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Faulspiel (German Edition)

Faulspiel (German Edition)

Titel: Faulspiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Noa
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Skrupel bei seinen Machenschaften, er war immer getrieben von der Gier nach Geld und dem unstillbaren Hunger, Macht über Menschen ausüben zu können. Diese Gier konnte er auch regelmäßig befriedigen.
    Jetzt saß er hinter dem Lenkrad seines Mercedes’ und wartete auf Igor. Er hatte ihn in ein abgelegenes Gewerbegebiet außerhalb Frankfurts bestellt. Sein Wagen stand umgeben von Lagerhallen und riesigen Bergen von Sand und Kies im Schatten eines Baukrans. Das Gebilde, das er sich im Laufe der Jahre aufgebaut hatte, sah er nun langsam in sich zusammenfallen. Dabei dachte er krampfhaft darüber nach, wie er dieser Falle, in der er sich befand, entkommen konnte.
    Igor wollte sich mit ihm an einem sicheren Ort treffen, wo sie nicht Gefahr liefen, von den Bullen abgehört zu werden. Hier wollten sie beratschlagen, wie sie weiter vorgehen könnten, um den Ermittlern doch noch ein Schnippchen zu schlagen. Er und der Albaner saßen gemeinsam in einem Boot und obwohl ihm klar war, dass sich in solchen Situationen jeder selbst der Nächste war, vertraute er darauf, dass Igor sich an die Ganovenehre halten würde und ihn nicht ans Messer lieferte. Zu viele gemeinsame Geschäfte hatten sie in der Vergangenheit abgewickelt. Hierdurch war ihm Igor eigentlich auf ewig zu Dank verpflichtet.
    Der brutale Menschenhändler schaute auf seine Breitling, der Albaner müsste eigentlich jeden Moment auftauchen. In der Vergangenheit war er immer übermäßig pünktlich gewesen. Von seinem Standort aus konnte Ritchie das gesamte Werksgelände übersehen, vor allem hatte er die Zufahrt von der Straße her im Blickfeld.
    Zu spät bemerkte er den Schatten, der sich seitlich auf seinen Mercedes zubewegte. Eine dunkel gekleidete Person schob sich in der Deckung einer der Lagerhallen von der Seite auf die Limousine zu. Vorsichtig und behutsam setzte sie einen Fuß vor den anderen, immer darauf bedacht, kein Geräusch zu verursachen. An den fließenden Bewegungen konnte man erkennen, dass sie trainiert und einstudiert waren. In unmittelbarer Nähe des Wagens hielt die Person einen Moment inne. In der ausgestreckten Hand hielt sie eine automatische Waffe. Das diffuse Mondlicht wurde von dem dunklen Stahl des Schalldämpfers, der auf den Lauf aufgesetzt war, reflektiert.
    Der Meuchelmörder zielte mit der Waffe auf die in dem Wagen sitzende Person. Ein dumpfes ,Plopp‘ zerriss die Stille und in dem Moment, als das Glas der Seitenscheibe zersplitterte, wurde dem Zuhälter klar, dass Igor ihn gelinkt hatte.Das Projektil drang seitlich in seinen Kopf ein und trat auf der anderen Seite seines Schädels wieder hinaus.
    Sein Blut und seine Hirnmasse verteilten sich in einem abstrakten Muster in der Luxuslimousine.
    Die Augen, die er weit aufgerissen hatte, starrten schmerzverzerrt in die Dunkelheit. Kraftlos sackte er in sich zusammen. Das zweite Projektil wurde durch die Frontscheibe abgefeuert und traf ihn mitten ins Herz, aber das spürte er schon nicht mehr.
    Die kalten und ausdruckslosen Augen des Killers, den Igor ihm geschickt hatte, funkelten in der Dunkelheit, als er teilnahmslos den Schalldämpfer von seiner Waffe abschraubte und in der Nacht verschwand.

    Es war schon unglaublich, wie schnell hier die Sonne aufoder unterging.
    Isla Margarita lag in unmittelbarer Nähe des Äquators. Wenn die Sonne am Abend unterging, dann hatte man zunächst das Gefühl, man könne sie mit den Händen greifen und wenn man die Arme ausstreckte, dann war sie schon fast im Meer versunken.
    Valerie saß in dem noch warmen Sand am Playa el Agua und hatte sich den Sonnenuntergang angesehen. In solchen Momenten überwältigte sie immer die Sehnsucht. Eine unstillbare Sehnsucht nach einem geregelten Leben, so wie es Millionen anderer Menschen auch führten.
    Nach den Unwägbarkeiten und den Wirren der letzten Jahre war sie der Erfüllung ihres Traums sehr nahe. Alles, was sie sich vorgenommen und wovon sie jahrelang geträumt hatte, war eingetreten.
    Ihr kleines Restaurant war sehr gut angelaufen, die Gäste strömten in Scharen zu ihr und lobten ihre einfache, abersehr gute Küche. Am meisten jedoch schwärmten sie von Valerie selbst. Sie ging förmlich auf in ihrer neuen Aufgabe, und man merkte ihr die Freude an, mit der sie ihre tägliche Arbeit verrichtete.
    Es war schon ein großer Unterschied, ob sie etwas tun musste, was gegen ihre Natur war und wozu sie sich immer wieder zwingen musste, oder ob sie es aus Überzeugung tat.
    Sie hatte ein paar Stunden im

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