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Fear

Fear

Titel: Fear Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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er mit seiner Frage verbergen wollte.
    »Ich weiß es nicht. Aus dem, was Glenn im Lauf der Jahre so hat fallen lassen, könnte man schließen, dass da gewisse ›Vereinbarungen‹ bestehen. Andererseits ist Leon clever genug, solchen Gerüchten ihren Lauf zu lassen, um seine Feinde noch gründlicher abzuschrecken.«
    »Das heißt, dass er so oder so ziemlich unangreifbar ist.«
    »Sie glauben wohl nicht, dass er heutzutage sein Geld auf ehrliche Weise verdient?«
    »Teilweise schon, da bin ich sicher. Was mich skeptisch macht, ist die Art seiner geschäftlichen Unternehmungen. Sie bieten sich alle geradezu an für kriminelle Aktivitäten.«
    »Ach ja?« Ellie rückte auf dem Sofa herum und sah ihn mit großen Augen an, begierig, mehr zu erfahren. Sie hatte das Kinn leicht auf eine Hand gestützt, die langen, eleganten Finger an die Wange geschmiegt.
    Joe beherrschte sich mühsam. »Das Taxiunternehmen und das Automatengeschäft verschaffen ihm ein Vertriebsnetz. In beiden Branchen wechselt hauptsächlich Bargeld den Besitzer. Das Gleiche gilt für den Spielsalon: wieder Bargeld und kein Warenbestand. Ideal für Geldwäsche. Und dann die Sicherheitsfirma: reichlich Schlägertypen, die auf Abruf für Personenschutz, Einschüchterung und Erpressung zur Verfügung stehen.«
    »Und jetzt arbeiten Sie auch für ihn.« Sie hielt abrupt inne. »Warum sollte Leon das Risiko eingehen, Sie zu engagieren, wenn er immer noch in kriminelle Aktivitäten verwickelt wäre? Er muss doch von Ihrer Vergangenheit gehört haben?«
    »Er weiß, dass ich früher Polizist war. Warum er mir den Job angeboten hat, kann ich mir nach wie vor nicht erklären.« Joe schwieg einen Moment. »Ellie, da ist noch etwas anderes.«
    Er gab Patrick Davys Schilderung des Überfalls in Newquay wieder. Wie sich herausstellte, hatte Ellie schon davon gehört; dass Leons Leute dafür verantwortlich sein könnten, war ihr allerdings neu.
    »In diesem Fall hat die Polizei offenbar tatsächlich ermittelt, aber Reece und die anderen hatten wasserdichte Alibis. Einer der Zeugen, die ihre Aussagen bestätigten, war Glenn.«
    »Und nun fragen Sie sich also, ob Glenn auch ein Schurke ist?« Sie starrte angestrengt auf den Boden. »Die Wahrheit ist: Mein Herz würde es gerne leugnen, aber mein Verstand sagt mir, dass es wahr sein könnte. Ich glaube nicht, dass er sich an einem Überfall beteiligen würde. Das passt so gar nicht zu ihm. Aber wenn man ihn hinterher bitten würde … nein, wenn Leon ihn bitten würde, jemandem ein Alibi zu verschaffen, dann würde er es, glaube ich, tun.«
    »Und Derek Cadwell? Glauben Sie, dass er auch mit drinsteckt?«
    »Das ist nicht so leicht zu beantworten. Nach außen hin ist er wesentlich seriöser als Leon. Ich vermute, dass es zwischen den beiden eher so etwas wie eine strategische Partnerschaft gibt; es ist also durchaus denkbar, dass der Überfall eine Gefälligkeit Cadwell gegenüber darstellte.«
    »Alise hat angedeutet, dass Leon Cadwell in der Hand hätte, aufgrund gewisser … Neigungen.«
    Ellie reagierte mit einer Mischung aus Faszination und Entsetzen. »Nein! Ich würde das gerne glauben, weil er so ein arroganter Mistkerl ist.«
    »Ihnen sind nie derartige Gerüchte zu Ohren gekommen?«
    »Nein, nie. Und ich bin, wie gesagt, ziemlich neugierig. Haben Sie sie gefragt, wie sie das herausgefunden hat?«
    »Das wollte sie mir nicht sagen. Sie hat mich nur inständig gebeten, es einfach zu glauben.«
    »Hmm. Nichts für ungut, aber ich denke, da sind Sie einem Irrtum aufgesessen.«
    »Das hat Diana mehr oder weniger auch gesagt.«
    »Na, sehen Sie. Wenigstens eine Sache, in der wir uns einig sind.«
    Joe runzelte die Stirn. »Oh, Sie sind sich noch in viel mehr Punkten einig.«
    Ellie veränderte ihre Sitzhaltung. »Tatsächlich? Ich weiß nicht, ob mir die Art gefällt, wie Sie das gesagt haben. Sind Sie sauer auf uns?«
    »Eher verwirrt als sauer. Ich höre all diese negativen Gerüchte über Leon – und im Übrigen auch über Glenn –, und dennoch habe ich den Eindruck, dass Sie beide entschlossen sind, zu ihnen zu halten, auch wenn Sie zugeben, dass an vielen der Gerüchte etwas dran sein könnte.«
    »›Unschuldig bis zum Beweis des Gegenteils.‹ Dieses Prinzip gilt ja wohl auch heute noch, oder nicht? Aber vielleicht haben Sie recht. Ihnen muss doch aufgefallen sein, wie isoliert dieser Ort ist. Das fördert eine gewisse Inselmentalität, nehme ich an. Wir gegen den Rest der Welt.«
    »Ich will nur nicht, dass

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