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Fast geschenkt

Fast geschenkt

Titel: Fast geschenkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Kopf. »Diese Frau bringt nichts als Ärger.«
    »Ich weiß.«
    »Das wollte ich Sie die ganze Zeit schon fragen: Woher wissen Sie das?« Er lehnt sich nach vorne und sieht mich interessiert an. »Sie haben Alicia viel gründlicher durchschaut als Luke und ich. Wie kommt das?«
    »Weiß ich auch nicht«, sage ich ehrlich. »Ich finde nur einfach, dass sie eine blöde Kuh ist.«
    Michael wirft den Kopf in den Nacken und fängt schallend an zu lachen.
    »Weibliche Intuition. Reicht das nicht?«
    Er lacht noch etwas leise vor sich hin, dann stellt er seinGlas ab und lächelt mich augenzwinkernd an. »Apropos: Mir ist zu Ohren gekommen, was Sie über Lukes Mutter gesagt haben.«
    »Was?« Entsetzt sehe ich ihn an. »Das hat er Ihnen erzählt?«
    »Er hat darüber gesprochen und mich gefragt, ob Sie mir gegenüber irgendetwas erwähnt hätten.«
    »O Gott.« Ich spüre, wie ich rot anlaufe. »Ich war... sauer. Ich hab‘s nicht so gemeint. Sie ist keine...« Ich räuspere mich. »Ich habe das einfach so gesagt, ohne nachzudenken.«
    »Er hat es sich aber trotzdem zu Herzen genommen.« Michael zieht die Augenbrauen hoch. »Er hat seine Mutter angerufen, ihr gesagt, dass es überhaupt nicht in Frage kommt, dass er wieder nach England zurückfliegt, ohne sie gesehen zu haben, und sich mit ihr verabredet.«
    »Wirklich?« Jetzt bin ich aber platt. »Und dann?«
    »Sie ist nicht gekommen. Hat ihm ausrichten lassen, dass sie die Stadt verlassen musste. Luke war ganz schön enttäuscht.« Michael schüttelt den Kopf. »Unter uns gesagt -ich glaube, Sie hatten ganz Recht.«
    »Oh. Aha.«
    Ich zucke peinlich berührt mit den Schultern und schnappe mir die Karte, um meine Verlegenheit dahinter zu verstecken. Das glaube ich einfach nicht, dass Luke Michael auf die Nase gebunden hat, was ich über seine Mutter gesagt habe. Was hat er ihm denn noch alles verraten? Meine BH-Größe?
    Ich starre eine ganze Weile auf die lange Liste der Gerichte, ohne auch nur ein Wort zu lesen. Dann blicke ich auf und sehe, dass Michael mich ziemlich ernst fixiert.
    »Becky, ich habe Luke nicht gesagt, dass Sie es waren, die mir den Tipp mit Alicia gegeben hat. Ich habe ihm erzählt, ich hätte einen anonymen Hinweis bekommen und beschlossen, dem nachzugehen.«
    »Gut.« Ich studiere die Tischdecke.
    »Sie haben seine Firma gerettet«, sagt Michael sanft, aber mit Nachdruck. »Er muss Ihnen dankbar sein. Meinen Sie nicht, dass er das wissen sollte?«
    »Nein.« Ich ziehe die Schultern hoch. »Dann würde er bloß denken... er würde denken, dass ich...« Ich verstumme.
    Ich kann einfach nicht glauben, dass Luke schon seit drei Tagen wieder in London ist und sich nicht bei mir gemeldet hat. Ich meine - ich wusste ja, dass es vorbei war. Natürlich wusste ich das. Aber ganz heimlich, still und leise hatte ich noch eine winzige Hoffnung...
    Aber egal. War wohl nichts.
    »Was würde er denken?«, bohrt Michael nach.
    »Ich weiß nicht«, grolle ich. »Zwischen uns ist es aus. Darum wäre es mir lieber, wenn ich... nichts damit zu tun hätte.«
    »Na, gut, das kann ich schon verstehen.« Michael sieht mich freundlich an. »Wollen wir jetzt bestellen?«
    Während des Essens reden wir über andere Sachen. Michael erzählt mir von seiner Werbeagentur in Washington und bringt mich mit Geschichten über Politiker, die er persönlich kennt und die sich immer wieder unmöglich machen, zum Lachen. Ich erzähle ihm von meiner Familie, von Suze und davon, wie ich meinen Job bei Morning Coffee bekommen habe.
    »Es läuft alles ziemlich gut«, behaupte ich, während ich mich an einer Schale Mousse au Chocolat gütlich tue. »Ich habe tolle Aussichten, und die Produzenten mögen mich... sie denken darüber nach, meine Sendezeit zu verlängern.«
    »Becky«, unterbricht Michael so schonend wie möglich meine Ausführungen. »Ich weiß Bescheid. Über Ihren Job.«
    Wie betäubt sehe ich ihn an und spüre, wie mir die Schamesröte ins Gesicht steigt.
    »Es tut mir wahnsinnig Leid für Sie«, spricht er weiter. »Das war nicht fair.«
    »Weiß... Weiß Luke es auch?«, frage ich heiser.
    »Ja. Ich glaube schon.«
    Ich trinke einen großen Schluck Wein. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass Luke mich bemitleidet.
    »Na ja, aber mir stehen viele andere Wege offen«, versuche ich mich zu retten. »Gut, vielleicht nicht unbedingt beim Fernsehen... Aber ich bewerbe mich zurzeit bei verschiedenen Printmedien als Finanzjournalistin...«
    »Bei der FT?«
    »Bei... also... beim

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