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Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)

Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)

Titel: Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Force
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ihren Haaren und fuhr mit den Fingern hindurch.
    Diese intime Geste brachte sie noch mehr aus dem Konzept, weshalb sie einen Schritt zurückwich. „Das ist mir klar, dennoch hast du mit der Sache zu tun. Ich habe momentan genug Probleme, da kann ich nicht auch noch eine Affäre mit einem Zeugen anfangen.“
    „Wäre es das?“ In seinen Augen lag ein leidenschaftlicher, vielleicht sogar zorniger Ausdruck. „Nur eine Affäre?“
    „Nein“, erwiderte sie leise. „Was ein weiterer Grund dafür ist, jetzt besser nichts anzufangen.“
    „Es hat doch schon längst angefangen, Sam, und zwar vor sechs Jahren. Wir haben es nie zu Ende gebracht. Aber diesmal werde ich das tun. Vielleicht nicht jetzt sofort, aber irgendwann. Ich war dumm, dich damals einfach gehen zu lassen. Diesen Fehler werde ich kein zweites Mal machen.“
    Erschrocken, wie ernst es ihm zu sein schien, wich sie erneut ein wenig zurück. „Ich weiß die Warnung zu schätzen. Vielleicht gehört das, was damals geschehen ist, ja zu den Dingen, die man lieber nicht zu Ende bringt. Wir haben beide viel um die Ohren …“
    „Bis morgen“, fiel er ihr ins Wort und gab ihr die Haarklammer zurück.
    Sam spürte seinen Blick im Rücken, während sie zur Tür marschierte und das Reihenhaus verließ. Den ganzen Heimweg über kribbelten ihre Lippen von dem Kuss.

8. KAPITEL
    Früh am nächsten Morgen, als sie sich über den leblosen wächsernen Körper von Senator John Thomas O‘Connor beugte, wurde Sam wieder einmal klar, dass der Tod der große Gleichmacher war. Wir kommen mit nichts auf die Welt, und wir verlassen sie wieder mit nichts. Wenn wir sterben, spielt das, was wir erreicht und was wir nicht erreicht haben, keine Rolle mehr. Ob Senator oder Maurer, Millionär oder Sozialhilfeempfänger - auf dem Tisch des Gerichtsmediziners sahen alle mehr oder weniger gleich aus.
    „Der Todeszeitpunkt war vermutlich gegen elf Uhr abends“, erklärte Dr. Lindsey McNamara, die zuständige Gerichtsmedizinerin, während sie ihre roten Haare aus dem Pferdeschwanz befreite, den sie bei der Autopsie getragen hatte.
    „Also kurz nachdem er zu Hause angekommen war. Möglicherweise hat der Mörder auf ihn gewartet.“
    „Das Abendessen bestand aus Filet Mignon, Kartoffeln, Gemüse und anscheinend zwei Gläsern Bier.“
    „Drogen?“
    „Ich warte noch auf den toxologischen Befund.“
    „Todesursache?“
    „Die Stichwunde am Hals. Die Halsschlagader wurde verletzt. Er ist rasch verblutet.“
    „Was kam zuerst? Der Stich in den Hals oder das Abtrennen der Geschlechtsteile?“
    „Das Abtrennen der Geschlechtsteile.“
    Sam verzog das Gesicht. „Üble Art zu sterben.“
    „Für einen Mann vermutlich die schlimmste.“
    „Er war sich also der Tatsache vollauf bewusst, dass jemand, den er kannte, ihn entmannte“, sagte Sam mehr zu sich selbst als zu Lindsey.
    „Sind Sie sicher, dass es jemand war, den er kannte?“
    „Bis jetzt ist gar nichts sicher, aber ich neige zu der Annahme, weil es keinen Kampf und kein gewaltsames Eindringen in die Wohnung gab.“
    „Ich habe auch keine Haut unter den Fingernägeln gefunden oder sonstige typische Abwehrverletzungen an den Händen feststellen können.“
    „Er hat sich nicht gewehrt.“
    „Und es ging schnell.“ Lindsey deutete auf O‘Connors Penis, der in irgendeiner Flüssigkeit schwamm.
    Normalerweise machten Sam solche Sachen nichts mehr aus. Aber nun kämpfte sie gegen einen ungewöhnlichen Anfall von Übelkeit. Einen abgeschnittenen Penis hatte sie allerdings auch noch nie zu Gesicht bekommen.
    „Ein sauberer, schneller Schnitt“, erklärte Lindsey.
    „Darum konnte der Mörder ihn auch noch in den Hals stechen, während der Senator aufrecht im Bett saß.“
    „Genau. Andernfalls hätte er auf die Entmannung reagiert. Möglicherweise wäre er vor Schmerz ohnmächtig geworden.“
    „Also sah er den tödlichen Stich nicht kommen.“
    „Wahrscheinlich nicht.“
    „Danke, Doc. Schicken Sie mir den Bericht, sobald er fertig ist?“
    „Klar“, versprach Lindsey. „Sam?“
    Sam, die schon ihr Handy gezückt hatte, sah noch einmal auf.
    „Ich wollte Ihnen nur sagen, wie sehr es mich mitgenommen hat, was mit dem Jungen passiert ist“, sagte Lindsey mit einem Ausdruck tief empfundenen Mitgefühls in ihren grünen Augen. „Was die Presse Ihnen angetan hat … Na ja, jeder, der Sie kennt, kennt auch die Wahrheit.“
    „Danke“, sagte Sam leise.
    Gegen sieben saß Sam in ihrem Büro und kämpfte sich durch die

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