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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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zu den Mondstaaten und Sonnenreichen verfaßten, und aus diesem Grund war das Buch auch stark zensiert. Weil die kirchlichen Zensoren dermaßen an Ihrem Manuskript herumstrichen, ergaben manche Stellen lange Zeit keinen Sinn. Später hat man dann versucht, das Originalwerk soweit wie möglich zu rekonstruieren, und zu der Zeit, in der ich geboren wurde, existierte auch schon eine ungekürzte Version in englischer Sprache.«
    »Es freut mich, das zu hören! Ich habe schon von Clemens und einigen anderen gehört, daß man mich zu den Bewohnern des literarischen Olymp zählte, und daß ich, wenn ich schon nicht mit Zeus verglichen wurde, so doch zumindest zu einem Ganymed geworden bin; immerhin ein Mundschenk im Kreise der Großen. Aber ihre höhnische Bemerkung, ich sei abergläubisch, hat mich doch ein wenig geschmerzt, Mademoiselle. Es stimmt, daß ich – wie Sie behaupteten – daran glaubte, daß der bleiche Mond den Tieren das Mark aus den Knochen saugt. Sie sagen, das sei ein absoluter Schwachsinn. Na gut, ich akzeptiere das. Mein Glaube war falsch, ebenso falsch wie der von unzähligen anderen Menschen meiner Zeit, und gottweiß wie vielen Menschen vor mir.
    Aber dies war nur ein harmloser Irrtum, der niemandem, der daran glaubte, jemals auch nur den kleinsten Schaden zufügte. Der Aberglaube jedoch, den ich bekämpfte, war jener gravierende Irrtum, der mehrere Millionen Menschen in Angst und Schrecken versetzte; die Annahme, es gäbe Menschen, die mit dem Teufel im Bunde seien, schwarze Magie praktizierten und mit Zaubersprüchen andere behexten. Ich verfaßte einen Aufruf gegen diese bösartige Verirrung, der sich auch auf das System bezog, in dem wir lebten, und wies darauf hin, daß diese grotesken Auswüchse auf legalen Gesetzen basierten und die barbarischen und grausamen Folterungen im Namen Gottes lediglich Menschen, die entweder geistesgestört oder naiv waren, trafen; daß die Schlacht gegen das Böse in Wirklichkeit von Kräften geführt werde, die grundsätzlich selbst böse seien.
    Nun, es stimmt zwar, daß dieser Aufruf zu meinen Lebzeiten nicht publiziert wurde. Mit gutem Grund. Man hätte mich gefoltert und bei lebendigem Leibe verbrannt. Aber er ist in meinem Freundeskreis zirkuliert und beweist, daß ich keinesfalls der Ignorant war, den Sie aus mir zu machen versuchten. Ich war in vieler Hinsicht meiner Zeit voraus, obwohl ich natürlich nicht der einzige war, der diese unerfreuliche Situation sah.«
    »Das weiß ich«, sagte Jill. »Und ich habe mich dafür bereits entschuldigt. Wollen Sie, daß ich es noch mal tue?«
    »Das ist nicht nötig«, sagte Cyrano. Sein breites Lächeln machte ihn trotz der langen Nase attraktiv, beinahe sogar hübsch.
    Jill packte den Handgriff ihres Grals und sagte: »Es ist fast Essenszeit.«
    Sie hatte aufgrund einiger mitgehörter Gespräche etwas über einen Mann namens Odysseus erfahren. Er war allem Anschein nach und ohne daß jemand Notiz davon genommen hatte geradewegs aus dem Nichts aufgetaucht, als die Truppen Clemens’ und König Johns sich gegen ein Invasionsheer zur Wehr setzten, das es auf das Erz des Meteoriten abgesehen hatte. Odysseus war es auch gewesen, der den gegnerischen Führer mit einem wohlgezielten Bogenschuß erledigt und dessen Offiziere dermaßen in Panik versetzt hatte, daß die Truppen Parolandos jenen Vorsprung gewannen, der ihnen schließlich zum Sieg verhalf.
    Odysseus von Ithaka war angeblich der historische Odysseus gewesen, auf dem Homers mythischer Held basierte. Er hatte vor den Toren Trojas gekämpft und behauptet, daß diese Stadt nicht dort läge, wo die Gelehrten sie vermuteten, sondern viel weiter südlich, weit entfernt von der Küste Kleinasiens.
    Als Jill dies zum erstenmal hörte, war sie darüber unentschieden gewesen, ob sie dem Mann glauben sollte. Es gab einfach zu viele Aufschneider auf dieser Welt. Andererseits: Welchen Grund sollte der angebliche Mann aus Ithaka haben, zu behaupten, daß jenes Troja VIIa, das sogar die Archäologen ihrer Tage für das richtige hielten, das falsche sei? Was sollte ihn dazu bringen, zu behaupten, das originale Troja habe an einem ganz anderen Ort gelegen?
    Was immer auch der Grund gewesen sein mochte, der Mann war nicht mehr hier. Er war ebenso mysteriös untergetaucht, wie er aufgetaucht war. Man hatte ihm zwar einige Agenten nachgeschickt, aber keiner davon war mit verwertbaren Ergebnissen zurückgekommen.
    Nachdem Clemens die Anker der Mark Twain gelichtet hatte und

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