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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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weniger effizient sind als solche aus Kupfer.«
    Weitere Daten liefen ein. Das Schiff trug auf beiden Seiten einen Namen in großen, schwarzen, römischen Lettern. Rex Grandissimus. Das bedeutete »Der Große König«. Wenn die weiteren Informationen stimmten, wurde es von niemand anderem als dem Sohn Heinrichs II. von England und seiner Frau Eleanor, der geschiedenen Ehefrau Ludwig VII. von Frankreich, der Tochter des Herzogs von Aquitaine, kommandiert. König John, den man mit dem Beinamen Ohneland versehen hatte, war der Kapitän. Nachdem sein weltberühmter Bruder Richard Löwenherz gestorben war, hatte er den Titel Joannes Rex Angliae et Dominus Hiberniae etc. angenommen. Er hatte einen solch schlechten Ruf besessen, daß es nach ihm ungeschriebenes Gesetz wurde, nie wieder einen Thronfolger auf den Namen John zu taufen.
    Als Burton den Namen des Kapitäns zum erstenmal hörte, begab er sich zu Alice. »Der Kommandant des Schiffes ist einer deiner Vorfahren. Vielleicht sollten wir uns auf irgendeine familiäre Verbundenheit berufen, um an Bord genommen zu werden. Allerdings sagt man ihm, wenn man der Geschichte trauen kann, wenig Familiensinn nach. Er führte einen Aufstand gegen seinen Vater und soll seinen Neffen Arthur ermordet haben, dem Richard seine Krone überließ.«
    »Er war nicht schlimmer als jeder andere König seiner Zeit«, sagte Alice. »Und ungeachtet dessen, was die Leute über ihn reden, hat er auch einige gute Dinge getan. Er reformierte die staatliche Münze, unterstützte den Ausbau der Flotte und unternahm alles, um den Handel in Schwung zu halten. Außerdem sorgte er für die Fertigstellung der London Bridge. Er war schon deswegen eine Ausnahme unter den Monarchen seiner Zeit, weil er zu den Intellektuellen zählte. Er las nicht nur lateinische Bücher, sondern auch französische Geschichte, und hatte, wohin er auch ging, stets seine Bibliothek dabei.
    Was seine Opposition zur Magna Charta angeht, so ist sie falsch interpretiert worden. Die Revolte der Barone lag nicht im Interesse des gemeinen Volkes; sie stellte keine demokratische Bewegung dar. Alles, was die Barone wollten, waren Privilegien für sich selbst. Die Freiheit, für die sie eintraten, war die Freiheit des Ausbeuters, seine Untertanen bis aufs Hemd ausplündern zu können. Er hatte einen schweren Kampf gegen die Barone zu bestehen und focht manche Schlacht aus, um der englischen Krone die französischen Provinzen zu erhalten. Er sah einfach keinen Ausweg aus dieser Situation; die alten Konflikte harten ihm sein Vater und sein Bruder mitvererbt.«
    »Hm!« machte Burton ungehalten. »Wenn man dich so reden hört, könnte man meinen, er sei ein Heiliger gewesen.«
    »Er war weit davon entfernt. Aber er war andererseits weitaus mehr an England und dem Wohlergehen seiner Bürger interessiert als jeder seiner Vorgänger.«
    »Du mußt eine Menge über ihn gelesen und nachgedacht haben. Deine Ansichten stehen jedenfalls im völligen Gegensatz zu allem, was ich über ihn weiß.«
    »Als ich in Cuffnells lebte, hatte ich zum Lesen jede Menge Zeit. Und ich hatte schon meine eigenen Ansichten.«
    »Wie schön für dich. Nichtsdestotrotz sollten wir nicht vergessen, daß es diesem mittelalterlichen Monarchen irgendwie gelungen ist, die absolute Kontrolle über das fantastischste Gefährt, das diese Welt je gesehen hat, an sich zu reißen. Ich traue mir schon zu, mit ihm fertig zu werden, wenn ich die Chance hätte, zu ihm an Bord zu kommen. Die Frage ist nur: Wie stelle ich das an?«
    »Du meinst, wie stellen wir es an!«
    »Richtig. Entschuldige. Nun, wir werden sehen.«
    Als die Snark vom Stapel lief, gab es viel Hallo und noch mehr Alkohol. Dennoch war Burton nicht so glücklich, wie er es an sich hätte sein sollen. Sein Interesse an der Sache war erkaltet.
    Während die Festivität weiterging, zog Oskas ihn beiseite.
    »Ich hoffe, ihr werdet uns nicht so bald verlassen? Ich zähle immer noch auf dich. Du weißt, ich denke an das große Schiff.«
    Burton befand sich in einer Stimmung, die es ihm leichtgemacht hätte, ihm zu sagen, er solle sich zum Teufel scheren, aber das wäre nicht diplomatisch gewesen; immerhin besaß der Häuptling hier die Macht. Niemand hätte ihn davon abhalten können, die Snark zu beschlagnahmen. Auch konnte er ihre Abmachung vergessen und Loghu in sein Bett holen. Er hatte sie zwar das ganze Jahr über mit Anträgen verfolgt, war ihr jedoch nie zu nahe getreten: Im Zustand der Trunkenheit (was nicht

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