde zurücklegten, mit bloßem Auge verfolgen konnte. Lange Bambusstäbe ragten aus ihren Heckseiten, und wenn eine kam, die besonders groß war, konnte man das Schnarren und Fauchen hören. Eine davon verfehlte den Hügel nur um Haaresbreite und schlug im dahinterliegenden Gebiet mit lautem Krachen ein. Die Äste eines nahegelegenen Eisenbaumes wirbelten raschelnd zu Boden. Die nächsten dreißig Minuten – oder waren es zwei Stunden? – bestanden aus ununterbrochenem Geschrei, gebrüllten Befehlen, dem Gestank von Schießpulver, dem Geruch von Blut und Schweiß. Es war das absolute Chaos. Immer wieder rannten die Angreifer gegen die Hügel an und wurden mit Raketen, Pistolen, Armbrüsten und Pfeilen wieder zurückgetrieben. Es gelang einer kleinen Gruppe des Feindes schließlich, einen Keil in die Verteidigungslinie zu treiben, aber das Loch wurde rasch wieder abgedichtet.
    Joe Miller, zehn Fuß groß und achthundert Pfund schwer, schwang unterdessen seine aus achtzig Pfund Nickeleisen und mit einem klobigen Handgriff versehene Streitaxt. Er war blutbesudelt und hatte zahlreiche kleinere Wunden. Mit gewaltigen Hieben zertrümmerte er hölzerne Schilde und lederne Panzerungen, zerbrach Rapiere, Pistolen, Lanzen und Äxte, brachte den Angreifern schwere Wunden bei und tötete einen nach dem anderen. Wenn er der Ansicht war, daß sich in seinem Wirkungsbereich zu wenig Gegner aufhielten, drang er kurzerhand nach anderen Seiten vor. Auf diese Weise wehrte er manchen Angriff ab, der ohne sein Auftauchen möglicherweise einen neuen Keil in die Verteidigungslinie getrieben hätte.
    Mehrere Schüsse wurden auf Joe abgegeben, aber die Schützen wagten sich nicht nahe genug an ihn heran, womit ihre Versuche von vornherein zum Scheitern verurteilt waren.
    Dann wurde Joes linker Arm von einem Pfeil durchbohrt, und ein Angreifer, der entweder mutiger oder tollkühner als seine Kameraden war, wagte sich extrem weit vor und rammte Joe seinen Rapier in die Seite. Joe grunzte, riß die Klinge aus seinem Leib und drosch dem anderen mit dem Griff zunächst den Kiefer und dann mit der Axt den Schädel ein. Er konnte sich zwar jetzt immer noch bewegen, verlor aber zuviel Blut. Sam wies ihn an, sich zurückzuziehen und an die Stelle zu begeben, wo die anderen Schwerverwundeten waren.
    »Nichtf da!« sagte Joe. »Ich werde daf nicht tun!« Im gleichen Moment brach er stöhnend auf die Knie.
    »Verschwinde, Joe!« fauchte Sam aufgebracht. »Das ist ein Befehl!« Er duckte sich, denn im gleichen Moment pfiff eine Kugel an seinem Ohr vorbei und bohrte sich in den Stamm des hinter ihnen stehenden Eisenbaumes. Ein Teil der

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