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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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gemeinsamen Roman daraus zu machen, aber Eve schien, als Peter ihr diese Idee erläuterte, nicht begeistert davon zu sein.
    Nach mehr als dreißig Jahren auf der Flußwelt hatte sie allerdings ihre Vorurteile gegen Neger und den Haß auf die Blaujacken überwunden und sich sogar in einen Yankee verliebt. Peter hatte ihr nie erzählt, daß sein Urgroßvater bei einem Regiment in Indiana gedient hatte, das zusammen mit Sherman in Georgia eingefallen war. Seiner Meinung nach war es besser, schlafende Hunde nicht zu wecken.
    Er bewegte sich vorwärts, nahm seinen Liter Alkohol in Empfang und mischte einen Teil davon mit drei Teilen Wasser in einem Bambuseimer. Schließlich kehrte er zu Eve zurück, die immer noch in der Schlange stand. Er fragte sie, wo sie den ganzen Tag gewesen sei, und sie erwiderte, sie sei herumgewandert und habe nachgedacht.
    Frigate vermied es, danach zu fragen, was sie dermaßen geistig beschäftigt haben könnte, denn er wußte es. Sie suchte nach einer Möglichkeit, ihr Verhältnis ohne Schmerzen zu lösen. Sie hatten sich in den letzten Monaten auseinandergelebt, und ihre Liebe war ganz plötzlich und unerwartet abgekühlt. Peter hatte auch schon mehrere Male darüber nachgedacht. Es sah so aus, als warte jeder von ihnen nur darauf, daß der andere die Initiative ergriff.
    Peter versprach ihr, sie später wiederzutreffen, und bahnte sich einen Weg durch die Menge auf Farrington zu. Rider hielt sich auf dem Tanzboden auf, wirbelte Bullitts Frau herum und stieß hin und wieder einen begeisterten Schrei aus.
    Frigate wartete ab, bis der Kapitän der Razzle Dazzle von seinen Abenteuern während des Goldrausches von 1898 im Yukon-Territorium berichtet hatte. Farrington erwähnte, er habe dabei Skorbut bekommen und einige Zähne verloren, aber dennoch sei dies für ihn eine Erfahrung gewesen, die er nicht missen mochte.
    Dann sagte Peter: »Mr. Farrington, sind Sie schon zu einer Entscheidung gekommen?«
    Farrington machte eine Pause. Offenbar war er gerade im Begriff, eine weitere Geschichte zum besten zu geben. Seine geröteten Augen funkelten. Dann sagte er: »Oh, ja! Sie… äh… heißen Frigate, nicht wahr? Peter Frigate. Der Bursche, der eine Menge gelesen hat. Ja, Tom und ich haben unsere Entscheidung gefällt. Wir werden sie irgendwann während der Party bekannt geben.«
    »Ich hoffe, Sie nehmen mich«, sagte Peter. »Ich würde wirklich gerne mit Ihnen gehen.«
    »Enthusiasmus ist zwar eine gute Sache«, sagte Farrington, »aber Erfahrung zählt ein bißchen mehr. Jemand, der beides in sich vereinigt, würde eine gute Teerjacke abgeben.«
    Peter holte tief Luft und schluckte.
    »Diese Unsicherheit macht mich einfach fertig. Könnten Sie mir wenigstens sagen, ob ich aus dem Rennen raus bin? Dann könnte ich zumindest damit aufhören, mir Gedanken zu machen.«
    Farrington lächelte. »Bedeutet es Ihnen wirklich so viel? Warum?«
    »Weil ich wissen will, wo der Fluß aufhört.«
    Farrington zog die Augenbrauen hoch. »Yeah? Glauben Sie, dort alle Antworten auf Ihre Fragen zu finden?«
    »Ich will keine Millionen, sondern Antworten auf meine Fragen«, zitierte Peter. »Das ist aus Dostojewskis Die Brüder Karamasow.«
    Farringtons Gesicht erhellte sich.
    »Ausgezeichnet! Ich habe zwar von Dostojewski gehört, aber nie die Gelegenheit gehabt, etwas von ihm zu lesen. Ich glaube, seine Bücher waren zu meinen Lebzeiten noch gar nicht ins Englische übersetzt. Zumindest bin ich nie auf eins gestoßen.«
    »Nietzsche hat behauptet, eine Menge über Psychologie gelernt zu haben, indem er russische Romane las«, sagte Peter.
    »Nietzsche, wie? Kennen Sie sich in seinem Werk aus?«
    »Ich habe ihn englisch und deutsch gelesen. Er war ein großer Sprachkünstler, der einzige deutsche Philosoph, der nicht den üblichen besoffenen Stil schrieb. Na ja, vielleicht stimmt das nicht ganz. Auch Schopenhauer konnte Sachen schreiben, die einen nicht einschlafen ließen und bei deren Lektüre man einen Nervenzusammenbruch riskierte, hätte man mitten in einem Absatz zu lesen aufgehört. Ich bin mit Nietzsches Übermenschentheorie allerdings nicht einverstanden. Der Mensch ist nur ein Seil, das über einem Abgrund zwischen dem Tier und dem Übermenschen hängt. Vielleicht zitiere ich aber auch nicht richtig. Es ist verdammt lange her, seit ich Also sprach Zarathustra las. Ich glaube allerdings auch, daß der Mensch nur ein Zwischenstück zwischen dem Tier und dem Übermenschen ist, aber der Übermensch, an den

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