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Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Titel: Fay - Das Vermaechtnis des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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ihr die Tränen in die Augen gestiegen waren.

    „Nichts. Es ist nichts.
    Ich bin nur derartig von deiner Erscheinung überwältig, dass ich es kaum ertrage dich anzuschauen. Dabei bist du nicht einmal Chaya!“, scherzte sie und rang sich ein verkrampftes Lächeln ab. Währenddessen löste sie die Umarmung und wich von dem Verführer in Faygestalt einen Schritt zurück. Bevor sie sich versah nahm Jo augenblicklich seine menschliche Gestalt wieder an. Für die Rückverwandlung schien er wohl keine Lichtshow mit „Special Effects“ zu benötigen.

    „Das tut mir leid. Ich wollte nicht, dass du dich aufgrund meiner wahren Gestalt schlecht fühlst!“, entschuldigte er sich.

    „Mach dir nichts draus. Du konntest es ja nicht vorher wissen“, beschwichtigte sie ihn.

    „Ich hoffe du kannst mir verzeihen“, gab Dalila nun kleinlaut von sich. Jo legte seine Stirn verwundert in Falten.

    „Ich…dir?“ Weshalb den?
    Du hast doch gar nichts getan wofür du mich um Verzeihung bitten müsstest!“, erwiderte er und sah sie fröhlich grinsend an. Er war die Gutmütigkeit in Person.

    „Doch, ich muss mich entschuldigen!“, widersprach sie ihm.

    „Bei dir und Daphne, denn ich habe euch nicht geglaubt. Ich dachte ihr wärt verrückt und total durchgeknallt! Es schien mir nur alles so abwegig. Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, dass ihr beide tatsächlich die Wahrheit gesagt habt.
    Es tut mir aufrichtig leid, dass ich euch nicht von Anfang an geglaubt habe!“, fügte sie schuldbewusst hinzu und nuckelte betreten an ihrer Unterlippe herum.

    „Sei bitte nicht traurig deswegen.
    Weder Daphne noch ich sind dir deswegen böse! Ich kann dich sogar verstehen, denn es ist nur menschlich alles infrage zu stellen. Und obwohl du ein Halbblut bist, so bist du dennoch auch ein Mensch.
    Ich könnte dir niemals böse sein“, sicherte er ihr zu. Dalila war froh darüber, dass Jo ihr ihren anfänglichen Zweifel nicht übel nahm und atmete geräuschvoll aus. Ihr fiel ein Stein vom Herzen zu wissen, dass er so nachsichtig seiner Schülerin gegenüber war.

    „Ist Jo denn überhaupt dein richtiger Name oder dient dieser auch nur der Tarnung?“ Ob es nun an dem weichen Untergrund lag oder auch an der hohen Energiekonzentration des Hotspots konnte Dalila nicht sagen. Doch auf dem nachgebenden Moosteppich einen festen Stand zu bekommen schien dem Teenager nahezu unmöglich zu sein. Wie auf Deck eines Schiffs bei rauem Seegang wankte sie ständig umher und hatte größte Mühe die Balance zu halten. Da ihr das Gezappel vor Jo peinlich war der anmutig wie eine Statue dastand, ließ sie sich wieder auf die Picknickdecke nieder.

    „Jo ist mein Spitzname. Mein voller Name lautet Jolarius. So nennen mich zumindest die anderen Fay in Astaria. Doch mir ist die Kurzform lieber. Sie klingt nicht so abgehoben sondern normal. Eben menschlich“, sagte er und setzte sich zu ihr.

    „Und was ist mit einer eigenen Sprache? Habt ihr die auch?“

    „Ja die haben wir tatsächlich!“, erwiderte er.

    „Unsere Sprache ähnelt dem Walgesang und ist für das menschliche Gehör nicht wahrnehmbar. Sie besteht aus sanften Klängen und hört sich an wie Musik. Du als Halbblut solltest sie eigentlich hören können. Lass uns einen Versuch wagen“, meinte er voller Enthusiasmus. Dalila hatte gegen einen Versuch nichts einzuwenden und nickte einverstanden. Um sich besser konzentrieren zu können straffte sie die Schultern und tat tiefe Atemzüge. Außer dem Wind der durch die Blätter des Waldes rauschte, war jedoch trotz einer geraumen Weile nichts zu hören. Irritiert neigte sie ihren Kopf zur Seite und reckte sich Jo ein wenig entgegen. Dennoch vernahm sie keine Laute die sich auch nur annähernd nach Gesang anhörten.

    „Ähm…Jo…du musst schon deinen Mund aufmachen, wenn ich etwas hören soll“, merkte sie ungeduldig an. Jo schmunzelte amüsiert.

    „Wir Fay reden ohne die Lippen zu bewegen.
    Wir senden und empfangen Schwingungen auf telepathischer Ebene“, erklärte er ihr.

    „Und jetzt sei ruhig und entspanne dich.
    Du wirst sehen, es wird bestimmt klappen.“ Dalila seufzte genervt. Sie setzte sich in eine aufrechte Position und lauschte weiterhin dem fispern des Windes. Nach wenigen Minuten kippte ihre anfängliche Geduld jedoch in Missmut um. Womöglich taugte sie schlichtweg als Halbblut nichts, denn scheinbar bekam sie nicht mal die einfachste Übung hin.
    Gerade als sie frustriert aufgeben wollte drangen seltsame Klänge an

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