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Fear

Fear

Titel: Fear Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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aufgeregt, weil er seinem Helden bei der Arbeit zusehen durfte. Glenn saß mit dem Rücken zu ihnen auf einem Barhocker und trank kleine Schlucke aus einer Bierflasche.
    »Glenn, hier spielt die Musik!« Leon nahm Fenton beiseite. »Ich schätze, wir haben alles, was wir brauchen.«
    »Bis auf die Kontaktdaten über diesen Morton. Aber wenn es stimmt, was Victor sagt, dürfte er nicht allzu schwer zu finden sein.«
    Leon runzelte die Stirn. »Du glaubst nicht, dass Vic uns angelogen hat?«
    »Ich sage: ›wenn es stimmt‹.« Fenton schmatzte genüsslich mit den Lippen. »In meinen Augen ist das alles hundertprozentig glaubwürdig. Und es ist pures Gold wert, da hat er nicht zu viel versprochen.«
    Glenn hörte ihn und sah Leon an, der widerwillig nickte. »Gut gemacht – dank dir sind wir auf ihn gekommen.«
    Fenton hüstelte dezent. »Wäre es nicht klüger, ihn wieder nach Hause zu schaffen oder ihn irgendwo an der Straße auszusetzen?«
    »Normalweise schon, Clive. Aber nicht diesmal.« Leon betrachtete Victor: der räudige Kopf immer noch gesenkt, der dürre Körper verbogen durch die Seile, die ihn an den Stuhl fesselten. »Ich meine, schau ihn dir doch an. Der Scheißkerl hat geglaubt, er könnte mich um hundert Riesen erleichtern.«
    Die drei drehten sich um und nahmen ihren Gefangenen in Augenschein. Fenton summte geschäftig vor sich hin, was bedeutete, dass er dabei war, sich widerstrebend Leons Standpunkt anzuschließen. Von Glenn kam natürlich nichts.
    »Na, was ist?«, fragte Leon scharf.
    Glenn fuhr zusammen wie von einer Kugel getroffen. »Wenn du meinst, dass es das Richtige ist …«
    »Das ist es.« Er forderte Fenton auf, Derek anzurufen. Dann ein Nicken in Reece’ Richtung: Legt los.
    Reece und Todd nahmen hinter dem Stuhl Aufstellung. Beide trugen Latexhandschuhe. Victor stöhnte leise vor sich hin; seine Füße zuckten und zitterten wie in ihrem eigenen Todeskampf. Leon nahm sich einen Stuhl und stellte ihn direkt vor seinen Gefangenen, so dicht, dass er ihn hätte berühren könnten.
    Fenton legte auf und sagte: »Er ist unterwegs.«
    »Perfekt.« Aus dem Augenwinkel registrierte Leon eine Bewegung: Glenn schlich in Richtung Tür. »Wo zum Teufel willst du hin?«
    »Ich dachte, ich geh ein bisschen frische Luft schnappen.«
    »Vergiss es. Komm her, und setz dich.« Leon funkelte ihn böse an, bis Glenn klein beigab. »Du steckst da mit drin. Dann kannst du gefälligst auch bis zum Ende dabeibleiben.«
    Glenn antwortete nicht. Victor hatte den Kopf gehoben und starrte sie an. Vielleicht waren es die Worte »bis zum Ende«. Oder vielleicht hatte er nur die Atmosphäre im Raum registriert.
    »Haltet ihn gut fest«, sagte Leon. »Das ist das Allerwichtigste.«
    »Mr Race …« Vics Flehen um Gnade wurde von dem lauten Ratschen übertönt, mit dem Reece einen Streifen Paketklebeband abriss. Als sie Victor den Klebstreifen auf den Mund klatschten, merkte Leon, wie alle sich ein wenig entspannten. Wenn Victor nicht um Gnade betteln konnte, war es leichter, den Gedanken daran zu verdrängen, zu vergessen.
    Leon fand immer noch, dass der Mann zu billig davonkam. Viel befriedigender wäre es gewesen, ihn zu Tode zu prügeln, aber das hätte eine große Schweinerei gegeben. Und Leon wollte, dass das Crow’s Nest am Sonntag zum Mittagessen wieder öffnen konnte.
    Das Abkleben der Augenlider erwies sich als knifflig, und es ging nicht ohne Gewaltanwendung ab, bis Victor sich endlich fügte. Inzwischen hatte er begriffen, was sie vorhatten, und er würde es ihnen nicht leicht machen.
    Ein plötzlicher Gestank ließ sie alle zurückprallen. »Er hat sich in die Hose geschissen!«, rief Todd.
    »Ach, verdammt. Beeilt euch, sonst müssen wir den ganzen Laden ausräuchern.«
    Leon sah zu, wie Reece und Todd Victors Kopf und Schultern packten und ihre Beine seitlich gegen den Stuhl stemmten. Als sie sicher waren, dass er sich nicht mehr rühren konnte, packte Reece einfach Victors Nase und drückte ihm die Nasenlöcher zu.
    Vics Augen traten aus den Höhlen, wieder brach ihm der Angstschweiß aus, und ein entsetzlicher, durchdringender Klagelaut entrang sich seiner Kehle.
    Leon lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Wenigstens konnte er bei dieser Methode bequem das Sterben des Mannes beobachten, Sekunde für Sekunde. Das war doch ein Bonus, den man genießen musste.
    Kam schließlich nicht allzu oft vor, dass man zusehen durfte, wie jemandem das Licht ausgeblasen wurde.

50
    Sie standen auf und traten einen

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