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Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Titel: Faszinierend wie der Kuss des Herzogs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE
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ich bin zu beschäftigt.“
    „Trotzdem solltest du mit den beiden Damen nach Motya fahren, Liebes“, mischte Sir Walter sich ein. „Mrs. Darby hat erwähnt, die Exkursion würde nur ein paar Tage dauern. Und die Abwechslung wird dir guttun. In letzter Zeit hast du zu hart gearbeitet.“
    „Während Ihrer Abwesenheit würden Miss Thalia und ich gewissenhaft für Ihren Vater sorgen, Miss Clio“, beteuerte Lady Rushworth. „Ich glaube, Sie sollten die frische, belebende Meeresluft genießen.“
    Sehe ich blass und krank aus, überlegte Clio. Wollen sie mir deshalb eine Salzwasserkur einreden? Zum ersten Mal seit dem Beginn des Dinners spürte sie Edwards prüfenden Blick. „Also gut, ich werde über Ihr Angebot nachdenken, Mrs. Darby.“
    „Wunderbar! Da wir erst in zwei Tagen abreisen, haben Sie genug Zeit, um Ihre Arrangements zu treffen. Nach dem Ausflug werden wir die Heimreise antreten. Und es wäre so erfreulich, wenn wir diese letzten Tage gemeinsam verbringen könnten. Bis Sie selber nach England fahren, wird es wohl noch eine ganze Weile dauern.“
    „O ja, Miss Clio, Sie müssen mitkommen!“, rief Susan Darby. „Sonst bin ich die einzige junge Person auf dieser Tour.“
    „In der Tat, ein überzeugendes Argument“, meinte Clio lächelnd. „Wir alle werden es bedauern, wenn wir die reizende Gesellschaft der Familie Darby in Santa Lucia verlieren.“
    „Und wir verlassen diese schöne Stadt nur ungern“, seufzte Mrs. Darby. „Aber mein Mann möchte einen Londoner Verleger für sein Buch suchen. Ist es nicht so, mein Lieber?“
    Nun drehte sich das Gespräch um Mr. Darbys Manuskript, und Clio bedeutete den Dienstboten, den Tisch abzuräumen. Wie sie sich eingestand, fand sie den Gedanken, Motya zu besichtigen, sehr verlockend. Vor allem, weil sie den verwirrenden dunklen Geheimnissen von Santa Lucia entrinnen würde … Wenigstens für einige Tage würde sie einfach nur eine Touristin sein, in der angenehmen, anspruchslosen Gesellschaft der Darbys.
    Weit von Edward entfernt.
    Aber nicht einmal tausend Meilen würden die Erinnerung an seine heißen Küsse auf ihrer nackten Haut löschen, die zitternde Sehnsucht verscheuchen, die sie jedes Mal in seiner Nähe empfand.
    Nein, sie musste hierbleiben und sich den beklemmenden Gefühlen stellen – und herausfinden, was in dieser verschlafenen, plötzlich so unheimlichen Stadt geschah.
    Bald danach wanderten die Damen aus dem Speiseraum in den Salon und überließen die Gentlemen ihrem Brandy und weiteren Diskussionen, die den Ausgrabungen in der Villa gelten würden. Clio wies ein Dienstmädchen an, den Tee zu servieren. Dann setzte sie sich zu Thalia. „Offenbar verstehst du dich sehr gut mit Conte di Frabrizzi.“
    Thalia senkte die langen Wimpern und nippte an ihrem Tee. „Oh, ich wollte ihn nur überreden, eine Rolle in meiner Theateraufführung zu übernehmen.“
    „Ach, tatsächlich? Also ist das der einzige Grund, warum er dich interessiert?“
    „Natürlich.“
    „Mit seinen schönen Augen hängt es nicht zusammen?“
    „Clio!“
    „Früher hast du mich seinetwegen gehänselt. Jetzt bin ich dran.“
    Thalia biss sich auf die Lippe. Aber Clio bemerkte, wie ihre Schwester ein Lächeln unterdrückte. „Gewiss, er hat sehr schöne Augen. Aber ich glaube, sein Herz ist bereits vergeben.“
    „Wirklich?“, fragte Clio neugierig und musterte die anderen Damen im Salon – die alberne, aber hübsche Susan Darby; ihre immer noch attraktive Mutter; Lady Elliott mit ihren hellroten Ringellöckchen; und Lady Riverton, die von den von ihr soeben erworbenen Juwelen erzählte. Wer mochte es sein? Oder vielleicht eine dunkeläugige Signorina in Florenz? „Hat er dir anvertraut, wen er liebt?“
    Thalia schüttelte den Kopf. „Weißt du das nicht?“
    Ehe Clio antworten konnte, stand ihre Schwester auf und schlenderte zum Pianoforte. Bald erfüllten stürmische Beethovenklänge den Raum, und die Damen versammelten sich rings um das Instrument.
    Clio stellte ihre Teetasse beiseite, ging zum Fenster und blickte in den Garten hinter der kleinen Terrasse. Wahrschein lich meint Thalia, Marco würde mich lieben … Absurd, sie waren nur Freunde und Verbündete. Trotz seiner attraktiven äußeren Erscheinung und der gemeinsamen Ideale hatten niemals romantische Funken zwischen ihnen geknistert.
    Nein, wenn er jemanden liebte, dann sicher Thalia. Immer wieder beobachtete Clio, wie fasziniert er ihre Schwester anstarrte. Und das missfiel ihr. Sie kannte

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