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Fast geschenkt

Fast geschenkt

Titel: Fast geschenkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Einkäufe hinter dich bringen?«, fügt Luke hinzu, während er nach der Times greift. Ungläubig starre ich ihn an. Einkäufe bringt man doch nicht hinter sich! Man bringt andere Sachen hinter sich.
    Wobei mir einfällt... Vielleicht sollte ich diesen Stadtrundgang mitmachen, dann hätte ich Sightseeing hinter mir.
    »Das mit dem Stadtrundgang hört sich gut an«, sage ich. »Auf die Weise lerne ich meine neue Heimatstadt gleich richtig kennen.« Ich lasse den Blick durch den Speisesaal schweifen und sehe die vielen schicken Geschäftsleute und eleganten Damen und die genauso diskret wie eifrig arbeitenden Kellner. »Mann, jetzt stell dir doch mal vor, in ein paar Wochen wohnen wir hier! Dann sind wir richtige New Yorker!«
    »Becky«, sagt Luke. Er lässt die Zeitung sinken und sieht auf einmal sehr ernst aus. »Es gibt da etwas, was ich dir sagen wollte. Aber irgendwie war alles so hektisch, dass ich nicht dazu gekommen bin - aber ich glaube, dass es ziemlich wichtig ist.«
    »Aha«, sage ich. »Und was wäre das?«
    »In eine andere Stadt zu ziehen ist ein sehr bedeutender Schritt. Vor allem, wenn die Stadt so extrem ist wie New York. Ich bin schon oft hier gewesen und selbst ich fühle mich manchmal immer noch ziemlich erschlagen.«
    »Aha. Und was willst du damit sagen?«
    »Ich will damit sagen, dass du die Sache langsam angehen solltest. Und dass du nicht erwarten solltest, sofort hundertprozentig hierher zu passen. Der Druck und das Tempo in dieser Stadt sind einfach kein Vergleich zu dem, was wir aus London kennen.«
    Ich sehe ihn beklommen an.
    »Und du glaubst nicht, dass ich bei dem Tempo mithalten kann?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Ich meine nur, dass du die Stadt langsam kennen lernen solltest. Versuch, ein Gefühl für sie zu entwickeln und horche in dich hinein, ob du dir wirklich vorstellen könntest, hier zu leben. Vielleicht hasst du New York ja! Vielleicht wird dir klar, dass du auf gar keinen Fall hierher ziehen möchtest. Das hoffe ich natürlich nicht - aber ich möchte vermeiden, dass du voreilige Entschlüsse fasst.«
    »Aha«, sage ich langsam. »Verstehe.«
    »Also, schau einfach, wie der Tag heute verläuft - und dann reden wir heute Abend weiter, okay?«
    »Okay«, sage ich und trinke nachdenklich meinen Kaffee aus.
    Ich werde Luke schon zeigen, dass ich hierher passe. Ich werde ihm zeigen, dass ich eine echte New Yorkerin sein kann. Ich werde zum Fitnesstraining gehen, irgendwelches gesundes Algenzeugs trinken und dann vielleicht... jemanden erschießen?
    Möglicherweise reicht es, wenn ich einfach nur zum Training gehe.
    Ich freue mich schon richtig drauf, weil ich letztes Jahr im Ausverkauf dieses abgefahrene DKNY-Sportoutfit gekauft und jetzt zum ersten Mal die Gelegenheit habe, es anzuziehen! Eigentlich wollte ich mich in London bei einem Fitnessstudio anmelden - ich war sogar schon bei Holmes Place in Fulham und habe ein Anmeldeformular geholt. Aber dann habe ich diesen interessanten Artikel gelesen, in dem stand, dass man durch nervöses Herumzappeln spielend abnehmen kann. Einfach, indem man ein bisschen mit den Fingern zuckt und so! Na, da dachte ich mir, versuch es doch lieber damit, und habe das gesparte Geld für ein Kleid ausgegeben.
    Nicht, dass ich ein Sportmuffel wäre oder so. Ganz im Gegenteil. Ich liebe Sport. Und wenn ich erst mal in New York wohne, werde ich natürlich jeden Tag ins Fitnessstudio gehen. Das ist hier ja quasi ein ungeschriebenes Gesetz. Ein kleines Workout wäre also genau das Richtige, um mich zu akklimatisieren.
    Als ich das hoteleigene Fitnesscenter betrete, erhasche ich in einem der vielen Spiegel einen Blick auf mich - und bin ganz schön beeindruckt. Man sagt doch immer, die Leute in New York seien so wahnsinnig dünn und fit, oder? Also, ich finde, dass ich deutlich fitter aussehe als so manche andere Gestalt hier. Ich meine, sehen Sie sich doch nur mal den Typ in dem grauen T-Shirt da drüben an, den mit der Halbglatze! Der sieht ja aus, als wenn er noch nie im Leben ein Fitnessstudio von innen gesehen hätte!
    »Guten Morgen«, begrüßt mich eine dunkle Stimme. Ich blicke auf und sehe einen ziemlich muskulösen Typen in einem trendigen schwarzen Lycra-Dress auf mich zukommen. »Ich bin Tony. Wie geht es Ihnen?«
    »Gut, danke.« Und dann stretche ich ganz lässig meine Kniesehne. (Also, ich glaube zumindest, dass das meine Kniesehne ist. Die in meinem Bein.) »Wollte nur ein kleines Workout machen.«
    Gelassen stretche ich jetzt das

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