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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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konnte sich ebenso gut irren. Auf der Erde hatte er Ehepaare kennen gelernt, die sich praktisch vom Hochzeitstag bis zu ihrem Todestag gestritten hatten. Aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen hatten sie einander dennoch ein Leben lang gebraucht.
    Vor drei Jahren hatte sich die harte Arbeit von Podebrads Leuten dann bezahlt gemacht.
    Sie waren auf eine immense Lagerstätte gestoßen: Eisenerz, Zinksulfid, Sand, Kohle, Blei, Schwefel und sogar ein wenig Platin und Vanadium.
    Frigate riß die Augen auf und sagte: »Meinen Sie eine richtige Lagerstätte? Das wäre absolut unnatürlich.«
    »Nein«, erwiderte Emil, »denn genau das hat auch der Mann gesagt, der Marie die Geschichte erzählte. Und was er weiter sagte, deckte sich mit dem, was mir andere Leute aus Neu-Böhmen erzählt haben: Der Fund sieht so aus, als sei er von einem Riesenlastwagen genau an dieser Stelle abgeladen worden. Wer immer diese Welt geschaffen hat, er ist auch für diese Lagerstätte verantwortlich. Es sieht so aus, als habe man das ganze Zeug mit einem gigantischen Bulldozer zusammengeschoben, eine Felsschicht darübergelegt, Erde draufgekippt und das Gras darüber wachsen lassen.«
    Podebrad hatte das Lager ausgebuddelt und war, wie sich herausstellte, immer noch dabei. Alle seine Leute waren nun mit stählernen Waffen ausgerüstet. Und Neu-Böhmen hatte sich vergrößert. Aus dem ehemals zwölf Kilometer langen Zwergstaat war ein Reich geworden, daß sich zu beiden Seiten des Ufers auf einer Länge von sechzig Kilometern ausdehnte.
    Dies war allerdings nicht auf Eroberungszüge zurückzuführen gewesen: Die Nachbarstaaten hatten darum gebeten, von Neu-Böhmen eingemeindet zu werden, und man hatte sie willkommen geheißen. Neu-Böhmen besaß genug Reichtum für alle.
    Inzwischen hatten die Anrainerstaaten Neu-Böhmens ihre eigenen Ausgrabungsprojekte gestartet. Man war jetzt seit drei Jahren an der Arbeit, hatte jedoch nicht mehr als Schweiß, stumpfgewordene Werkzeuge und Enttäuschungen geerntet.
    Podebrads kleines Originalreich schien also wirklich das einzige zu sein, in dem es Mineralien gab. Oder die anderen Depots – wie Emil sie nannte – lagen noch tiefer unter der Oberfläche des Planeten verborgen.
    Emil deutete auf die Berge.
    »Wir selbst haben ein Loch gegraben, das sechzig Meter tief ist; jetzt sind wir dabei, es wieder zuzuschütten. Wir sind nur auf Dolomit gestoßen. Podebrad hat einfach mehr Glück gehabt. Die Schicht, die über seinen Schätzen lag, war nur aus Kalkstein.«
    Frigate dankte den beiden und machte sich aufgeregt aus dem Staub. Das Resultat seiner Begegnung sah so aus, daß die Razzle Dazzle elf Tage später vor Podebrads Hauptstadt Anker warf.
    Noch bevor der Schoner die Südgrenze Neu-Böhmens überhaupt erreicht hatte, konnte die Mannschaft es bereits riechen: der Gestank von Schwefel und Kohlerauch lag über dem ganzen Land.
    An den Ufern Neu-Böhmens hatte man hohe Erdwälle aufgeschüttet. Überall konnte man stählerne Waffen, einschließlich mit Feuersteinschlössern versehene Schießprügel sehen. Der Fluß wurde von vier großen Raddampfern unter Kontrolle gehalten, von denen jeder mit zwei Kanonen ausgerüstet war und über kleine Beiboote verfügte, die mit MGs ausgestattet waren.
    Die Mannschaft der Razzle Dazzle war aus dem Häuschen. Andererseits aber auch ein wenig deprimiert. Das herrliche Tal war eine einzige Wüste. Sie hatten zu lange unter einem blauen Himmel in sauberer Luft gelebt und grüne Hügel und Berge bestaunt, um sich mit diesem Anblick anfreunden zu können.
    Nur fragte einen der Neu-Böhmen, aus welchen Gründen es notwendig sei, das Land derart zu verwüsten, bloß um diese Waffen herzustellen.
    »Wir mußten es tun«, erwiderte der Mann. »Hätten wir es nicht getan, wären die anderen Staaten über uns hergefallen und hätten versucht, uns das Erz wegzunehmen. Sie hätten uns mit Waffengewalt unterworfen. Wir haben unsere Waffen nur zur Selbstverteidigung hergestellt. Natürlich stellen wir auch andere Dinge her. Damit handeln wir und kommen so an mehr Tabak, Alkohol, Nahrung und Schmuck; alles, was wir gebrauchen können.«
    Der Mann streichelte genüßlich seinen fetten Wanst.
    Nur lächelte und sagte:
    »Die Gräle geben uns genug, um die Bedürfnisse jeder Person zu befriedigen – und hin und wieder sogar den einen oder anderen Luxus. Warum reißt ihr das Land auf? Nur, um mehr zu bekommen, als ihr braucht?«
    »Das sagte ich doch schon.«
    »Es wäre besser

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