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Farmer, Philip José - Flusswelt 02

Farmer, Philip José - Flusswelt 02

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf dem Zeitstrom
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sie Sam Clemens mit dem Problem, was er mit (oder besser gegen) John Lackland tun sollte, allein.
    Sam durchschritt das Tor zu Johns Fort. Direkt hinter ihm ging Joe Miller. Kurz darauf hatte auch von Richthofen den Schritt aufgenommen. Er fluchte und murmelte auf deutsch: »Ich bringe ihn um!«
    Sam blieb erneut stehen. »Du bleibst draußen«, ordnete er mit fester Stimme an. »Es reicht schon, wenn ich in dieser miesen Stimmung bin, aber jetzt sind wir in der Höhle des Löwen, und wenn du da irgendwelche Dummheiten versuchst, kann er dich abservieren lassen und im Endeffekt noch auf einer Notwehrlage bestehen. Und das würde er tun. Ich traue ihm sogar zu, daß er all das lediglich deswegen inszeniert hat, um sich uns vom Halse zu schaffen.«
    »Nur du und Joe?« fragte Lothar erschreckt.
    »Du solltest Joe besser nicht mit dem Wörtchen nur in Zusammenhang bringen!« erwiderte Sam. »Und wenn du nicht so stark damit beschäftigt gewesen wärst, mit Gwen zu schmusen, hättest du sicher auch mitbekommen, daß ich unseren Leuten befohlen habe, den Palast zu stürmen und jeden, den sie dort antreffen, umzubringen, wenn wir in fünfzehn Minuten nicht mit heiler Haut aus ihm herauskommen.«
    Lothar starrte Sam an. »Du scheinst ja ganz schön geladen zu sein«, stellte er fest.
    »Je mehr Ärger man mir bereitet und je länger sich der Bau unseres Schiffes verzögert«, erwiderte Sam, »desto höher steigt auch der Grad meiner Gemeinheit.« Er sagte wohlweislich nichts davon, daß der Zorn, den er auf John hatte, durch die Wut angesichts seines mit Gwenafra turtelnden Freundes eher noch angestachelt worden war. Zudem hatte der Ex-König ihm während der Zeit ihres Zusammenlebens soviel angetan, daß es nun endlich aus ihm heraus mußte, wollte er nicht daran eingehen.
    Sam betrat das größte der hinter dem Palisadenzaun liegenden Gebäude und marschierte an Sharkey vorbei. Der muskelbepackte Schläger versuchte zwar, ihm den Weg zu verstellen, aber Sam ließ sich nicht aufhalten. Ein urwelthaftes Grollen drang aus der Kehle des haarigen Wesens, das gleich hinter ihm hermarschierte, woraufhin Sharkey den Fehler beging, nicht weit genug aus dem Weg zu gehen, weil er so schnell einfach nicht war. Eine gewaltige, mit dichtem roten Haar bewachsene Hüfte warf den über zwei Zentner wiegenden Mann zurück, als sei er eine Strohpuppe.
    »Irgendwann werde ich dich umlegen!« knirschte Sharkey auf englisch.
    Mit der Langsamkeit eines Geschützturmes drehte Joe den Kopf und sagte: »Tatfächlich? Unter Fuhilfenahme welcher Armee?«
    »Seit du wieder gesund bist, bist du auch ziemlich schlagfertig geworden, Joe«, meinte Sam. »Zweifellos ist das meinem guten Einfluß auf dich zu verdanken.«
    »Ich bin jedenfallf nicht fo doof, wie ich auffehe«, gab Joe zurück.
    »Das wäre auch gar nicht möglich.«
    Sams Wut hatte, was ihre Hitze anbetraf, mittlerweile den Zustand kochenden Wassers erreicht. Selbst in der Begleitung Joes war er weit davon entfernt, sicher zu sein. Aber immerhin wußte er, daß John letztlich nicht weiter mit ihm gehen konnte, als ihn zu ärgern. Schließlich wollte auch er das geplante Schiff.
    John saß zusammen mit einem runden Dutzend seiner Schläger an dem großen runden Eichentisch. Der Gigant Zaksksromb stand direkt hinter ihm. Sie hielten tönerne Bierkrüge in den Händen. Im ganzen Raum roch es nach Tabak und Alkohol. Johns Augen waren rot, aber das waren sie immer. Licht drang durch die Fenster, aber das direkte Sonnenlicht wurde durch die Palisadenwände abgehalten. Einige Pinienholzfackeln erzeugten rauchige Flammen.
    Sam hielt inne, entnahm der kleinen hölzernen Schachtel, die er in einem an seinem Gürtel hängenden Beutel verwahrte, eine Zigarre und zündete sie an. Es ärgerte ihn ein wenig, daß seine Hand dabei zitterte, was wiederum seinen Zorn auf John erhöhte.
    »In Ordnung, Euer Majestät«, sagte er schließlich. »Es war schon schlimm genug, daß du die Absicht hattest, diese armen Frauen deinem Harem einzuverleiben, aber Gwenafra? Sie ist immerhin eine Bürgerin dieses Staates! Damit hast du deinen Hals von selbst in die Schlinge gesteckt, John, und diesmal meine ich es wirklich ernst!«
    John ließ den Krug sinken und setzte ihn sanft auf der Tischplatte ab. Mit ausnehmend freundlicher Stimme erwiderte er: »Ich habe diese Frauen lediglich aus Gründen ihrer eigenen Sicherheit hier hergebracht. Die Menge hat sich sehr häßlich aufgeführt; man wollte die Missionare töten.

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