Fatales Vermächtnis
ungefährlich.« Er ging an ihm vorbei und bestieg den zweiten Schlitten. Der Trost formierte sich, während die Flammen um sie herum tobten und das Dorf auffraßen. Der lange Weg in den Osten des borasgotanischen Reiches begann, und die leisen Schreie seiner Nachkommen erinnerten Vahidin, dass sich alles fügen würde. Er besaß die besten Karten in dem Spiel um Ulldarts Zukunft
Kontinent Kalisstron, 82 Meilen östlich von Bardhasdronda, Spätfrühling im Jahr 2 Ulldrael des Gerechten (461 n.S.)
Lorin saß auf Treskor, Tokaro lenkte den Wagen mit der wertvollen Beute. Beide Qwor waren ihnen vor einem Tag lebend in die Hände gefallen, und darauf war der Ritter stolz. So stolz, das er sie nicht mehr aus den Augen ließ. Es war keine große Sache gewesen, in
gen. Beide Jungtiere waren hungrig und müde gewesen, der Köder hatte sie tief in die Falle gelockt. Zwei Männchen.
Danach hatten sie sich und ihre Kleider gründlich gewaschen,
um den Gestank loszuwerden. Als Lorin und Tokaro sich auf dem verwilderten Weg auf die vom Wald verschlungene Stadt zubewegten, wurde der rumpelnde Karren bald von den Posten bemerkt und mit freudigen Rufen begrüßt. Von der Ladefläche fauchte und heulte es laut; die Plane darüber dämpfte die Laute nicht.
Die Posten führten Lorin und Tokaro zu Bürgermeister Sintjop, der sie in der Turmruine erwartete. Der lockenhaarige Cereler, der einen ledernen Harnisch und ein Kurzschwert trug, bestaunte Tokaros Rüstung. Er hatte die Herkunft der Schuppen, die unentwegt ihre Farbe wechselten und versuchten, einen Hintergrund zu finden und sich ihm anzupassen, auf Anhieb erkannt. »Ich lobe die Bleiche Göttin und wage es kaum zu fragen: Ihr habt einen Qwor vernichtet?«
»Ja, Bürgermeister. Mit Angors Hilfe haben mein Bruder und ich die Kreaturen ausgelöscht. Was Ihr an mir seht, ist das Geschenk des Qwor an mich.« Der junge Ritter stellte sich in Pose, die eines Helden würdig war, und vergaß dabei das Offensichtliche.
Lorin reichte Sintjop die Hand und schüttelte sie glücklich. »Wie freue ich mich, Euch gesund zu sehen, Bürgermeister! Wo sind meine Frau und die Einwohner abgeblieben?«
»In Sicherheit — falls es das gegen die Qwor geben kann.« Er schielte zwischen ihnen hindurch zum Wagen. »Wa6 ist das?«
»Ein Mitbringsel für Ulldart«, antwortete Tokaro ausweichend. Er fürchtete Racheakte an den Kreaturen, die seiner Ansicht nach unermesslich wichtig für seine Heimat waren. »Ein paar wilde Hunde, die mir sehr gut gefallen haben und mit denen ich eine Zucht beginnen möchte.«
»Hunde?« Der Cereler kratzte sich am Kopf.
»Da Ihr nicht wisst, was passiert ist, Bürgermeister«, hakte Lorin besorgt ein, »habt Ihr keinen Besuch von einer jungen Dame namens Estra und einer sehr beeindruckenden Gestalt namens Gän erhalten?«
Sintjop legte die Stirn in Falten. »Nein, beim besten Willen
nicht, Seskahin.«
»Angor!« Tokaro wurde eisig kalt. »Ich muss los und sie suchen«, sagte er fahrig zu seinem Bruder und rannte zu Treskor. Ohne eine Erwiderung abzuwarten, saß er auf und sprengte davon, den Weg zurück, den sie gekommen waren.
»Es sind zwei gute Freunde, die uns gegen die Qwor beistehen wollten«, erklärte Lorin rasch. »Wir benötigen eine Suchmannschaft, Bürgermeister.«
»Wir können keinen Mann gegen die Qwor entbehren.« Sintjop zeigte auf die Spitze des Turmes, die mit zahlreichen Seilen abgespannt worden war. »Wir haben eine Falle vorbereitet, als wir sahen, dass das Monstrum sich uns näherte, und...
»Es gibt keine Qwor mehr, die uns gefährlich werden können«, fiel er ihm in die Erklärung.
»Beide?« Sintjop konnte es nicht glauben. »Aber der eine war riesig, was uns die Flüchtlinge berichtet haben. Wie...«
»Nehmt es so hin, Bürgermeister. Ich brauche zuerst die Männer, Suchhunde und ein paar Hundegespanne.« Lorin sah, dass sich ihnen eine schwarzhaarige Frau näherte, die er unsagbar vermisst hatte. »Jarevrän«, flüsterte er bewegt und eilte ihr entgegen. Sie warfen sich einander in die Arme, umschlangen sich und versanken in einem tiefen, langen Kuss.
»Mein Mann«, sagte sie unter Tränen der Freude, streichelte sein Gesicht, den Hals und die Haare.
»Die Bleiche Göttin hat meine Gebete erhört.«
Lorin nahm ihre Hände und küsste sie, die Rührung und die Freude schnürten ihm den Hals zu. »Das hat sie«, sprach er heiser. »Die Qwor sind tot, Tokaro sei Dank.« Wieder nahm er sie in den Arm und drückte sie an
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