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Faulspiel (German Edition)

Faulspiel (German Edition)

Titel: Faulspiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Noa
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hast.“
    „Ja, das stimmt, es gibt ein Sonderdezernat beim BKA, das sich mit diesen Dingen beschäftigt. Die bekommen ab und zu Informationen von mir.“
    „Bist du ein Bulle?“, Valerie sah ihn etwas skeptisch an.
    „Nein, ich bin Reporter und habe es mir zur Aufgabe gemacht, diese Machenschaften aufzudecken und die ganze Bagage in den Knast zu bringen.“
    Valerie kramte in ihrer Handtasche und brachte ein in rotes Leder gebundenes Notizbuch zum Vorschein.
    „Hier sind alle Namen und die Kontakte, die ich in den letzten Jahren hatte, verzeichnet. Ich gebe dir das Buch! Das ist mein Vermächtnis, das ich dieser Bande von Dreckskerlen und vor allen Dingen Igor hinterlasse. Bring diese Schweine hinter Gitter, so schnell wie möglich!“
    Gierig sah Runge auf das Notizbuch. Diese Aufzeichnungen waren ein weiteres wichtiges Puzzleteil auf dem Weg zu seinem Lebensziel!
    „Zeig mal her!“, mit fahrigen Bewegungen blätterte er in dem Buch und konnte seine Erregung kaum verbergen; seine Hände zitterten leicht. Das war ja unfassbar, dachte er. Einen Großteil der Namen, die er las, kannte er. Es war unglaublich, das who is who der deutschen Gesellschaft war vertreten! Er fand Namen und Adressen von Größen des Sports, von Politikern und bekannten und einflussreichen Leuten aus der Wirtschaft.
    „Mein lieber Scholli, du hast dich ja durch den kompletten Jetset gevögelt!“
    „Hinter jedem Namen findest du Notizen über Ort und Zeitpunkt der Meetings sowie über Vorlieben und einige persönliche Informationen. Außerdem habe ich Aufzeichnungen darüber gemacht, was mir die Herrschaften so alles erzählt haben.“
    Valerie grinste anzüglich.
    „Dir ist sicher bekannt, dass die meisten Geheimnisse im Bett ausgeplaudert werden. Fast alle meiner Kunden versuchten mir irgendwie zu imponieren und prahlten dann mit ihren vermeintlichen Heldentaten.
    Dabei ging es meistens um ihr Verhandlungsgeschick oder darum, wen sie gerade korrumpiert oder betrogen hatten. Sie erzählten mir von finanziellen Transaktionen ins Ausland und wie sie Geld am Fiskus vorbei geschmuggelt hätten.
    Ich habe alles aufgeschrieben und dokumentiert. Ich wollte das eigentlich nie hören, aber ich konnte auch nichts dagegen tun. Manchmal kam ich mir wie eine Beichtschwester vor. Danach musste ich die unterschiedlichsten und abstrusesten sexuellen Vorlieben befriedigen. Kaum jemand war dabei, der einfach nur die Missionarsstellung wünschte.
    Ich kann mich noch gut an den einflussreichen Politiker erinnern, der gemolken und gepeinigt werden wollte, bis er fast blutleer war. Igor hat ihn gnadenlos erpresst.
    Ich musste ihm bei jedem Treffen Windeln anlegen und die Flasche geben. Der Typ war über vierzig und war noch immer in der postnatalen Phase hängen geblieben. Ansonsten war er ein netter Kerl, sehr gebildet und mit guten Manieren. Igor hatte alles auf Video dokumentiert. Der arme Kerl hat mir regelrecht Leid getan.
    Irgendwann hat man ihn mausetot in einem Schweizer Hotel in der Badewanne aufgefunden.
    Ich weiß nicht, ob er dem Elend selbst ein Ende bereitet hat, oder ob Igor in seiner unnachahmlichen Art nachgeholfen hat.
    Übrigens, deine Daten findest du auch in dem Buch!“
    Marcel Runge konnte sein Glück nicht fassen; es würde Monate dauern, bis er alle Aufzeichnungen gesichtet und analysiert hatte. Endlich hatte er den Schlüssel in der Hand, um die Türen zu der verborgenen Schatzkammer zu öffnen,deren Inhalt alle seine geheimsten Wünsche und Bedürfnisse befriedigte.
    Er würde diesen Bastarden den Garaus machen! Sie würden die volle Wucht seiner Macht als Reporter und Medienvertreter zu spüren bekommen! Jetzt konnte er einen Großteil dieses Sumpfes trockenlegen!
    „Dich hat mir ein Engel geschickt! Du weißt sicherlich, wie brisant und gefährlich diese Informationen sind.“
    „Ich bin mir völlig im Klaren darüber, was das bedeutet. Dieses Notizbuch hat mir immer wie ein Stück glühende Kohle auf der Seele gebrannt, aber es war auch so eine Art Lebensversicherung. Ich wusste, dass ich irgendwann nicht mehr gebraucht würde und überflüssig wäre. Igor hätte mich, ohne mit der Wimper zu zucken, verschwinden lassen, und niemand hätte mich vermisst!“
    „Wer sich mit dem Teufel einlässt, der darf sich nicht wundern, wenn er irgendwann in der Hölle landet!“ Runge lächelte vielsagend.
    „Ich glaube, dass der Satan persönlich ein Waisenknabe im Vergleich zu Igor ist. Er hat nichts Menschliches an sich und manchmal

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