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Faulspiel (German Edition)

Faulspiel (German Edition)

Titel: Faulspiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Noa
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Den verwarf sie aber schnell wieder; eventuell könnte er auf den Gedanken kommen, dass sie jetzt ein Problem darstellte, das dringend gelöst werden musste. Wie das enden würde, wusste sie zu genau. Abhauen war auch keine Lösung, dann hätte sie außer Igor auch noch die Bullen am Hals.
    Außerdem, wo sollte sie hin?
    Nach einem weiteren Schluck Wodka fasste sie den Entschluss, sich mit Runge zu treffen. Er war auch nur ein Kerl, und sie würde schon mit ihm fertig werden! Diese Kerle waren sowieso alle gleich, und wenn sie sich erst einmal entblättert hatte, dann schmolzen sie dahin wie Schnee in der Tropensonne. Sie würde ihm ihre riesigen Titten unter die Nase halten, und schon wäre er folgsam wie ein Lamm. Wenn sie nur mehr über ihn wüsste! Aber egal, sie würde schon herausfinden, wie sie ihn am besten gefügig machen könnte. Darin war sie Expertin!

    Max Kaiser ging zu Fuß zum Stadion, er wollte sich den Vorschlag des Vorstandes für eine Vertragsverlängerung zumindest anhören. Mal sehen, wie weit sie gehen würden. Aber dennoch würde er den Rat seines Vaters annehmen und den Verein schnellstmöglich wechseln.
    Die Sonne strahlte vom Himmel, kein Wölkchen war weit und breit zu sehen. Jetzt, da er eine Entscheidung getroffen hatte, fühlte er sich schon viel besser. Er musste nur weg aus diesem Umfeld, und alles würde wieder gut!
    Am Eingang zum Verwaltungsgebäude saß wie immer in den letzten Wochen die kleine Blondine mit dem rot geschminktenSchmollmund. Sie trug ein dezentes dunkelblaues Kostüm und begrüßte Max freundlich und unverbindlich.
    „Guten Morgen, Herr Kaiser! Schöner Tag heute, nicht wahr? Die Herren erwarten Sie schon im Besprechungsraum.“
    Max schnupperte ihr frisches Parfüm, das ihn irgendwie an eine Waldwiese erinnerte; es roch blumig, sehr dezent, und er dachte, es passe gut zu ihr.
    „Guten Morgen, schöne Frau! Es ist ein herrlicher Tag, gerade richtig, um Verträge zu kündigen.“
    Max fuhr mit dem verchromten Fahrstuhl in die dritte Etage. Er kannte den Weg gut. Rechts den Flur entlang und ganz am Ende befand sich der Raum, in dem alle wichtigen Geschäfte besprochen wurden.
    Ohne anzuklopfen, trat er ein. Die Wände waren behangen mit dem Ruhm der Vergangenheit. Fotos von Spielern, die den Verein gegründet und ihn später durch ihre Leistungen auf der ganzen Welt bekannt gemacht hatten. Unzählige Vereinswimpel demonstrierten nationale und internationale Erfahrungen des Clubs.
    Der Raum war Licht durchflutet, und an dem Besprechungstisch saßen Peter Abraham, der Vorstand, Karl Schneider, der Aufsichtsratsvorsitzende und der Trainer, Laurenz Kerstner.
    „Guten Morgen, Max!“, begrüßte ihn Karl Schneider mit ironischem Tonfall.
    „Guten Morgen, meine Herren!“, erwiderte Max, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Er nahm an dem großen Tisch Platz.
    „Du hast ja sicherlich von dem Unglück in der letzten Nacht gehört, oder?“
    Abrahams Stimme klang etwas blechern, und Max hatte den Eindruck, dass er unterschwellig echte Trauer heraushören konnte.
    „Ja, ich habe es heute Morgen im Radio gehört, blöde Sache. Wenn das so stimmt, wie es dargestellt wird, dann ist das eine Katastrophe für Kranbaums Familie und schlecht für das Image des Vereins.“
    „Da hast du allerdings Recht. Von uns hat niemand geahnt, was Herr Kranbaum in seiner Freizeit so treibt! Aber man kann den Menschen halt nur vor den Kopf sehen. Wir, das heißt der Club, werden uns jedenfalls in einer Presseerklärung von derartigen Machenschaften distanzieren. Wir bilden ja immerhin auch Kinder und Jugendliche aus und haben insofern auch eine Vorbildfunktion in Deutschland!“
    Die Stimme des Vorstands nahm merklich an Schärfe zu.
    „So etwas können wir uns einfach nicht erlauben, die Presse wird uns zerreißen! Ich sehe jetzt schon die Schlagzeilen!“
    Max blickte seine Gesprächspartner nachdenklich an und versuchte, in ihren Gesichtern zu lesen, was sie wohl dachten.
    „Wir haben dir ein neues Angebot ausgearbeitet, dein Vertrag läuft ja am Ende der nächsten Saison aus. Zu weit verbesserten Konditionen selbstverständlich. Dein Jahresgehalt würde sich um 300 % verbessern, plus Prämien und Freistellung zu allen Länderspielen. Die Laufzeit wäre zunächst für fünf Jahre geplant. Ist ja wohl ein hervorragendes Angebot, oder?
    Zusätzlich zahlen wir dir noch eine Prämie, wenn du mehr als 20 Tore pro Saison erzielst.“
    Karl Schneider sah ihn fragend an.
    Max dachte nach. Das

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