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Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Titel: Faszinierend wie der Kuss des Herzogs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE
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Tanzfeste.
    „Gewiss, darüber wurden wir erst in letzter Minute informiert. Aber Mrs. Manning-Smythe betont in ihrer Einladung, es soll eine zwanglose Gesellschaft werden. Ein bisschen Tanzen und Kartenpartien … Sicher macht es dir Spaß, Karten zu spielen, Vater, falls Lady Rushworth dich nicht zu einem Walzer überreden kann.“
    Sir Walter lachte leise. „Das wird sie wohl kaum schaffen. Doch sie wird mich zweifellos drängen, diese Party mit ihr zu besuchen. Sie meint, ich müsste mich öfter unter die Leute mischen und manchmal in der Gegenwart leben, nicht nur in der Antike.“
    „Da hat sie völlig recht, Vater“, betonte Thalia.
    „Wenn die Gegenwart bloß nicht so schnell verstreichen würde!“, seufzte er. „Ständig diese Veränderungen … Auf nichts ist Verlass, nur auf die Vergangenheit. Leider steht die Gegenwart nicht still, sonst könnte man sie besser studieren.“
    Genauso geht es mir mit gewissen Personen, dachte Clio. Kaum glaube ich, nun hätte ich ihr Wesen endlich erfasst, ändern sie sich schon wieder.
    „Eine Walzerparty ist keine mathematische Gleichung, Vater“, erwiderte Thalia. „Sicher werden wir uns amüsieren und alle unsere Freunde treffen.“
    Alle? Nachdenklich biss Clio in ihren Toast. Also wird vermutlich auch der Duke erscheinen, überlegte sie. Und während er bei den Manning-Smythes tanzte, würde sein Palazzo leer stehen … „Tut mir leid, ich muss die Einladung ablehnen“, sagte sie. „Über all den Partys in der letzten Zeit habe ich meine Studien vernachlässigt.“
    „Ganz recht, mein Liebes“, stimmte Sir Walter ihr zu. „Wir dürfen nicht vergessen, warum wir hier sind.“
    „Aber du musst mitkommen, Vater“, entschied Thalia, „weil ich einen Begleiter brauche.“
    „Natürlich. Diese Tanzerei wird doch nicht allzu lange dauern?“
    „Mal sehen“, entgegnete sie lächelnd. „Ich muss mit so vielen Leuten reden …“
    „… und tanzen“, ergänzte Clio und schob ihren Stuhl zurück. „Bitte entschuldigt mich jetzt, Vater – Thalia. Heute will ich endlich wieder in meinem Bauernhaus arbeiten.“
    „Sei vorsichtig, Clio“, mahnte Sir Walter.
    „Sorg dich nicht, Vater, ich bin immer vorsichtig.“ Hastig ergriff sie ihren Schal und den Tornister. Bevor sie das Haus verließ, vertauschte sie ihre Schuhe mit den Arbeitsstiefeln.
    So zeitig am Morgen war es noch still in der Stadt. Nur wenige Läden und Marktbuden wurden geöffnet, ein paar gähnende Geschäftsleute fegten die Straßen vor ihren Türen. Der Abfall, den das Fest hinterlassen hatte, übersäte die ganze Piazza – schmutzige Konfetti, zerrissene Bänder, leere Flaschen. In der Luft lag immer noch der Rauch des Feuerwerks. Aber jetzt drückte sich niemand in schattigen Gassen herum.
    In Gedanken versunken, stieg Clio den schmalen Weg zu ihrem Bauernhaus hinauf. So bald hatte sie ihre Pläne nicht verwirklichen wollen. Doch die Party bei den Manning-Smythes bot ihr eine zu günstige Gelegenheit. Die durfte sie nicht versäumen. Sie würde herausfinden, ob der Duke die Einladung zu dem Tanzabend angenommen hatte. Wenn ja, würde sie seinen Palazzo durchstöbern, einen bestimmten Gegenstand suchen und, falls sie ihn entdeckte, sofort verschwinden. Diesmal würde die Alabastergöttin sie nicht ablenken.
    Und Edward würde gar nicht merken, dass sie in seinem Haus gewesen war.
    Nun gab es nur noch ein einziges Problem – was würde sie tun, wenn sie die Silberschale fand? Wie sollte sie ihn bekämpfen?
    Erleichtert schaute sie sich in den zerbröckelten Mauern des Bauernhauses um. Hier verstand sie alles, sie wusste, was zu erforschen war und wie sie arbeiten musste. Und so stieg sie die Stufen zu dem alten Keller hinab und ergriff ihren Spaten.
    Noch eine verdammte Party.
    Ärgerlich warf Edward die Einladung der Manning-Smythes zu den anderen auf seinem Schreibtisch und strich über die Narbe auf der Stirn. Fast so schlimm wie in London! Auch in Santa Lucia wollten alle Leute ihn, den Duke, zu ihren gesellschaftlichen Veranstaltungen locken, um ihre Freunde zu beeindrucken, jeder wollte irgendetwas von ihm.
    Von Clio abgesehen. Anscheinend wollte sie gar nichts von ihm – höchstens im Dunkel der Nacht. Und er wünschte sich so viel von ihr …
    Er starrte die Einladungskarte an. Natürlich würde er hingehen. Wenn er seinen eigenen Neigungen folgte und daheim vor dem Kaminfeuer saß, würde er seine Aufgabe nicht erfüllen.
    Plötzlich erschien eine reizvolle Vision vor seinem

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