Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
Vom Netzwerk:
Der Hauptteil des Floßes lag in einer Länge von wenigstens zwölf Metern auf Grund. Mehrere hundert Flößer standen am Rande des Wracks umher und unterhielten sich laut lamentierend, ohne etwas Konstruktives zu unternehmen.
    Linkerhand dümpelte eine große Anzahl dicker Balken auf dem Wasser, die die Strömung unablässig gegen das Floß trieb. Von der Hadji II war ebensowenig eine Spur zu entdecken wie von Owenone. Burtons Hoffnung, daß es vielleicht doch nicht unmöglich sei, wenigstens den einen oder anderen der verlorenen Gräle wiederzufinden, sank rapide.
    Er sah sich auf dem Floß um. Auch wenn der Vorderteil dieses Gefährts nicht mehr vorhanden war, machte es insgesamt gesehen noch immer einen gewaltigen Eindruck. Das floß war mindestens 200 Meter lang, 120 Meter breit und mit einem ebenfalls spitz zulaufenden Heck versehen.
    In seinem Mittelpunkt befand sich jenes große, runde, schwarze Objekt, das Burton bereits im Nebel hatte erkennen können: eine Statue. Sie war wenigstens zehn Meter hoch, von schwarzer Farbe, wirkte ungeheuer häßlich und schien das ganze Floß zu dominieren. Die Gestalt saß im Indianersitz da. Auf ihrem Rücken war ein drachenähnlicher Kamm zu erkennen, und der Kopf des Wesens glich dem eines Dämonen mit leuchtenden blauen Augen und einem breiten aufgerissenen Maul, in dessen Inneren er haifischähnliche Zähne sah, die unzweifelhaft aus dem Rachen eines Drachenfisches stammten. In der Mitte seines fetten Wanstes befand sich ein rundes Loch, an das sich eine steinerne Vertiefung anschloß, in dem ein kleiner Holzstapel brannte. Der so erzeugte Rauch stieg im Inneren des Götzen empor und drang durch seine fledermausähnlichen Ohren nach draußen.
    Vor ihm, in der Nähe des Floßrandes, lag der zusammengefallene Wachtturm auf der Seite. Die Stützen, die ihn gehalten hatten, waren unter dem Druck des Zusammenpralls zerbrochen. Immer noch lag die Leiche eines Menschen in seiner Nähe.
    Auf dem Floß stand eine Reihe größerer Gebäude, dazwischen ein paar kleinere. Einige der kleineren waren zerstört. Die großen Hütten hatten, bis auf eine, den Aufprall besser überstanden.
    Burton zählte nicht weniger als zehn große Masten mit viereckigen Segeln und zwanzig kürzere mit Längsseitstakelage. Alle Segel waren gerefft.
    An den Seiten des Floßes entdeckte er eine Reihe von Gestellen, die Ruderboote unterschiedlicher Größen enthielten.
    Das größte Gebäude des Floßes stand hinter dem Götzenbild. Burton nahm an, daß es sich dabei um das Haus des Häuptlings oder um einen Tempel handelte. Vielleicht war es sogar beides.
    Plötzlich wurden Holztrompeten geblasen und Trommeln geschlagen. Als er sah, daß die Flößer dem großen Gebäude zustrebten, beschloß Burton, sich ihnen anzuschließen. Die Leute versammelten sich zwischen dem Götzen und der großen Hütte, und Burton blieb so weit im Hintergrund stehen, daß er zur gleichen Zeit die Statue in Augenschein nehmen und eventuelle Bekanntmachungen mitanhören konnte. Er kratzte vorsichtig mit seinem Messer an der Außenhaut des Götzen und stellte fest, daß er aus Ziegelstein hergestellt und mit schwarzer Farbe bemalt war. Er fragte sich, woher die Leute die Farben für den Körper, die Augen und das Zahnfleisch her hatten. Pigmente waren auf dieser Welt, sehr zum Kummer mancher Künstler, mehr als selten.
    Der Häuptling oder Hohepriester war zwar größer als seine Untertanen, jedoch noch immer einen halben Kopf kleiner als Burton. Er trug einen Umhang und einen Kilt mit blauen, schwarzen und roten Streifen und eine aus Eichenholz gefertigte Krone mit sechs Zacken. In der Rechten hielt er einen langen, eichenen Schäferstab. Von einer Plattform aus, die am Eingang der Hütte stand, hielt der Mann eine Rede, wobei er mit seinem Stock gestikulierte. Seine Augen funkelten feurig, und von dem Wortschwall, der aus seinem Munde drang, verstand Burton nicht das geringste. Nach etwa einer halben Stunde ununterbrochenen Redens stieg der Mann von seiner Plattform herab, und die Menge teilte sich in verschiedene Arbeitsgruppen.
    Einige der Flößer betraten die Insel, um die Balken wegzuräumen, die am Bug abgebrochen waren, und stapelten sie auf. Andere wiederum wandten sich der rückwärtigen Steuerbordseite zu, nahmen dort herumliegende Staken auf und versuchten das Floß heckwärts herumzuschwenken. Wie Galeerensklaven begannen sie mit der rhythmischen Unterstützung einer Trommel zu staken.
    Schließlich schafften sie

Weitere Kostenlose Bücher