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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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Namen – oder sogar namenlos werden. Er hatte in den Träumen vieler Menschen und vieler Generationen weitergelebt. Und er erschien mir und sagte, daß nun die Zeit gekommen sei und er diese Traumwelt verlassen wolle. Ich wolle mich erheben, fortgehen und sein Wort verbreiten, wozu ich die Hilfe einer Gruppe Gläubiger benötige, um ein großes Floß zu bauen, mit dem wir flußabwärts fahren könnten.
    Nach vielen Jahren und möglicherweise mehreren Generationen – wie wir sie von der Erde her kennen – würden wir das Ende des Flusses erreichen, wo er sich in ein Loch ergießt, das sich am Fuße der Berge, die die Spitze dieser Welt bilden, befindet.
    Dort würden wir auf den Eingang zur Unterwelt stoßen, eine große, finstere Höhle, die wir durchqueren müssen, und an deren anderem Ende sich ein glänzender See befindet, der ein Land umsäumt, in dem wir von da an in Frieden und Glück, mit allen Göttern und Göttinnen zusammen, bis in alle Ewigkeit leben werden. Aber bevor das Floß ablege, sollten wir eine Statue des Gottes Rushhub bauen, sie auf das Floß schaffen und ihr huldigen. Auf keinen Fall sind wir, wie viele Leute behauptet haben, Dummköpfe, die das Standbild eines Gottes mit unserem Gott selbst verwechseln.«
    Burton hielt den Mann für verrückt, aber er war klug genug, kein Wort darüber verlauten zu lassen. Also waren sie in die Hände von Fanatikern gefallen. Zum Glück bestand der Gott Metuŝaels darauf, daß seine Jünger – außer in Notwehr – keine Gewaltakte begingen.
    Aus Erfahrung wußte er allerdings, wie weit man diesen Begriff auslegen konnte.
    »Rushhub selbst sagte mir, daß es unsere Aufgabe sei, die Statue in kleine Einzelteile zu zerlegen und in den Fluß zu werfen, bevor wir den Höhleneingang betreten. Warum das so sein soll, sagte er nicht. Er sagte nur, daß wir, wenn die Zeit dazu reif sei, dies von alleine verstehen würden.«
    »Das ist ja alles sehr schön für Euch«, sagte Burton. »Aber Ihr seid verantwortlich für die Zerstörung unseres Bootes. Und außerdem haben wir unsere Gräle verloren.«
    »All das tut mir wirklich leid, aber ich kann nur wenig für Euch tun. Was Euch geschah, war Rushhubs Wille.«
    Burton mußte sich zusammenreißen, um dem Mann keine Ohrfeige zu geben. Zähneknirschend sagte er: »Drei meiner Leute sind zu schwer verletzt, als daß sie sich allein bewegen könnten. Könntet Ihr uns wenigstens ein Boot geben, damit wir das nächste Ufer erreichen?«
    Metuŝaels schwarze Augen funkelten. Dann deutete er mit ausgestrecktem Arm auf die Insel.
    »Dort ist das Ufer und auch ein Nahrungsstein. Ich will dafür sorgen, daß Eure Verletzten dort abgesetzt werden, und wir sind auch bereit, Euch mit ein wenig Trockenfisch und Eichelbrot zu versorgen. Aber jetzt haltet mich nicht mit weiteren Bitten auf. Es ist viel zu tun. Wir müssen unser Floß wieder ins Wasser bekommen, denn Rushhub sagte, wir sollten uns um keinen Preis aufhalten lassen. Wenn wir zuviel Zeit vergeuden, finden wir die Tore ins Land der Götter verschlossen, und uns wird nichts anderes übrigbleiben, als dort heulend und wehklagend auf den Boden zu sinken und unsere Nachlässigkeit und unseren wankelmütigen Glauben zu beweinen.«
    In diesem Moment wurde Burton klar, daß er von diesen Leuten niemals etwas erhalten würde. Und dabei schuldeten sie ihm alles.
    Metuŝael machte Anstalten weiterzugehen. Plötzlich blieb er jedoch stehen und deutete auf Monat, der gerade die Hütte verließ, in denen die Verletzten lagen.
    »Was ist das?«
    Burton machte einige Schritte auf Metuŝael zu und sagte: »Ein Mensch von einer anderen Welt. Er und einige andere seiner Art reisten von einem fernen Stern zur Erde, zu einem Zeitpunkt, an dem ich schon über hundert und Ihr möglicherweise schon viertausend Jahre tot wart. Er kam in friedlicher Absicht, aber die Menschen fanden heraus, daß er eine… eine Droge besaß, die sie ewig jung erhalten konnte. Sie verlangten von ihm, er solle sein Geheimnis mit ihnen teilen, aber er weigerte sich und sagte statt dessen, die Menschen hätten bereits zu viele Probleme mit der Überbevölkerung. Und außerdem solle man nur den Menschen die Möglichkeit des ewigen Lebens einräumen, die sich dieses Zustands auch als würdig erwiesen.«
    »Dann muß er sich geirrt haben«, erwiderte Metuŝael. »Die Götter haben uns das ewige Leben gegeben.«
    »Gewissermaßen ja. Allerdings werden nach Eurer Religion nur wenige Auserwählte – und zwar jene, die sich

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