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Fatales Vermächtnis

Fatales Vermächtnis

Titel: Fatales Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Kurz bevor sie das Hindernis erreicht hatten, drückte Tokaro dem weißen Hengst die Fersen in die Flanken und presste
    die Schenkel fest an den Leib.
    Treskor sprang mit einem lauten Wiehern und setzte über die
    erste Reihe Schilde hinweg. Die Hufe berührten die Köpfe der Nicti unter ihnen und sandte sie blutend auf den Boden. Über der
    zweiten Reihe senkte er sich ab und riss erneut Soldaten mit sich, bevor er in die dritte Reihe einschlug und sie umwarf.
    Dieses waghalsige Manöver absolvierten sämtliche verbliebenen Ritter und brachten den Tod unter die Nicti. Gän rannte unbeeindruckt und mit gesenktem Haupt weiter. Den drei Schritt hohen, schweren Koloss vermochte nichts aufzuhalten.
    Nur Lodrik hatte von all dem nichts geahnt und ritt ungebremst in die vorderste Schildreihe. Sein Pferd wurde aufgehalten, und er flog in hohem Bogen aus dem Sattel, zwischen die gestürzten Nicti. Die Hohen Schwerter und Gän hatten das Zelt erreicht, saßen ab und umstellten es, während Tokaro hineinstürmte, ohne sich umzudrehen.
    Lodrik erhob sich schwankend und rannte los. Er brachte zwei Schritte hinter sich, dann wurde er gepackt und zu Boden geworfen. Ein heißes Glühen stach durch seinen Rücken, und er schrie vor Schmerz. Als Nekromant hätte er den Dolch wahrscheinlich nicht einmal gespürt. Vahidin rannte, hielt die Rechte ausgestreckt nach vorn und ließ unaufhörlich Blitze hervorschießen. Es kostete ihn wenig Mühe, und er bewahrte sich eine große Entladung wie gegen die Wachposten für den passenden Zeitpunkt auf.
    Die Nicti hatten gegen ihn keine Aussicht auf Erfolg. Als er jedoch die Reiterei auf sich einschwenken sah, machte sich Vahidin kurzzeitig Sorgen. Auch wenn es nur Knappen der Hohen Schwerter waren, stellten sie eine Kraft aus sechzig Berittenen dar; dahinter folgten die Assassinen, die ihre Waffen bereit machten.
    »Da hat jemand sehr viel Angst vor mir«, lachte er. Um seine
    Kräfte nicht gegen sie vergeuden, tat er das einzig Richtige: Ei drückte sich ab und benutzte seine Magie, um einen gewaltigen
    Satz über die Reiter und Pferde hinweg zu machen.
    Der Sprung trug Vahidin zwanzig Schritte vorwärts, und er landete unmittelbar neben Lodrik, auf dessen Rücken zwei Nicti knieten. Einer hielt einen blutigen Dolch und wollte ein zweites Mal zustechen.
    »Lass ihn gehen!« Vahidin richtete sein Schwert gegen den Grünhaarigen, und die Klinge färbte sich schwarz, ehe ein fingerdicker Strahl in die Brust des Kriegers jagte und ihn tötete. Dann zog er seine zweite Waffe und drosch um sich, bis die Nicti in seiner Umgebung tot am Boden lagen. Lodrik hatte sich erhoben. Sein Sonnengeflecht brannte, weil der Splitter seine Wirkung tat und die Wunde auf seinem Rücken verschloss. Er zog sein Schwert, als Vahidin sich zu ihm wandte. »Warum hast du mich gerettet?«
    Vahidin grinste. »Du wirst mir helfen, an der aldoreelischen Klinge des Ritters vorbeizugelangen, Bardric. Ich möchte meine Magie nicht an sie vergeuden. Und davon einmal abgesehen: Ohne mich werdet ihr Zvatochna nicht vernichten können.« Er rannte auf das Zelt zu; seine Magie bildete eine schillernde Blase um ihn herum, durch die weder Schwert noch Lanze stieß. Lodrik befand sich in ihr und folgte Vahidin, der eine Waffe verstaute, etwas aus einem Beutelchen zog und es sich in den Mund schob.
    »Zur Seite«, befahl Lodrik den Hohen Schwertern, welche die Sicherung des Zeltes übernommen hatten. Die Blase um sie herum erlosch.
    Die Ritter wichen nicht. »Es wurde uns befohlen, niemanden hindurch zulassen«, kam es dumpf unter einem Helm hervor.
    Lodrik nahm an, dass Tokaro zu viel Angst hatte, dass sie Estra einfach umbrachten, um Zvatochnas Geist zu vernichten. Der junge Ritter wollte es auf seine Weise versuchen - und das bedeutete, dass es zu nichts führte. Tokaro hatte nichts in der Hand, um gegen die Besessenheit seiner Gefährtin anzukämpfen. Die Liebe reichte nicht aus, um die Seele einer Nekromantin zu vernichten.
    »Dann doch auf meine Weise.« Vahidin hob die Hand, und die Gerüsteten wurden niedergeworfen. Bevor sie sich erhoben hatten, waren er und Lodrik durch ihre Reihen gelaufen. »Kümmert Euch um die Nicti statt um uns«, riet er ihnen und zeigte auf einen neuen Trupp Grünhaare. Die Fremden rotteten sich zusammen.
    Lodrik und Vahidin betraten das Zelt. Leibwächter lagen erschlagen auf den Teppichen, die aldoreelische Klinge hatte wie
    stets Fleisch, Knochen und Eisen zerschnitten.
    »Tokaro?«, rief Lodrik und

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