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Fast geschenkt

Fast geschenkt

Titel: Fast geschenkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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fahre schnell genug«, blaffe ich ihn an. »Ich gehöre halt nicht zu denen, die mit zehntausend Sachen losbrettern! Ich halte mich nämlich an die Geschwindigkeitsbegrenzung. «
    Wir erreichen die Parkplatzausfahrt, ich lächle den Pförtner nonchalant an, dem die Überraschung ins Gesicht geschrieben steht, und dann fahre ich auf die Straße. Ich blinke nach links und schaue noch einmal kurz zurück, ob vielleicht noch jemand aus dem Gebäude gekommen ist und mir bewundernd zusieht. Und dann, als das Auto hinter mir anfängt zu hupen, fahre ich vorsichtig links ran.
    »So«, sage ich. »Jetzt bist du dran.«
    »Wie bitte?« Luke starrt mich an. »Jetzt schon?«
    »Ich muss mir die Nägel feilen«, erkläre ich. »Und außerdem weiß ich genau, dass du findest, dass ich nicht Auto fahren kann. Ich habe keine Lust, mir stundenlang deine blöden Kommentare anzuhören.«
    »Das stimmt doch gar nicht«, protestiert Luke lachend. »Wann habe ich gesagt, dass du nicht Auto fahren kannst?«
    »Das brauchst du nicht zu sagen. Ich sehe doch förmlich die Gedankenblasen über deinem Kopf: >Becky Bloomwopd kann nicht Auto fahren<.«
    »Da musst du dich verlesen haben«, pariert Luke. »In der Blase steht nämlich: >Becky Bloomwood kann mit ihren neuen orangefarbenen Schuhen nicht Auto fahren, weil die Absätze zu hoch und dünn sind<.«
    Er zieht die Augenbrauen hoch und ich merke, wie mir die Röte ins Gesicht steigt.
    »Das sind meine Autofahrschuhe«, brummle ich und rutsche auf den Beifahrersitz. »Die habe ich seit Jahren.«
    Während ich meine Nagelfeile aus der Tasche hole, steigt Luke auf der Fahrerseite wieder ein, lehnt sich zu mir herüber und gibt mir einen Kuss.
    »Aber trotzdem vielen Dank, dass du mich abgelöst hast, sagt er. »Ich bin sicher, dass das den Grad meiner Erschöpfung auf der Autobahn deutlich reduziert.«
    »Hervorragend!«, sage ich und mache mir an meinen Fingernägeln zu schaffen. »Die gesparte Energie wirst du auch brauchen, wenn wir morgen stundenlang wandern gehen.«
    Luke schweigt und nach einer Weile sehe ich zu ihm auf.
    »Ja«, sagt Luke und lächelt jetzt nicht mehr. »Becky... Da ist etwas, das wir besprechen müssen wegen morgen.« Er hält inne und ich sehe ihn gespannt an, während auch mein Lächeln langsam erstirbt.
    »Was denn?« Ich bemühe mich, nicht zu besorgt zu klingen.
    Luke schweigt - dann atmet er schnaubend aus.
    »Es ist so: Es bietet sich mir eine Geschäftsgelegenheit, die ich sehr gerne... beim Schöpfe packen möchte. Und dieses Wochenende sind ein paar Leute aus den Staaten hier, mit denen ich reden muss. Dringend.«
    »Oh«, sage ich etwas verunsichert. »Na ja... okay. Du kannst ja dein Telefon mitnehmen...«
    »Nicht telefonisch.« Er sieht mir direkt ins Gesicht. »Ich habe für morgen ein Meeting arrangiert.«
    »Für morgen?«, wiederhole ich und muss fast lachen »Aber da kannst du doch gar nicht. Da sind wir doch im Hotel.«
    »Ja, und die Leute, mit denen ich reden muss, auch«, klärt Luke mich auf. »Ich habe sie dorthin eingeladen.«
    Völlig entgeistert starre ich ihn an.
    »Du hast Geschäftspartner zu unserem Urlaub eingeladen?«
    »Nur für das Meeting«, sagt Luke. »Ansonsten sind wir ganz unter uns.«
    »Und wie lange dauert dieses Meeting?« Ich werde jetzt etwas lauter. »Sag bloß nicht, den ganzen Tag!«
    Das glaube ich einfach nicht. Ich habe so lange darauf gewartet, war so aufgeregt und habe so geschickt gepackt...
    »Becky, so schlimm wird es nicht werden...«
    »Du hast mir versprochen, dass du dir freinimmst! Du hast gesagt, wir würden uns ein richtig romantisches Wochenende machen!«
    »Wir werden uns ein richtig romantisches Wochenende machen.«
    »Ja, klar, mit deinen Geschäftspartnern. Mit deinen fürchterlichen Verbindungen, die unermüdlich ackern wie... wie Maden!«
    »Sie werden nicht unermüdlich ackern«, grinst Luke. »Becky -« Er will meine Hand nehmen, aber ich ziehe sie weg.
    »Weißt du Luke, mir ist ehrlich gesagt nicht ganz klar, warum ich überhaupt mitkommen soll, wenn du sowieso wieder nur arbeitest!« Mir ist ganz elend. »Dann kann ich genauso gut zu Hause bleiben. Genau«, sage ich und öffne die Autotür, »ich gehe jetzt zurück ins Studio, rufe mir ein Taxi und fahre nach Hause.«/p>
    Ich schlage die Autotür zu und gehe mit langen Schritten zurück in Richtung Studio. Meine Apfelsinensandalen klappern laut auf dem heißen Asphalt. Kurz bevor ich die Einfahrt erreiche, höre ich ihn so laut rufen, dass

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