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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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Geheimnis.
    »Schwör mir bei deiner Ehre, Jill, daß du von dem, was ich dir jetzt sage, keiner Menschenseele etwas erzählen wirst. Wäre das Schiff nicht seit langem ausgelaufen und würde die Möglichkeit bestehen, daß König John irgendwie an diese Information herankäme – womit ich natürlich nicht unterstellen will, daß er sie von dir bekäme –, dürfte ich es dir gar nicht sagen.«
    »Ich schwöre, die Sache für mich zu behalten – was immer es auch sein mag.«
    »Nun… einer unserer Ingenieure war ein kalifornischer Wissenschaftler. Er wußte genug, um einen Laser herzustellen, der eine Reichweite von 404 Metern hat. Innerhalb dieser Distanz könnte er die Rex in Scheibchen schneiden. Da wir genug Material hatten, um ein solches Ding zu bauen, haben wir es schließlich getan. Der Laser befindet sich an Bord der Mark Twain.
    Das Projekt wurde dermaßen streng geheimgehalten, daß insgesamt nur sechs Mann von der Mark Twain-Besatzung von seiner Existenz wissen. Der Laser wird in einem Raum versteckt gehalten, dessen Lage nur diesen sechs Männern bekannt ist. Nicht einmal Sams Freund Joe hat eine Ahnung.
    Wenn die Mark Twain irgendwo auf die Rex trifft, werden sie den Laser herausholen und auf ein Dreibein montieren. Es wird eine kurze, aber entzückende Schlacht werden. Entzückend für Sam und kurz für John. Sie wird ebenso die Verluste für beide Seiten in Grenzen halten.
    Ich selbst weiß nur von dieser Sache, weil ich zu den Ingenieuren gehörte, die das Projekt durchführten. Kurz bevor der Laser fertiggestellt war, fragte ich Sam, ob er ihn nicht doch zurücklassen wolle, denn ich wollte ihn in das Luftschiff einbauen und ihn dazu benutzen, von oben her einen Eingang in den Turm zu brennen, falls uns keine andere Möglichkeit offenstand, in ihn einzudringen.
    Aber Sam war dagegen und meinte, irgend etwas könne dem Luftschiff passieren, und dann sei der Laser unwiederbringlich verloren. Ich diskutierte wie ein Irrer mit ihm, zog aber letztlich doch den kürzeren. Na ja, Sams Argumentation war natürlich nicht falsch. Man kann nie wissen, in welche Gefahren man sich begibt, wenn man in einem Luftschiff sitzt. Jeder Wetterumschwung kann einem möglicherweise den Rest geben, von anderen Gefahren ganz zu schweigen. Jedenfalls war ich ziemlich frustriert.«

33
    Jill wollte gerade die Frage stellen, ob man noch nicht auf den Gedanken gekommen sei, ein paar Agenten auszuschicken, um nach Materialquellen zu forschen, die es ihnen ermöglichten, einen zweiten Laser herzustellen, als es klopfte und Firebrass’ Sekretärin erschien. Ob er bereit sei, Mr. Piscator zu empfangen?
    Firebrass nickte. Der Japaner trat ein, wünschte ihnen eine gute Gesundheit und sagte, er habe eine gute Nachricht zu überbringen: Die Ingenieure, die damit beschäftigt waren, synthetisches Dieselöl herzustellen, ließen übermitteln, daß die erste Landung eine Woche vor dem festgesetzten Termin bereitstehen würde.
    »Ausgezeichnet!« sagte Firebrass und lächelte Jill an. »Das bedeutet, daß du mit der Minerva praktisch schon morgen aufsteigen kannst! Unsere Versuche können also eine Woche früher beginnen als angenommen! Fabelhaft!«
    Jill fühlte sich sogar noch glücklicher.
    Firebrass kündigte an, er werde, um dieses Ereignis gebührend zu würdigen, einen ausgeben, aber der Schnaps war kaum in den Gläsern, als die Sekretärin erneut hereinkam.
    Mit einem breiten Lächeln sagte sie: »Wenn es nicht so wichtig wäre, hätte ich die Sitzung nicht gestört. Ich glaube, wir haben einen neuen Luftschiffmann für Sie, der offensichtlich über ziemlich große Erfahrung verfügt. Er ist vor ein paar Minuten angekommen.«
    Jill, die beinahe in einer Art Ekstase schwebte, fühlte sich plötzlich wie ein Ballon, aus dem die Luft entweicht. Ihr Brustkasten sackte ein. Offenbar hatte sie damit wieder einmal eine Position erreicht, in der sie um den Rang des Zweiten Offiziers, dessen sie sich so sicher gewähnt hatte, kämpfen mußte. Ausgerechnet jetzt tauchte jemand auf, der vielleicht die gleiche Qualifikation aufzuweisen hatte wie sie. Vielleicht sogar mehr? Und es war natürlich ein Mann. Möglicherweise war er sogar Offizier auf der Graf Zeppelin oder der Hindenburg gewesen. Ein Veteran aus der Zeit der großen Luftschiffe mußte in Firebrass’ Augen unweigerlich wichtiger erscheinen als jemand, der nur kleinere Typen geflogen hatte.
    Als sie den Mann, der der Sekretärin in Firebrass’ Büro folgte, erblickte, begann

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