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Fauler Zauber

Fauler Zauber

Titel: Fauler Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Albernes.«
    »In Ordnung.«
    Er drehte sich um und schob ab. Ich schloß die Tür und ging zum Toten Mann zurück.
    Guter Ratschlag, Garrett. Beim Oberboß einen Gefallen gutzuhaben, ist wie ein Goldbarren im Schließfach.
    »Es gefällt mir trotzdem nicht. Hoffentlich lebt er noch lange genug, daß ich ihn einlösen kann.« Oberbosse haben die Angewohnheit, fast so häufig und unvermittelt aus dem Leben zu scheiden wie unsere Könige.
    Etwa eine Stunde lang blieb alles ruhig. So ruhig, daß ich auf meinem Stuhl einnickte und mir die Landkarten vom Schoß glitten. Der Tote Mann weckte mich. Wir bekommen wieder Gesellschaft, Garrett.
    Ich hörte das Klopfen, während ich noch dabei war, meine verschiedenen Körperteile im von Mutter Natur vorgesehenen Einklang zu bewegen. Morpheus stand draußen. Er war allein. Ich öffnete, und er schlüpfte rein. »Hab ich dich geweckt?«
    »Irgendwie ja. Dachte schon, du wolltest kneifen. Was gibt's?«
    »Ich habe gerade etwas erfahren, das du wissen solltest. Man hat Courter Slauce in einer Gasse ein paar Straßen weiter gefunden. Jemand hat ihm den Schädel eingeschlagen.«
    »Was?« Ich versuchte, die Müdigkeit abzuschütteln. »Er ist tot?«
    »Wie die sprichwörtliche Maus.«
    »Wer war es?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Das ergibt keinen Sinn. Ich brauche Tee oder so was. Um die Spinnweben auszuwaschen.«
    »Dafür brauchst du das Hochwasser des Jahrzehnts. Manchmal glaube ich, die einzige Substanz in deinem Kopf sind diese Spinnweben.«
    »Nichts möbelt einen so sehr auf wie ein ermutigendes Wort von einem Freund. Dean! Tee!«
    Dean hatte den Wasserkessel auf dem Herd. Hatte er immer. Er steht genauso auf Tee wie ich auf kühles Bier. Er braute mir ein derartig starkes Gesöff, daß man es hätte in Stücke schneiden können. »Beobachten deine Leute noch das Haus der Sturmwächterin?« fragte ich Morpheus inzwischen.
    »Das taten sie. Bis heute.«
    »Und?«
    »Man kann seinen Job unmöglich vernünftig machen, wenn man achtzig Prozent seiner Zeit damit verbringt, Sicherheitspatrouillen auszuweichen.«
    »Sie haben nichts rausgefunden?«
    »Null. Nix. Nada. Selbst wenn Armeen rein- und rausmarschiert wären, hätten sie es nicht gemerkt.«
    »War sowieso nur ein Versuch. Was ist mit Pokey?«
    »Was soll sein? Warum sollten wir uns weiter um ihn kümmern?«
    »Er geht vielleicht zu jemand Interessantem.«
    »Du greifst nach Strohhalmen, Garrett! Pokey Pigotta? Du machst wohl Witze!«
    »Eine Chance besteht immer.«
    »Genauso könnte morgen auch die Welt untergehen. Ich zahle dir fünfzig zu eins, daß wir eher den Weltuntergang erleben, als daß Pokey Pigotta etwas Unprofessionelles tut.«
    »Ich will von dir weder Wetten noch Quoten hören.«
    Er musterte mich bissig. »Ich habe die Faxen dicke von deiner Giftdiät, Garrett. Und mir reicht auch deine selbstzerstörerische Ritterlichkeit. Du gehst mir auf den Sack. Und ich gehe so zum Teufel, wie es mir paßt.«
    »Es ist mir scheißegal, wie du zum Teufel gehst, Morpheus. Das ist deine Sache. Aber jedesmal, wenn du durchknallst, wirfst du mir ein Seil zu und versuchst, mich mitzureißen.«
    »Wenn du das so empfindest, dann hör doch auf, mich ständig auf deine Kreuzzüge mitzuschleppen.«
    »Ich bezahle dich für einen Job. Mehr will ich gar nicht.«
    »Jemand sollte davon profitieren. Wenn du eine so verdammt weiße Weste hast, dann läßt du dich doch sicher auch in Selbstzufriedenheit dafür bezahlen, tödliches Unrecht wiedergutgemacht …«
    Dean mischte sich ein. »Wenn die jungen Herren sich unbedingt anschreien und beschimpfen müssen, dann tun Sie das doch bitte draußen in der Gosse. Oder verlassen Sie wenigstens meine Küche.«
    Ich wollte ihm gerade geduldig erklären, wem die Küche gehörte und wer darin nur arbeitete, als schon wieder jemand an die Tür klopfte und nach mir brüllte. »Eierkopf«, sagte ich und ging hin. Morpheus folgte mir. »Wer hat Slauce umgelegt?«
    »Ich sagte doch schon, daß ich es nicht weiß. Hab nur gehört, daß er umgelegt worden ist. Ich bin nicht hingegangen und hab seine Taschen durchwühlt, um nachzusehen, ob er den Namen des Killers vielleicht auf ein Zettelchen geschrieben hat.«
    Ich spähte durch das Guckloch, nur für alle Fälle. Meine Laune war echt mies.
    Es war Eierkopf, na schön. Und Amber. Und ein paar Leute der Sturmwächterin. Zwei waren dabei, die vorhin auch schon mal dagewesen waren. Ich ließ Morpheus hindurchsehen. »Willst du dir das

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