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Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Titel: Faszinierend wie der Kuss des Herzogs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE
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Marcos gefährliche Geheimnisse, und ihre schöne, impulsive Schwester brauchte einen seriösen Mann, der ihr Halt gab – keinen temperamentvollen, patriotischen italienischen Grafen.
    In der nächsten Zeit durfte sie die beiden nicht aus den Augen lassen.
    Als würden ihre Gedanken den Florentiner heraufbeschwören, sah sie ihn durch eine Glastür aus dem Speisezimmer auf die Terrasse treten. Ein Streichholz flammte auf, und er zündete sich eine Zigarre an.
    Mit einem kurzen Blick über ihre Schulter vergewisserte sie sich, dass Thalia die Damen mit einer Mozartsonate entzückte. Vorerst würde man die Gastgeberin nicht vermissen.
    Auf leisen Sohlen verließ sie den Salon und gesellte sich zu Marco. Jetzt stand er auf der Treppe, die zum Garten hinabführte.
    „Cara!“, begrüßte er sie lächelnd. „Wie skandalös – wir beide, ganz allein hier draußen …“
    „Spar dir deinen Charme, Marco. Auf mich verfehlt er jede Wirkung, das weißt du.“
    „Nur allzu gut!“, seufzte er dramatisch.
    „Und mein Charme, falls er überhaupt existiert, beeindruckt dich genauso wenig. Übrigens, meine Schwester vermutet, du seist verliebt.“
    „Ah, die schöne Thalia, die Muse des Lustspiels …“ Marco zog an seiner Zigarre und hüllte sich in eine silbrige Rauchwolke. „In der Tat, sie ist bezaubernd. Und sie besitzt eine blühende Fantasie. Keine Ahnung, warum sie sich so etwas einbildet …“
    „Vielleicht leide auch ich an einer übertriebenen Fantasie. Neulich hörte ich wilde Geschichten über Geister und Flüche, über gestohlene Teile eines alten Tempelsilbers.“
    Lächelnd schaute er sie durch die Rauchschwaden an. „Das klingt wie ein Roman, cara . Zählst du jetzt zur schreibenden Zunft? Wie Mr. Darby?“
    „Keineswegs. Ich frage mich nur, ob du irgendetwas mit diesen Geschichten zu tun hast. Warum du hier bist, weiß ich noch immer nicht.“
    „Mit deiner Skepsis kränkst du mich. Ich halte mich aus rein geschäftlichen Gründen in dieser Stadt auf.“
    „Geht es um Antiquitäten?“
    Marco nickte. „Was weißt du über dieses Silber?“
    „Nicht viel. Nur, dass der Sohn unserer Köchin in diese Sache verwickelt ist. Beim Frühlingsfest hörte ich ihn mit jemandem reden. Die beiden sprachen von einer Schale, und die andere Person betonte, der Rest des Tempelschatzes müsste gefunden werden und einem englischen Sammler verkauft werden. Offenbar hat dieser Mann eine große Summe dafür geboten.“
    „Also ist der ganze Schatz noch nicht aufgetaucht“, murmelte Marco. „Dann muss diese Bande verzweifelt sein.“
    So wie ich, dachte Clio und umklammerte Marcos Arm. „Also weißt du etwas! Erzähl es mir, ich kann dir helfen.“
    Marco umfasste ihre Finger. „Das weiß ich. Niemand war so tüchtig wie die Liliendiebin. Aber ich fürchte, im Augenblick weiß ich nicht viel mehr als du. In letzter Zeit sind ein paar außergewöhnliche Stücke auf dem Markt aufgetaucht, und einige meiner … Freunde haben sie bis hierher verfolgt. In Enna gibt es sehr viele historische Stätten, einige wurden entdeckt, andere sind immer noch unbekannt.“
    „Was für außergewöhnliche Stücke?“
    „Münzen, Juwelen, schön gravierte Grabstelen.“
    „Vielleicht Trinkkelche? Weihrauchgefäße?“
    „Von Weihrauchgefäßen weiß ich nichts. Hast du eines gesehen?“
    „Nur eine Skizze, die Giacomo, der Sohn unserer Köchin, bei jener Begegnung fallen ließ. Wo …?“
    Plötzlich wurde sie unterbrochen. In der Stadt explodierten Feuerwerkskörper, rote und grüne und weiße Lichter erhellten den Nachthimmel, um das Frühlingsfest zu illuminieren. Bald würde das Spektakel die Dinnergäste zu den Fenstern locken. Sie musste ihr Gespräch mit Marco beenden. Hastig drückte sie seinen Arm. „Schick mir eine Nachricht, wo wir uns treffen können. Über diese Sache möchte ich etwas mehr hören.“
    „Wirst du deine schöne Schwester zu unserem Stelldichein mitbringen, Clio?“, fragte er lächelnd.
    Spielerisch schlug sie auf seinen Arm. „Wage es bloß nicht, Thalia zu betören! Auf keinen Fall darf sie in unlautere Machenschaften hineingezogen werden.“
    „O cara , wenn sie sich etwas in den Kopf setzt, kannst nicht einmal du sie zurückhalten. Sicher ist sie mindestens genauso eigensinnig wie ihre ältere Schwester.“
    „Leider stimmt das. Deshalb muss ich sie beschützen. Versprich mir, ihr nicht zu schaden.“
    „Also gut, das verspreche ich dir. Bald sehen wir uns wieder. Vielleicht kann ich dir

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