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Fatales Vermächtnis

Fatales Vermächtnis

Titel: Fatales Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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übergaben«, berichtete sie singend. »Sie ist nichts mehr als ein Bündel verkohlter Knochen und Asche, die einer von ihnen
    in einen Rucksack gepackt hat.« Soscha jauchzte. »Ach, wie herrlich!«
    »Bist du sicher, dass sie... g
    Soscha lachte. »Es war nichts mehr von ihr übrig. Die Seelen waren verschwunden und sind frei.« Ihre gute Laune verschwand,
    und Besorgnis zeigte sich auf ihrem Antlitz. »Was ist mit Nesrecas Sohn? Was hat er damit zu schaffen?«
    Rasch erklärte Sainaa ihr, worüber sie und Lodrik gesprochen hatten.
    »Und ich hatte so sehr gehofft, dass die Jagd zu Ende sei und ich den zweiten Teil meiner Rache genießen dürfte.« Vieldeutig sah Soscha zu Lodrik. »Also suchen wir ihn anstelle von Zvatochna?«
    Lodrik nickte, »Wir gehen zurück zu dem Dorf, wo du ihn verlassen hast. Soscha wird versuchen, ihn ausfindig zu machen. Und wenn dir dabei die Geister helfen können, Sainaa...«
    »Es bedeutet für mich keine Schwierigkeit, die Geister anzurufen und sie um Beistand zu bitten«, bot sie sich an. »Ich mache mich unverzüglich daran.« Sie ging in den hinteren Teil der Scheune, kehrte das Stroh zur Seite und malte einen Kreidekreis auf den Boden. Dann nahm sie Lederbeutelchen und andere Utensilien aus ihrem Rucksack; die Vorbereitungen begannen. Soscha trat näher an Lodrik heran. »Eine flüsterte sie. »Ich wusste nicht, dass die Jengorianer so etwas beherrschen.« Sie sah hinüber zu Sainaa. Mit einem Mal entstanden in ihr Fragen über Fragen, die von der aufkeimenden Hoffnung genährt wurden, dem Dasein als verlorene Seele zu entkommen.
    »Du hast dich auch niemals darum gekümmert. Die meisten tun den Glauben an diese Mächte als Gerede ab.« Lodrik 90g das Tor der Scheune zu.
    Niemand musste sehen, was sie anstellten. Mochten die Bewohner des Gehöftes glauben, dass er und die Jengorianerin sich
    die Zeit anders vertrieben.

    Kontinent Ulldart, im östlichen Borasgotan, Anslizyn, Frühsommer im Jahr 2 Ulldrael des Gerechten (461 n.S.)
    Vahidin stand inmitten seiner Söhne und Töchter. Er führte sein Schwert und wies ihnen die Bewegungen, die angehende Kämpfer
    benötigten. Sie trugen einfache Stoffhosen, darüber verschiedenfarbige lange Hemden und Gürtel um die Taillen.
    Die Jungen und Mädchen waren äußerlich nicht von sechsjährigen Altersgenossen zu unterscheiden, und niemand wäre auf den Gedanken gekommen, dass sie vor wenigen Wochen noch in den Windeln gelegen hatten. Man mochte sie für Pagen 211 Beginn ihrer Ausbildung halten. Die Art und Weise, wie gekonnt sie sich bewegten, wie akkurat die Führung der Holzschwerter war, und die ernsten Blicke legten allerdings die Vermutung nahe, dass es sich um ganz besondere Kinder handelte.
    »Zeig es uns noch einmal, Vater!«, bat Daggan begeistert und senkte das Schwert, als sie das Ende der Übung erreicht hatten.
    Vahidin lächelte seinen ältesten Sohn an und fuhr ihm durch die kurzen silbernen Haare. Die Kinder hatte sehr viel Ähnlichkeit mit ihm, das Erbe ihrer Mütter war hingegen nicht zu erkennen. »Nein, Daggan. Jetzt müssen wir uns wieder mit der Magie beschäftigen. Sie darf nicht zu kurz kommen, wenn wir uns gegen unsere Feinde mit allem verteidigen wollen, das uns zur Verfügung steht.«
    »Wieso hassen sie uns, Vater?« Dobra sah ihn an und legte
    das Schwert zu den anderen Holzwaffen, die sie gebrauchten.
    Es waren exakte Nachbauten ihrer Waffen, die sie in wenigen
    Wochen, wenn ihre Muskeln erstarkt waren, einsetzen würden.
    »Wir haben ihnen nichts getan.«
    Vahidin ging zu ihr und ließ sich in die Hocke hinab. »Weil wir anders sind, Dobra. Weil wir mächtiger sind als sie. Und weil sich
    die Menschen davor am meisten fürchten, trachten sie danach, uns zu vernichten«, erklärte er ihr und winkte seine übrigen Kinder zu sich. »Denkt immer daran, dass wir über den Menschen stehen, aber lasst uns nicht zu herablassend werden. Bemitleiden wir sie für ihre Unvollkommenheit und schwingen wir uns zu ihren Herrschern auf, damit wir sie führen und leiten können.« Die Kinder nickten eifrig. Er zeigte aufs Haus. »Hinein mit euch. Esst ein wenig! Ich komme bald nach, und wir beginnen mit der Unterweisung.«
    Sie liefen übermütig wie alle Kleinen durch den Innenhof zum großen Eingang des Hauses und hopsten hinein; zwei Tzulani erschienen, um ihnen ihr Mahl zuzubereiten. Vahidin blickte ihnen voller Stolz hinterher, während Lukaschuk sich ihm näherte; auch er sah den Jungen und Mädchen nach. »Was sagst

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