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Fatal Error

Titel: Fatal Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ridpath
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sagte er.
    »Aber ich habe es noch nie allein gemacht. Und ich habe keine Ahnung, wie man auf Gras landet. Du musst es versuchen.«
    »Okay«, sagte er schwach. Er übernahm den Steuerknüppel und begann mit dem Gashebel und der Propellereinstellung herumzufummeln. Dann stieß er sie von sich. »Nein«, sagte er. »Ich kann es nicht. Du musst es machen.«
    »Guy!«
    Er gab keine Antwort und wich meinem Blick aus.
    Schweren Herzens richtete ich die Maschine auf den winzigen Grasstreifen aus. Er lag direkt neben dem Meer, und in der Richtung, aus der ich landen musste, gab es einen verdammt hohen Hügel. Ich hatte schon ein paar Landungen hinter mich gebracht, einige sogar ohne zu springen, aber immer auf einer gepflegten asphaltierten Landebahn, neben mir ein Fluglehrer, der eingriff, wenn ich es vermasselte, was damals ziemlich oft passierte.
    Wenn ich es dieses Mal verriss, gab es vermutlich keine zweite Chance.
    Ich nahm Gas weg und fuhr die Landeklappen halb aus. Die Maschine begann an Geschwindigkeit und Höhe zu verlieren. Nun flog ich auf den Hügel zu und wendete erst im letzten Augenblick, sodass die Landebahn vor mir lag. In der Cessna hatte ich eine ganz andere Perspektive als die, an die ich gewohnt war, und alles ging sehr rasch. Ich war zu hoch und zu schnell. Verzweifelt nahm ich das Gas ganz weg, richtete die Nase nach unten und fuhr die Landeklappen vollständig aus. Immer noch zu hoch und zu schnell. Die Landebahn schien auf uns zuzurasen, doch bevor ich Gelegenheit hatte, die Nase wieder hochzuziehen, schlugen wir hart auf dem Boden auf. Mit einem gewaltigen Sprung hob sich das Flugzeug wieder in die Luft. Ich drückte es wieder nach unten, und nach zwei weiteren Sprüngen befanden wir uns auf festem Boden und jagten auf eine Hecke am anderen Ende der Startbahn zu. Panisch ging ich in die Bremsen und wartete. Wir schossen über die Startbahn hinaus ins hohe Gras. Das war viel wirksamer als meine Bremsversuche. Zwei Meter vor der Hecke kamen wir zum Stehen.
    Ich schaltete den Motor aus. Stumm saßen wir da und konnten nicht glauben, dass wir tatsächlich auf festem, sicheren Boden waren.
August 1999, Clerkenwell, London
    »Na, wie geht’s, Guy?«
    »Wir sind gut, wir sind online, und wir haben vierzigtausend Besucher die Woche.« Guy grinste seinen Vater an. Die hektischen Tage, die hinter uns lagen, hatten ihn förmlich mit Energie aufgeladen.
    Es war die erste offizielle Vorstandssitzung von ninetyminutes.com, obwohl von den vier Direktoren nur Patrick Hoyle einen Anzug trug, ein riesiges zeltartiges Kleidungsstück, das seinen gewaltigen Körper umflatterte. Unser neuer Vorsitzender war ganz in Schwarz gekleidet, genau wie sein Sohn. Tony war in großartiger Stimmung: Offenbar gefiel ihm der Internet-Lebensstil.
    Für achtzig Prozent von Ninetyminutes hatte Tony zwei Millionen Pfund investiert, sodass wir anderen die verbleibenden zwanzig Prozent unter uns aufteilen mussten, von denen Guy zu Recht den Löwenanteil erhielt. Es war ein schlechtes Geschäft für uns, aber wir hatten keine Wahl. Mel hatte uns bei den Verhandlungen geholfen und sich Tony gegenüber durchgehend professionell verhalten. Aber das half wenig. Tony hatte uns in der Hand und nützte das gnadenlos aus. Am schlimmsten war, dass er es zu genießen schien. Alles in allem ließ sich kein größerer Gegensatz zum Verhalten meines Vaters bei seiner Investitionsentscheidung denken.
    »Überhaupt keine Probleme?«, fragte er.
    »Oh, es gab welche. Aber wir haben sie gelöst. Die Site
    ist nicht ein einziges Mal abgestürzt, seit wir vor zehn Tagen online gegangen sind. Das ist mehr, als sich von einigen Mitarbeitern sagen lässt. Wir haben sie unheimlich angetrieben.«
    »Also, was passiert, wenn ich >www.ninetyminutes.com< in meinen Computer eintippe?«
    »Ich wusste gar nicht, dass du tippen kannst, Dad.«
    »Natürlich kann ich die Scheißtastatur bedienen!« Tony entschärfte seine Bemerkung durch ein kleines Lächeln, von Guys Begeisterung angesteckt.
    »Tut mir Leid. Dann versuch’s selbst«, sagte Guy und schob seinem Vater den eigenen Laptop hin. Umständlich gab Tony die Buchstaben ein, und das inzwischen vertraute Ninetyminutes-Logo erschien auf dem Bildschirm. Guy führte Tony auf der Site herum, während Hoyle ihnen über die Schulter zuschaute.
    »Weißt du, dass das richtig gut ist?«, fragte Tony.
    »Weiß ich«, sagte Guy. »Und es wird noch besser werden.«
    »Hat schon jemand von uns Notiz genommen?«, wollte Tony

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