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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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Stunde erschien (obgleich es nicht mehr als fünfzehn Minuten gewesen waren), meldete sich Szentes und verlangte den stellvertretenden Kapitän. Die Bauchluke war geöffnet, der Hubschrauber vorgewärmt. Der Start würde in einer Minute erfolgen.
    Szentes’ Stimme hörte sich stark angespannt an.
    »Da ist ein kleines Problem, Miz Gulbirra«, sagte er. »Deswegen habe ich Sie vor dem Start noch einmal angerufen. Mr. Thorn tauchte hier auf und versuchte den Kapitän zu überreden, ihn mit auf den Flug zu nehmen. Der Kapitän schickte ihn zurück auf seinen Posten.«
    »Ist er gegangen?«
    »Ja, Sir. Der Kapitän sagte, ich solle Sie anrufen, damit Sie sich darum kümmern. Mr. Thorn dürfte jetzt allerdings noch nicht in der Hecksektion eingetroffen sein.«
    »Vielen Dank, Szentes. Ich werde mich darum kümmern.«
    Jill unterbrach die Verbindung und stieß einen leisen Ruch aus. Jetzt hatte sie kaum fünfzehn Minuten den Befehl und schon tauchten die ersten Probleme auf. Was, zum Teufel, war in Thorn gefahren?
    Es gab für sie nur eine Möglichkeit. Wenn sie das Benehmen des Mannes ignorierte, würde sie den Respekt der Mannschaft verlieren.
    Sie rief den hinteren Kontrollraum an. Salomo Coppename, ein Mann aus Surinam, der in der Hecksektion die Position des Zweiten Offiziers einnahm, meldete sich.
    »Nehmen Sie Mr. Thorn fest. Schließen Sie ihn unter Bewachung in seiner Kabine ein und sorgen Sie dafür, daß ständig ein Posten vor seiner Tür steht.«
    Obwohl Coppename sich fragen mußte, was hier wohl vor sich ging, stellte er keine Fragen.
    »Und rufen Sie mich sofort an, sobald er auftaucht.«
    »Jawohl.«
    Auf dem Armaturenbrett leuchtete eine rote Lampe auf. Die Bauchluke war gerade geschlossen worden. Der Radarbeobachter hatte den Helikopter Nr. 1 auf dem Schirm und meldete, daß er sich der Turmspitze nähere.
    Über Funk meldete sich plötzlich eine Stimme.
    »Hier ist Firebrass.«
    »Sie kommen laut und klar rein«, sagte der Funker.
    »Fein. Sie auch. Wir werden etwa hundert Meter von der Erhebung entfernt aufsetzen. Unser Radargerät arbeitet ausgezeichnet, es wird also keine Probleme geben. Ich nehme an, daß die Dachmauer den größten Teil des Windes abfängt, wenn wir landen.
    Jill, bist du da?«
    »Hier, Kapitän.«
    »Was hast du wegen Thorn unternommen?«
    Jill erzählte es ihm und Firebrass sagte: »Ich hätte genau dasselbe getan. Wenn wir wieder zurück sind, werde ich ihn fragen, warum er dermaßen heißgelaufen ist. Wenn… wenn ich aus irgendeinem Grund nicht zurückkommen sollte, wirst du das übernehmen müssen. Halt ihn auf jeden Fall unter Bewachung, bis wir den Job hier erledigt haben.«
    Jill gab Aukuso den Befehl, das Funkgespräch auf das Bordkommunikationssystem zu legen. Es gab keinen Grund, weshalb die Mannschaft das Gespräch von jetzt an nicht mithören sollte.
    »Wir gehen jetzt runter. Der Wind wird schwächer. Jill, ich…«
    Cyrano sagte plötzlich: »Die Bauchluke steht offen!«
    Er deutete auf das aufleuchtende rote Lämpchen.
    »Mon Dieu!«
    Er deutete aus dem Fenster.
    Es wäre unnötig gewesen.
    In diesem Moment sah jeder, der in der Kontrollkanzel anwesend war, wie sich innerhalb des grauen Nebels ein feuriger Ball aufbauschte.
    Jill stöhnte.
    Aukuso rief laut: »Kapitän! Kommen Sie zurück, Kapitän!«
    Aber niemand antwortete.

58
    Das Interkom klingelte.
    Als bestünde die Luft aus Zuckerwatte, bewegte sich Jill langsam zur Seite und stellte den Schalter auf EIN.
    Szentes sagte: »Sir! Thorn hat den anderen Hubschrauber gestohlen! Aber ich glaube, ich habe den Hundesohn erwischt! Ich hab das ganze Magazin meiner Pistole auf ihn abgefeuert!«
    »Er ist auf dem Schirm!« sagte Cyrano.
    »Was ist passiert, Szentes?«
    Jill führte einen stummen Kampf, um in der dicken Luft nicht zu ersticken. Sie mußte diese Mattigkeit überwinden und ihre Fähigkeit zur Analyse und schnellen Reaktion zurückgewinnen.
    »Thorn verließ zunächst den Hangar, so wie es ihm der Kapitän befohlen hatte. Aber sobald der Hubschrauber gestartet war, kehrte er zurück. Er hatte eine Pistole bei sich. Er zwang uns dazu, in die Werkstatt zu gehen, schloß das Interkom kurz und sperrte uns ein. Allerdings hatte er vergessen, daß wir dort auch die Waffen lagern. Oder er nahm an, er könne von Bord sein, ehe wir an die herankämen.
    Wir haben das Schloß zerschossen und brachen aus. Aber da befand er sich schon im Hubschrauber und startete von der Landeplattform. Als der Kopter die Luke

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