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Farmer, Philip José - Flusswelt 02

Farmer, Philip José - Flusswelt 02

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf dem Zeitstrom
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nichtendenwollender Furz anhörte. Nach einer Weile entpuppte sich das Rumpeln und Brausen als gewaltiger Donner, und sie erkannten, daß es von riesigen Wassermassen erzeugt wurde, die aus großer Höhe in die Tiefe stürzten.
    Das Schiff glitt in eine Bucht. Hier gab es keine Gralsteine mehr. Die Männer mußten Fische fangen und sie trocknen. Zum Glück besaßen sie einige Vorräte an Bambussprossen auf dem Schiff; man hatte sie, solange man noch in sonnigeren Gefilden gekreuzt war, bei jeder kleinsten Gelegenheit gesammelt.
    Der Häuptling der Zwerge und seine Männer sprachen ein Gebet, dann machte sich die gesamte Gesellschaft daran, die Anhöhe zu erklimmen, von der aus das Wasser in die Tiefe stürzte, und es war nur den übermenschlichen Kräften von Tehuti-Joe Miller zu verdanken, daß es dabei zu keinen Unfällen kam. Gelegentlich jedoch stellte sich sein übermäßiges Gewicht auch als Hindernis und Gefahrenquelle heraus.
    Weiter und weiter kletterten sie; klatschnaß von dem sie fortwährend besprühenden Wasser. Als sie endlich dreihundert Meter über dem Flußlauf eine Anhöhe erreichten, die ebenmäßig und glatt wie eine Eisfläche war, legten sie eine Rast ein. Die Erforschung der näheren Umgebung förderte zu Tage, daß ein langes Tau von der Spitze der Steilwand herabbaumelte, das aussah, als hätte man es aus lauter Handtüchern zusammengeknotet. Joe probierte aus, wie viel Gewicht es tragen konnte, und kletterte dann, indem er sich Hand über Hand daran entlanghangelte, empor, bis er das Ende erreichte. Dann wandte er sich um nach den anderen, die sich mittlerweile angeschickt hatten, ihm zu folgen. Der Häuptling der Zwerge, der als erster hinter Joe herkam, legte anfangs eine solche Geschwindigkeit vor, daß ihn auf der Hälfte des Weges die Kräfte verließen und der Titanthrop ihn mitsamt des schweren Seils nach oben ziehen mußte. Auf die gleiche Art verfuhr Joe auch mit den anderen Männern.
    »Wo zum Henker kam denn das Seil her?« fragte von Richthofen perplex.
    »Irgend jemand war auf ihre Ankunft vorbereitet«, vermutete Clemens, »denn mit den primitiven Mitteln, die dieser Planet uns bietet, wäre es niemandem möglich gewesen, dieses Seil, das zudem an seinem Ausgangspunkt noch um einen Felsen verknotet war, dort oben anzubringen. Möglicherweise hätte ein Ballon einen Menschen in diese Höhe hinauftragen können. Es ist sicherlich nicht schwer, aus der Haut von Drachenfischen oder Menschen eine Ballonhülle zu konstruieren. Und Wasserstoff könnte man erzeugen, indem man den aufsteigenden Rauch glühender Holzkohle in die unmittelbare Nähe eines geeigneten Katalysators bringt. Aber wo findet man in einer Welt, die über fast keine Metalle verfügt, einen geeigneten Katalysator. Man könnte das Zeug natürlich auch anders erzeugen, aber das dazu benötigte Brennmaterial wäre kaum zusammenzukriegen. Außerdem hat man keinen Feuerofen gefunden, und den hätte man auf alle Fälle dazu gebraucht. Und warum hat man das Seil an dieser Stelle zurückgelassen?« Er schüttelte den Kopf. »Nein, irgendein Unbekannter – meinetwegen nennen wir ihn den Mysteriösen Fremden – hat das Seil für Joe und die anderen dort befestigt. Oder für irgend jemand sonst, der dort vorbeikommen könnte. Aber frage mich nicht, wer das hätte sein können oder wer es tat und warum. Aber hör zu, es geht noch weiter.«
    Die Gruppe legte (das Seil hatte man mitgenommen) mehrere Meilen Weg im nebelhaften Zwielicht des Felsplateaus zurück. Sie erreichte schließlich eine weitere Anhöhe, auf der sich der Fluß verbreiterte, und stießen auf einen anderen Wasserfall, der so gigantisch war, daß Joe den Eindruck hatte, er sei groß genug, und verfüge über so viel Wasser, daß der Erdmond bequem auf ihm flußabwärts hätte schippern können. Er wäre in diesem Moment nicht einmal überrascht gewesen, wenn er hätte mitansehen müssen, wie der große, silbern-schwarze Himmelskörper, der hoch über dem Wasserfall zu sehen war, plötzlich an dessen oberem Rand erschienen und mit einem solchen Krachen in die Tiefe gestürzt wäre, daß er sich am Fuße dieses schäumenden Mahlstroms in Milliarden Einzelteile aufgelöst hätte.
    Dann wurde der Wind heftiger und lauter, der Nebel dichter. Dicke Wassertropfen klatschten auf die Männer nieder, die von Kopf bis Fuß in ihre Tücher gewickelt waren. Die felsige Ebene, die vor ihnen lag, war so spiegelglatt und gerade wie jene, die sie gerade hinter sich gelassen

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