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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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Mal konferieren. Mit einem breiten Grinsen taumelte Oskas schließlich von dannen.
    Burton hielt den Häuptling für ziemlich leichtgläubig, war allerdings der Ansicht, daß es nicht weiter schlimm war, ihm ein paar Hoffnungen zu machen. Immerhin würde sich der Mann – dankbar, wie er war – zunächst einmal glücklich fühlen und sich dankbar zeigen.
    Die Wahrheit allerdings war, daß Burton bereits einige eigene Pläne entwickelt hatte.
    Wenn die Gerüchte um das eiserne Schiff der Wahrheit entsprachen, dann war dieses mysteriöse Schiff auf jeden Fall eher für eine solch weite Reise geeignet als ein Segelboot. Irgendwie mußte er es sich aneignen. Nicht mit Gewalt – aber mit Tücke. Die Hauptschwierigkeit bestand allerdings darin, daß er nicht den blassesten Schimmer hatte, wie er das fertig bringen sollte.
    Erstens gab es keinerlei Hinweis darauf, ob das Schiff – wenn es hier vorbeikam – in diesem Gebiet anlegen würde. Und zweitens wußte niemand, wie es um seine Aufnahmekapazität bestellt war. Und drittens: Aus welchem Grund sollte sich der Kapitän überhaupt bemüßigt fühlen, ihn und seine Leute an Bord zu nehmen?
    Den Rest des Tages verbrachte Burton mit einem dumpfen Vor-sich-hin-Brüten. Selbst als er im Bett lag, ließen sich die faszinierenden Gedanken nicht abschütteln. Er durchdachte jede Möglichkeit. Sollte er mit Oskas zusammenarbeiten? Vielleicht böte sich im letzten Augenblick ja doch noch die Möglichkeit, ihn hereinzulegen. Möglicherweise konnte er sich durch eine solche Tat das Vertrauen des Kapitäns erschleichen.
    Aber nein. Burton fegte den Plan gleich wieder beiseite. Selbst wenn Oskas sich als verräterisch und hinterlistig erweisen sollte: Gedanken dieser Art waren für Burton keine Planungsgrundlage. Außerdem würden bei einem solchen Unternehmen viele von Oskas Leuten verwundet werden oder sterben. Dafür wollte er nicht verantwortlich sein.
    Nein, er mußte es anders anstellen.
    Schließlich fand er die Lösung. Alles würde davon abhängen, ob es ihm gelang, das Schiff anzuhalten oder zumindest die Aufmerksamkeit seiner Mannschaft zu erringen. Wie er das anstellte, wenn das Schiff während der Nacht an ihrem Standort vorbeikam, wußte er zwar noch nicht, aber irgendwie würde es schon klappen.
    Lächelnd schlief Burton ein.
    Zwei weitere Monate zogen ins Land. Noch eine Woche, dann konnte die Snark vom Stapel laufen. Inzwischen waren weitere Nachrichten, die den Raddampfer betrafen, bei ihnen eingetroffen. Man hatte dazu alle Möglichkeiten der Neuigkeitenübermittlung eingesetzt: Trommeln, Rauchzeichen und Spiegelsignale. Nachdem Burton die einzelnen Steinchen zu einem Mosaik zusammengesetzt hatte, machte er sich ein Bild von dem angekündigten Schiff: Es war allem Anschein nach größer als jedes Flußboot, das zu seinen Lebzeiten auf dem Mississippi gekreuzt hatte, bestand unzweifelhaft aus Metall und konnte mindestens fünfzehn Meilen oder vierundzwanzig Kilometer in der Stunde zurücklegen. Andere Informationen besagten, man habe es mehrere Male mit der doppelten Geschwindigkeit fahren sehen. Natürlich waren alle diese Schätzungen grob, da kein einziger der Beobachter über eine Stoppuhr verfügt hatte. Zumindest konnte man anhand der Gralsteine eine ungefähre Schätzung auf der Basis von Sekunden abgeben.
    Aufgrund der ersten Berichte hatte Burton zunächst angenommen, es handele sich um ein Dampfschiff. Erst spätere Meldungen hatten ihm klargemacht, daß die Landgänge der Mannschaft viel zu selten waren, um für ein solches Boot genügend Brennmaterial zu bunkern. Das an Bord genommene Holz wurde lediglich dazu verwendet, Wasser für Duschanlagen und Dampf für die Maschinengewehre zu erzeugen. Es war Burton unklar, wie Dampf dazu dienen konnte, Kugeln voranzutreiben, und es blieb Monat überlassen, den Gedanken zu äußern, daß die Waffensysteme des Schiffes offensichtlich auf einem Synchronverfahren basierten, die die Kugeln aus dem Lauf preßten, indem sie in bestimmten Intervallen hochgespannten Dampf dafür verwendeten.
    Die Schiffsmotoren wurden elektrisch angetrieben, und den nötigen Strom holte man sich bei Bedarf aus einem Gralstein.
    »Dann haben diese Leute nicht nur Stahl, sondern auch Kupfer für die Windungen ihrer Elektromotoren«, sagte Burton. »Wo haben sie nur all das Material her?«
    »Das Schiff besteht vielleicht hauptsächlich aus Aluminium«, mutmaßte Frigate. »Da könnte man ebenso gut Aluminiumwindungen nehmen, auch wenn sie

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