Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fauler Zauber

Fauler Zauber

Titel: Fauler Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
Vom Netzwerk:
du nun, wer dafür verantwortlich ist?«
    Nein.
    »Kennst du den Grund?«
    Sehr wahrscheinlich kennen wir auch den Täter, wenn wir das Motiv herausfinden, Garrett. Ich könnte dir sofort drei Möglichkeiten nennen, selbst wenn ich ihre Schwangerschaft zunächst einmal nicht berücksichtige. Jedenfalls solange, wie du nicht den Beweis erbringst, daß sie mit jemandem darüber geredet hat. Sie hat es selbst dir nicht verraten, außer durch eine höchst versteckte Andeutung. Und das, obwohl junge Frauen dazu neigen, dir selbst die dunkelsten Seiten ihrer Seelen zu enthüllen.
    »Weißt du, mit zwei Talern und der Hilfe, die du mir da gegeben hast, kann ich mir ein Faß Bier kaufen.«
    Suche Donni Pell. Bring sie her. Finde heraus, wer Brunos Chef war. Achte auf jede Verbindung zu den daPenas. Nimm diese Diebstähle im Warenhaus unter die Lupe. Das eröffnet vielleicht ganz neue Aussichten. Und jetzt hinfort mit dir! Ich werde deine ärgerlichen Unverschämtheiten nicht länger dulden.
    »Schon gut. Ich kann mir die Pell ja einfach aus den Rippen schneiden.«
    Solange du hier sitzt und Bier trinkst, wirst du jedenfalls gar nichts erfahren.
    »Okay, eins zu null für dich. Aber bevor ich mich aufmache, um nicht zu spät zu meiner Verabredung mit dem Schicksal zu kommen, könntest du mich vielleicht noch einweihen, wie Glanz Großmond seine magische Show bewerkstelligt. Oder hat deine Hypothese die Zeit nicht überstanden?«
    Die Hypothese hält sich sehr gut, Garrett. Aber es ist noch nicht genug Zeit vergangen, um sie zu erhärten. Ich sollte eigentlich nicht riskieren, daß mich die Ereignisse Lügen strafen, aber ich werde dir trotzdem den Schlüssel zu allem nennen: Glanz Großmond hat keineswegs das Geheimnis der bleibenden Unsichtbarkeit gelüftet. Sondern er hat Unsichtbarkeit per Vertrag erfunden. Wenn man dem sehenden Auge nicht entrinnen kann, muß man dieses Auge eben davon überzeugen, daß Blindheit nur zu seinem eigenen Besten ist. Und jetzt mach dich vom Acker. Bring dein Flittchen zu seiner Familie zurück.
     
    »Bist du soweit?« Ich stellte diese Frage Eierkopf. Amber zu fragen war überflüssig, denn sie war weder vom Gefühl her bereit noch konnte sie es einsehen. Sie war zu Tode verängstigt. Aber für tausend Goldtaler würde sie es versuchen.
    Eierkopf grunzte und kam langsam hoch. Die Strapazen der letzten Nacht forderten auch bei ihm ihren Tribut. Ich hoffte nur, daß sie nicht seine Reserven aufgezehrt hatten. »Bringen wir es hinter uns, Garrett«, sagte Amber.
     
     

 
38. Kapitel
     
    Courter Slauce höchstpersönlich spielte Torhüter bei den daPenas. Er sah grimmig aus und litt noch immer unter den Nachwirkungen seiner unfreiwilligen Sauftour. Vermutlich hatte man ihn zusätzlich bestraft. Er starrte mich mit einer Mischung aus Wut und Unsicherheit an. »Sagen Sie Domina Dount, daß der Paketpostbote mit der anderen Bestellung da ist.«
    Er beäugte Amber und Eierkopf verwirrt, als würde ihm schemenhaft eine Erinnerung durch den Kopf fliegen, die er nicht zu fassen kriegte.
    »Sie können gleich in ihr Büro gehen«, erwiderte er. »Sie hat entsprechende Befehle am Tor hinterlassen.«
    »Mh-mh. Nicht, daß ich ihr nicht trauen würde, aber Sie wissen ja, wie der Hase läuft. Das hier geht per Nachnahme, und wenn sie mit der Kohle rauskommt, stehen die Chancen erheblich besser, daß ich mein Geld auch wirklich kriege.«
    Schon wieder dieser Blick. Ich hatte den Eindruck, daß der Tote Mann nicht so gründlich gearbeitet hatte, wie er annahm. Slauce würde sich vielleicht wieder erinnern.
    »Wie Sie wollen.« Er rief jemanden vom Hof zu sich, befahl ihm, Willa Dount zu holen und nannte auch den Grund. Als er sich wieder zu uns umdrehte, war seine Miene verzerrt von der Anstrengung, sich zu erinnern.
    Eigentlich müßte ich es schaffen, ihn abzulenken und gleichzeitig etwas aus ihm rauszuquetschen. Ich beschrieb Bruno und fragte ihn, ob er den Mann kannte.
    Slauce war kooperativer, als ich erwartet hatte. »Irgendwie kommt er mir bekannt vor. Aber mir fällt sein Name nicht ein. Warum?«
    »Vielleicht hat er etwas mit diesen Diebstählen in Ihrem Warenlager zu tun. Genau weiß ich es nicht. Hab nur was läuten hören. Ich hab auch keine Ahnung, wer er ist, nur daß er angeblich hier aus der Oberstadt kommen soll. Man erzählt, er hatte den gleichen Job wie Sie.«
    Slauce schüttelte den Kopf und versuchte, die Spinnweben wegzuwischen. Amber und Eierkopf starrten mich an und fragten sich,

Weitere Kostenlose Bücher