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Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Götter der Flußwelt
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schien Sternelöffel sich auf die Party zu freuen. Sie erzählte von einigen amüsanten Erlebnissen in ihrer Kindheit und lachte mehrmals. Burton glaubte, daß es ihr nicht gut tat, zu oft allein oder nur in seiner Gesellschaft zu sein. Aber als sie zu den wöchentlichen Treffen gegangen waren, war sie gedämpfter Stimmung und zurückhaltend gewesen.
    Während des Fluges sprach Burton über Funk mit Sternenlöffel. »Ich habe heute morgen versucht, in Turpinville anzurufen. Obwohl der Ort mittlerweile einen anderen Namen haben wird. Ich bekam keine Antwort. Anscheinend nimmt der jetzige Herrscher keine Anrufe entgegen.«
    »Warum hast du angerufen?«
    »Ich war neugierig. Ich wollte wissen, ob der, der jetzt dort das Sagen hat, aggressiv ist. Weißt du, es ist ja möglich, daß er… oder sie… sich nicht damit zufrieden gibt, nur Turpinville zu beherrschen. Vielleicht hegt er irgendwelche Pläne, den ganzen Turm zu übernehmen.«
    »Welchen Sinn hätte das?«
    »Welchen Sinn hatte es, Turpin hinauszuwerfen und die Macht zu übernehmen? Ich habe Tom angerufen, um herauszufinden, welcher Stimmung er ist. Sie ist rabenschwarz. Oder besser feuerrot. Er schwört zwar noch immer Rache, weiß jedoch, daß er keine Chance hat, sie zu kriegen. Die anderen brauchen einfach nur in ihrer Welt zu bleiben.« Sie schwebten durch den Gang in das Zentralgebiet. Burton war überrascht über die dort versammelte Menge und den Lärm, den sie machte. Turpin war dort, und Louis Chauvin, Scott Joplin und andere Musikerfreunde, die vor zwei Tagen noch in Klein-St. Louis gewesen waren. Offenbar hatte man auch sie nur mit dem, was sie am Leibe trugen, aus der kleinen Welt hinausgeworfen. Außerdem hielten sich noch etwa einhundert weitere Schwarze dort auf, von denen Burton einige wiedererkannte. Und irgend etwas war auch mit Frigate, der Lefkowitz und deren Freunden geschehen. Sie gestikulierten wütend und riefen unverständliche Worte, die im Lärm untergingen. Die plärrenden Stimmen aus den Wandbildschirmen, die die Vergangenheit eines jeden einzelnen zeigten, machten das Chaos noch vollkommener.
    Just in diesem Augenblick verließen Li Po und seine Gefährten ihre Welt, und deren Fragen ließen die Lautstärke noch weiter anschwellen.
    Burton und Sternenlöffel setzten zur Landung an. Burton richtete sich auf. »Was geht hier vor?« rief er, aber nur die Menschen in seiner allernächsten Nähe konnten ihn hören.
    Frigate hatte für die Party ein bizarres Kostüm gewählt. Eine riesige, scharlachrote Fliege, eine zitronengelbe Weste mit gewaltigen Silberknöpfen, enge weiße Hosen mit scharlachroten Säumen und zitronengelbe Wellingtonstiefel. Seine Hautfarbe entsprach fast genau der seiner Fliege.
    »Wir kamen aus meiner Welt«, sagte er, »und da standen Netley und ein Dutzend seiner Leute. Sie hatten Strahler und Pistolen, und Netley drohte, uns alle zu erschießen, würde ich ihm nicht das Kodewort geben! Also gab ich es ihm! Ich mußte es, ich hatte keine andere Wahl! Er ging mit seiner Bande hinein und schloß die Tür… und… und das war’s dann! Wir sind ausgesperrt! Enteignet! Man hat mir meine wundervolle Welt geraubt!«
    »Von mir und meinen Freunden gar nicht zu reden«, sagte Sophie. Sie trug ein antikes ägyptisches Gewand wie Kleopatra. Ein Uräusstirnband, ein nackter Oberkörper, der große, wohlgeformte Brüste enthüllte - was würde Alice davon halten? -, und ein langer Rock, der vorn fast bis zum Zwickel geschlitzt war. Sie hielt sogar einen Stab, dessen Ende mit einem Henkelkreuz verziert war. Ihre Begleiter trugen Kostüme vieler Epochen, asiatische und europäische.
    »Ich hätte vorsichtiger sein müssen!« rief Frigate. »Ich hätte das Terrain draußen sondieren müssen, bevor wir durch die Tür gingen!«
    »Jetzt, wo das Kind in den Brunnen gefallen ist, kommen ihm Bedenken«, sagte Sophie. »Er weint über verschüttete Milch. Entschuldigt das Klischee, aber Krisen bringen immer Klischees hervor. Krisen sind keine sehr kreativen Situationen, jedenfalls nicht verbal.«
    Tom Turpin, gekleidet in Frack und Zylinder, kam auf sie zu. »Wir haben den ersten April«, sagte er. »Wer sich wie ein Narr benimmt…«
    »Was ist mit denen?« sagte Burton und deutete auf die weinenden, verwirrt aussehenden Schwarzen.
    »Die? Das sind die Guten, die Kirchgänger. - Chancisten, Neu-Christen, die Neu-Baptisten des Freien Willens und die Nichireniten. Boggs und Hawley haben sie ein paar Minuten, nachdem sie Pete seiner

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