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Fauler Zauber

Fauler Zauber

Titel: Fauler Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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hatte, entzündete der Ärger, den ich in ihr geschürt hatte, glühende Wut. Sie stürmte zur Tür.
    Ich hob eine Hand und hielt Eierkopf auf. »Kain hat mich heute zu sich kommen lassen. Er hat immer noch den Typen im Sack, der Amiranda umgelegt hat. Er hat ihn mir auf einem Silbertablett präsentiert. Ich sagte ihm, du hättest ein größeres Anrecht auf ihn. Wenn du willst, solltest du morgen deinen Hintern da rausbewegen, bevor er ihn freiläßt.«
    Eierkopf spitzte die Lippen und tastete einige Stellen ab, die wohl immer noch schmerzten. Er grunzte.
    »Ich möchte, daß du sofort wieder zurückkommst. Ich habe eine kleine Reise vor, und du mußt Amber unter deine Fittiche nehmen.«
    Er nickte. »Yo. Die Kleine kriegen sie nicht, Garrett.«
    »Fein. Ich sehe dich, wenn du …«
    Ambers Aufschrei ließ uns zur Vordertür stürzen. Ich hatte meinen Nußknacker schon in der Hand. Eierkopf griff sich zwei Leute der Sturmwächterin und knallte ihre Schädel gegeneinander. Ich versetzte zwei anderen Schläge hinters Ohr. Blieben noch drei, von denen zwei vollkommen mit Amber beschäftigt waren. Eierkopf schnipste sie ab, während ich ihren Boß in Schach hielt. »Was soll das werden, Blödmann?«
    »Ich muß sie nach Hause bringen.«
    »Ich will keinen Ärger. Laß dir einfach gesagt sein: Sie will nicht nach Hause. Und sie ist alt genug, das selbst zu entscheiden. Also sammel den Müll von der Straße, und zieh Leine.«
    Er hätte mir liebend gern gesagt, was es hieß, sich der Sturmwächterin in den Weg zu stellen. Das verriet mir sein Blick. Doch er zuckte nur mit den Schultern. Eierkopf ließ seine beiden los, und die Bande sortierte ihre Knochen.
    Amber wollte etwas sagen, doch ich befahl ihr, ins Haus zu gehen. Wir konnten uns unterhalten, wenn nicht mehr so viele Leute rumstanden. Sie gehorchte, und Raver Styx' Leute gingen ebenfalls, nicht ohne mir zum Abschied einen Haufen finsterster Blicke zuzuwerfen.
    »Allmählich kapierst du, wie der Hase läuft, Garrett. Du plauderst, nachdem du ihnen den Hintern versohlt hast. So sind sie sicher eher geneigt, sich anzuhören, was du zu sagen hast.«
    Es war Morpheus Ahrm, der auf einem Geländer vor der Nebentür saß. Er stand auf, kam rüber und stellte sich neben mich, während wir den stolpernden Abgang der Sturmwächterin-Jungs beobachteten. Er hielt mir ein gefaltetes Stück Papier hin. Ich schaute ihm tief in die Augen. Sein Blick war undurchdringlich.
    Auf dem Zettel stand nur ein Name. Lyman Gameleon.
    »Hab von ihm gehört. Ein großes Tier in der Oberstadt und so weiter. Was soll ich damit?«
    »Dachte, ich erspare dir Ärger, Garrett. Dieser Mann hat die Truppen nach Riesenhausen geschickt. Zufällig ist er der direkte Nachbar deiner Sturmwächterin … und ihr erbittertster Feind, sowohl politisch als auch persönlich. Ganz zu schweigen davon, daß er darüber hinaus der ältere Halbbruder ihres Ehegatten ist.«
    »He! Sehr interessant. Danke, Morpheus.«
    »Nichts zu danken, Garrett.« Er winkte mir zu, als er wegging.
    Dieser Leckerbissen war Morpheus' Art, den Ölzweig hinzuhalten.
    »Wird Zeit, daß ich verschwinde, Garrett«, meinte Eierkopf. »Kümmer dich um Miss daPena.«
    Ich sah nachdenklich seinem breiten Rücken nach. Wollte er mehr andeuten, als er gesagt hatte? Bei Eierkopf kann man schlecht entscheiden, ob er ein blöder Trottel oder ein sanfter Zyniker ist.
    Ich ging rein und schloß ab. Amber war nirgendwo zu sehen. »Amber?«
    »In Ihrem Büro.«
    Ich trabte hin. Sie hatte es sich in meinem Sessel gemütlich gemacht und schmollte.
    »Kein Grund zur Traurigkeit! Du warst großartig.«
    »Du hast mich manipuliert.«
    »Natürlich. Hättest du dich gegen diese Schläger gewehrt, wenn du nicht wütend gewesen wärst?«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    Ich setzte mich auf die Ecke des Schreibtisches. »Ich habe Neuigkeiten für dich, die dich vielleicht aufmuntern werden. Ich glaube, wir haben noch eine winzige Chance, an das Gold heranzukommen.«
    »Du läßt mich wieder tanzen, nicht?«
    »Nein. Es ist zwar nur ein Versuch, aber es ist eine echte Chance. Ich glaube nicht, daß wir vorher eine bessere hatten. Alles hängt davon ab, wie sehr deine Mutter sich von der emotionalen Seite der Ereignisse ablenken läßt. Ich glaube, ich weiß, was mit dem Gold passiert ist, aber um es zu finden, müssen wir die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen suchen. Wir brauchen Zeit.«
    »Du meinst es ernst, oder?«
    »Ja. Obwohl ich zugeben muß, daß es nur eine

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