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Fauler Zauber

Fauler Zauber

Titel: Fauler Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Herumschnüffelei gut waren. Daran und an der Tatsache, daß er anschließend nur Fragen nach dem Mammut stellte. Und zwar aus rein persönlicher Neugier.
    Laß mich das kurz überdenken, Garrett. Du bist bald betrunken. Paß auf ihn auf, Dean.
    »Er soll auf mich aufpassen? Warum?«
    Du steigerst dich da in eine ritterliche Attitüde. In solcher Stimmung bist du unvernünftig und irrational. Ich warne dich, halte dich zurück. Die Informationen, die du gesammelt hast, sind reine Indizien, und keines davon ist so stark, daß man damit jemanden einwandfrei beschuldigen könnte. Morgen werde ich einige Taktiken vorschlagen, die möglicherweise konkretere Beweise erbringen.
    »Noch konkreter? Die Beweise sind mir schon konkret genug.«
    Willst du wirklich den einzigen Liebling der Sturmwächterin Raver Styx wegen ein paar Schuhen und eines Pferdes vor Gericht stellen? Obwohl du genau weißt, daß sie ihn sehr wahrscheinlich selbst dann schützen würde, wenn man ihn in flagranti erwischte, wie er Babies auf offener Straße das Herz aus dem Leib schneidet? Außerdem besteht auch die Möglichkeit, daß du dir für deinen Zorn den falschen Schurken als Opfer gesucht hast.
    »Nenn mir einen anderen.«
    Das herauszufinden ist deine Aufgabe. Es spricht auch meiner Einschätzung nach einiges dafür, daß der junge daPena und die tote Frau in eine vorgetäuschte Entführung verwickelt waren. Aber das ist nicht hundertprozentig sicher. Nur eine einfache Tatsache kann all die Beweise hinwegfegen, die du gegen den jungen Karl gesammelt hast.
    »Du bringst mich schon wieder völlig durcheinander. Wie willst du das alles erklären?«
    Zweihunderttausend Goldtaler. Ein Lösegeld in dieser Größenordnung könnte selbst im Herzen einer derartig widerlichen Bestie wie einem Riesen Nächstenliebe wecken. Unter Umständen sahen sie keine Notwendigkeit, ihrer Geisel das Taschengeld wegzunehmen.
    Verdammt noch mal! Er könnte recht haben. Das Problem bei dieser Sache war aber, daß es zu viele Antworten gab. »Glaub ich nicht«, erwiderte ich verbockt.
    Dann hör dir folgendes an, und denk in einer ruhigen Minute drüber nach. Was ist aus dem Gold geworden?
    »Wie?«
    Soweit du weißt, ist das Gold doch übergeben worden. Richtig? Nach der direkten Aussage dieser Amber und nach Folgerungen anderer Personen wollten die beiden jungen Menschen unbedingt dem Haushalt der Sturmwächterin entkommen. Aber der junge daPena ist zurückgekehrt. Hätte er das auch getan, wenn er der Empfänger des Goldes gewesen wäre? Oder wäre er geflohen? Du mußt die ganze Sache unter dem Aspekt betrachten, was mit dem Gold geschehen ist. Vielleicht bietet auch diese Gesellschafterin Donni Pell einen Ansatzpunkt. Sie dürfte das Bindeglied zu der Riesengemeinschaft sein.
    Diesmal sagte ich es laut. »Verflixt und zugenäht!«
    Er veranstaltete diesen Lärm in meinem Kopf, der ein Lachen sein sollte. Komm morgen früh wieder, Garrett. Dann empfehle ich dir eine Taktik.
    Ich wollte gehen, aber da war noch dieses Ding Amiranda, daß mich mit seinen blicklosen Augen anstarrte. »Was machen wir damit?«
    Laß es hier. Wir werden ein bißchen plaudern.
    »Wa…Was? Bist du außer einem mentalen Wunderkind auch noch ein Geisterbeschwörer? Hast du etwa dein Licht bisher unter den Scheffel gestellt?«
    Nein. Ich habe das nur im übertragenen Sinn gemeint. Verschwinde, Garrett. Du hast es geschafft, selbst meine grenzenlose Geduld zu erschöpfen.
     
    Ich ging und schüttete einige Kübel Bier in mich hinein. Der alte Dean hielt sich brav in meiner Nähe auf und schaufelte meine Reste ins Bett, als es soweit war. Der Tote Mann ging mir wirklich auf die Nerven. Warum mußte er die Dinge immer so verkomplizieren?
     
     

 
22. Kapitel
     
    Der alte Dean wußte genau, wie er mich am Morgen danach aufpäppeln mußte. Er drängte mir zuerst ein reichhaltiges Frühstück auf. Wenn er der Meinung war, mein Appetit ließe nach, veranstaltete er mit Töpfen und Pfannen einen solchen Heidenlärm, daß ich mich dem kleineren Übel fügte und weiter aß.
    Eines schönes, feistes Frühstück mit Strömen von Apfelsaft und Bergen von Süßigkeiten nimmt meinem Kater zwar die Schärfe, aber Essen wirkt und riecht nach einer Sauftour so widerlich, daß ich einfach nicht glauben kann, es könnte gut für mich sein.
    Wenn ich schließlich zu Deans Zufriedenheit gemästet bin, präsentiert er mir einen riesigen Becher dampfenden, nach Rauch schmeckenden Kräutertee, den wir der

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