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Fast geschenkt

Fast geschenkt

Titel: Fast geschenkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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auch andere Leute sich nach ihm umdrehen:
    »Becky! Warte!«
    Ich bleibe stehen und drehe mich langsam um. Er steht aufrecht im Auto und tippt eine Nummer in sein Handy.
    »Was machst du da?«, frage ich misstrauisch.
    »Ich rufe meine fürchterliche Geschäftsverbindung an. Um abzusagen. Ich sage das Meeting ab.«
    Ich verschränke die Arme vor der Brust und mustere ihn finster.
    »Hallo?«, spricht Luke ins Telefon. »Zimmer 301, bitte. Michael Ellis. Danke. Dann muss ich eben nach Washington fliegen und mich da mit ihm treffen«, erklärt Luke mir unbewegt. »Oder ich warte, bis er und seine Partner das nächste Mal in England sind. Das könnte natürlich eine Weile dauern, so ausgebucht, wie die sind. Aber egal, es geht ja bloß ums Geschäft. Geht bloß um einen Deal. Nur leider um genau den Deal, den ich schon seit...«
    »Ach, jetzt hör schon auf!«, fahre ich ihn an. »Hör auf. Dann halte doch dein blödes Meeting.«
    »Sicher?« Luke legt die Hand über das Telefon. »Ganz sicher?«
    »Ziemlich sicher.« Ich zucke mürrisch mit den Schultern. »Wenn es denn so wichtig ist...«
    »Es ist so wichtig«, sagt Luke und sieht mir auf einmal sehr ernst in die Augen. »Glaub mir, sonst würde ich das nicht machen.«
    Ich gehe langsam zurück zum Auto, und Luke steckt das Handy wieder ein.
    »Danke Becky«, sagt er, als ich einsteige. »Danke.« Er streicht mir sanft über die Wange und startet den Wagen.
    Als wir auf eine Kreuzung zufahren, blicke ich zu ihm hinüber. Sein Handy guckt ein Stück aus seiner Tasche.
    »Hast du wirklich bei deiner Geschäftsverbindung angerufen?«
    »Wolltest du wirklich nach Hause fahren?«, antwortet er, ohne den Kopf zu bewegen.
    Das ist etwas, das mich an der Beziehung zu Luke richtig nervt: dass ich nie ungeschoren davonkomme.
    Nach etwa einer Stunde Fahrt durch die grüne englische Landschaft, machen wir in einem Dorf Halt und essen in einet kleinen Pub zu Mittag. Dann brauchen wir noch einmal eineinhalb Stunden bis nach Somerset. Als wir Blakeley Hall erreichen, fühle ich mich schon wie ein ganz neuer Mensch. Es tut so gut, mal aus London herauszukommen - die herrliche Landluft hat mir bereits jetzt zu ganz neuer Energie und Frische verholfen. Ich steige aus dem Wagen und schon nach ein paar Streckübungen fühle ich mich bedeutend fitter und straffer. Ich glaube, wenn ich jede Woche aufs Land fahren würde, würde ich locker drei Kilo abnehmen. Wenn nicht mehr.
    »Möchtest du noch welche?«, fragt Luke und hält mir die fast leere Tüte Bonbons entgegen, an denen ich mich während der Fahrt gütlich getan habe. (Ich muss im Auto etwas essen, sonst wird mir schlecht.) »Und was ist mit den Zeitschriften hier?« Luke hält mit Mühe einen Stapel rutschiger Hochglanzmagazine hoch, die zu meinen Füßen gelegen haben.
    »Ich lese hier doch keine Zeitschriften!«, sage ich überrascht. »Wir sind hier auf dem Land!«
    Also wirklich. Weiß Luke denn überhaupt nicht über das Landleben Bescheid?
    Während Luke die Taschen aus dem Kofferraum holt, schlendere ich zu einem Zaun und lasse den Blick über ein Feld mit so braungelbem Zeugs schweifen. Ich glaube ja, dass ich eine natürliche Affinität zu Feld und Flur habe. Auch in mir steckt eine fürsorgliche Erdmutter, die langsam und ohne dass ich es bemerkt hätte, erwacht ist. Kürzlich habe ich mich zum Beispiel dabei ertappt, wie ich einen Fair-Isle-Pulli von French Connection gekauft habe. Und ich habe angefangen zu gärtnern! Oder sagen wir, ich haben paar süße kleine Keramikblumentöpfe von The Pier gekauft, auf denen »Basilikum« und »Koriander« und so etwas draufsteht - und ich habe mir fest vorgenommen, ein paar von diesen Kräuterpflanzen im Supermarkt zu kaufen und eine ganze Reihe davon auf die Fensterbank zu stellen. (Die kosten schließlich nur 50 Pence, wenn also welche eingehen, kaufe ich einfach neue.)
    »Fertig?«, fragt Luke.
    »Ja, klar!« Ich stakse zu ihm zurück und fluche ein wenig über den Schlamm.
    Der Kies knirscht unter unseren Schritten, als wir auf das Hotel zugehen - und ich muss sagen, ich bin beeindruckt. Es handelt sich um ein riesengroßes, altmodisches Landhaus mit wunderschönen Gärten, und laut Broschüre stehen moderne Skulpturen in den Gärten herum, und ein eigenes Kino gibt es auch! Luke ist schon öfter hier gewesen, es ist sein Lieblingshotel. Und diverse Celebritys steigen hier auch ab und zu mal ab. Madonna zum Beispiel. (Oder war es Sporty Spiee? Na ja, irgend jemand aus dem

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