Fast geschenkt
Nie.«
Luke antwortet nicht, aber als ich ihn ansehe, entdecke ich dieses leichte Lächeln auf seinen Lippen.
»Oder... du weißt schon«, füge ich hastig hinzu, »wem auch immer das Abendessen machen.«
»Das freut mich«, sagt Luke. »Und es würde mich ganz besonders freuen, wenn du mir niemals eine marokkanische Couscous-Überraschung kochst.«
»Du weißt, was ich meine.« Ich erröte. »Du hattest versprochen, das nicht mehr zu erwähnen.«
Mein berühmt-berüchtigter marokkanischer Abend fand statt, kurz nachdem Luke und ich eine Beziehung begonnen hatten. Ich wollte Luke so gern zeigen, dass ich kochen kann, und ich hatte diese Sendung über marokkanische Küche gesehen, wo alles so einfach und doch beeindruckend aussah. Und außerdem hatten sie bei Debenhams ganz tolles marokkanisches Tafelgeschirr im Angebot, es hätte also ein perfekter Abend werden können.
Aber nein. Dieses matschige Couscous. So ein ekelhaftes Zeug hatte ich noch nie gesehen. Selbst nach dem von Suze initiierten Rettungsversuch, bei dem ich die Pampe zusammen mit etwas Mango-Chutney scharf angebraten habe. Und diese Massen! Aus allen Töpfen und Pfannen quoll weißer Brei...
Egal. So schlimm war‘s auch wieder nicht. Schließlich haben wir dann eine leckere Pizza kommen lassen.
Wir nähern uns Lukes Cabriolet, dessen Türen er schon von weitem per Knopfdruck entriegelt.
»Du hast doch meine Nachricht erhalten, oder?«, fragt er. »Wegen des Gepäcks?«
»Ja, habe ich. Hier.«
Selbstzufrieden reiche ich ihm den schnuckeligsten kleinen Koffer der Welt, den ich in einem Kindergeschenkeladen in Guildford gekauft habe: mit roten Herzchen bedrucktes weißes Segeltuch. Ich benutze ihn als Kosmetikkoffer.
»Ist das alles?«, fragt Luke überrascht und ich unterdrücke ein Kichern. Ha! Jetzt kann er mal sehen, wer von uns beiden mit weniger Gepäck auskommt!
Ich bin so stolz auf mich. In diesem kleinen Koffer befindet sich nicht mehr als mein Makeup und mein Shampoo - aber das braucht Luke ja nicht zu wissen, oder?
»Ja, das ist alles«, sage ich und ziehe die Augenbrauen ein wenig hoch. »Du hattest doch gesagt, so wenig Gepäck wie möglich.«
»Ja, schon«, sagt Luke. »Aber das hier -« Er deutet auf das Köfferchen. »Ich bin beeindruckt.«
Während er sich dem Kofferraum widmet, setze ich mich hinters Steuer und ziehe den Sitz so weit nach vorne, dass ich an die Pedale komme. Ich wollte schon immer mal Cabrio fahren!
Der Kofferraum wird zugeschlagen und Luke erscheint mit fragender Miene an der Fahrertür.
»Fährst du?«
»Ja, einen Teil der Strecke, dachte ich mir«, sage ich unbekümmert. »Um dich ein bisschen zu entlasten. Du weißt doch, dass es gefährlich ist, zu lange Strecken am Stück zu fahren.«
»Und mit den Schuhen kannst du fahren?« Er betrachtet meine Apfelsinensandalen und ich muss gestehen, dass die Absätze einen Tick zu hoch sind. Aber das kann ich ja wohlschlecht zugeben. »Die sind neu, oder?«, fragt er und sieht sie sich etwas genauer an.
Ich will gerade »Ja« sagen, als mir einfällt, dass ich bei unserem letzten Treffen auch neue Schuhe anhatte. Und das Mal davor auch. Wirklich komisch. Muss einer dieser unerklärlichen Zufälle sein.
»Nein!«, antworte ich also. »Die habe ich schon ewig. Das sind...« Ich räuspere mich. »Das sind meine Autofahrschuhe.«
»Deine Autofahrschuhe«, wiederholt Luke skeptisch.
»Ja!«, sage ich und lasse den Motor an, bevor Luke noch mehr sagt. Wow, das ist ein Wahnsinnswagen! Der Motor heult und das Getriebe kreischt, als ich den ersten Gang einlege.
»Becky—«
»Kein Problem!«, sage ich und kutschiere den Wagen ganz langsam quer über den Parkplatz auf die Straße. Ein herrlicher Augenblick! Ich hoffe, dass mich auch jemand sieht. Ich hoffe, Emma und Rory gucken gerade aus dem Fenster. Und dieser Typ vom Ton, der sich auf seinem Motorrad für so cool hält. Ha! Ein Cabrio hat er aber nicht, ätsch! Ich drücke ganz unabsichtlich absichtlich auf die Hupe, und als der Hall den ganzen Parkplatz erfüllt, drehen sich bestimmt drei Leute nach mir um. Ha! Seht mich an! Hahaha...
»Herzchen«, spricht Luke mich vom Beifahrersitz an. »Du verursachst einen Verkehrsstau.«
Ich sehe in den Rückspiegel - und tatsächlich, da schleichen drei Autos hinter mir her. Das ist doch lächerlich! So langsam fahre ich nun auch wieder nicht!
»Ein kleines bisschen schneller vielleicht?«, schlägt Luke vor. »Sagen wir, fünfzehn Kilometer pro Stunde?«
»Ich
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