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Fear

Fear

Titel: Fear Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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zu lügen. »Ich bin Kamilas Verschwinden nachgegangen. Ich habe nach dem Beweis gesucht, der Sie hinter Gitter bringen würde.«
    »Dazu wird es nicht kommen«, entgegnete Leon triumphierend. »Hier in Trelennan bin ich unbesiegbar. Mir kann niemand was anhaben. Mir gehört diese Stadt, und Sie haben einen großen Fehler gemacht, als Sie sich mit mir angelegt haben.« Seine Stimme wurde immer lauter und schriller, er hörte sich fast an wie ein Wahnsinniger, als ob ihm jeden Moment der Schaum vor den Mund treten würde. Joe entschied, dass er nichts zu verlieren hatte, wenn er einen Fluchtversuch wagte; selbst wenn die Waffe echt wäre, würde Leon vielleicht nicht richtig zielen.
    Dann kamen Reece und Todd hereingestürmt und machten diese Idee zunichte. Todd hatte einen Verband über der Nase. Beide sahen aus, als würden sie Joe am liebsten mit bloßen Händen in Stücke reißen.
    Bruce trat hinter ihnen ein, in der Hand eine Flasche billigen Wodka. Leon vergewisserte sich, dass Joe sie gesehen hatte, und sagte dann: »Bei Alise hat es gut funktioniert. Bei Ihnen wird es sogar noch besser funktionieren.«
    73
    Es war schon komisch, dachte sich Leon hinterher, wie manchmal eins zum anderen führte.
    Er stieg langsam die Treppe hinunter, weil er erschöpft und unsicher auf den Beinen war. Sie waren erst gegen ein Uhr nachts aus Ascot zurückgekommen, und danach hatte Leon noch stundenlang wach gelegen und darauf gewartet, dass seine Wut sich legte.
    Glenn war gerade erst gekommen, deswegen stand die Bürotür offen. Und weil Leon so langsam die Stufen hinunterging, hörten sie ihn nicht kommen. Und weil sie ihn nicht kommen hörten, redeten Fenton und Glenn, als ob Leon nicht da wäre. Glenn musste ihn gefragt haben, was es Neues gebe, und Fenton schnaubte angewidert.
    »Das ist eine Schnapsidee, Joe in den Allwyn zu werfen. Wenn er aufs Meer hinausgespült wird, verschwinden auch unsere Chancen, so richtig Kasse zu machen, auf Nimmerwiedersehen.«
    Glenns Erwiderung wurde von einem Donnerschlag übertönt. Als er verhallt war, sagte Fenton: »Wie kann man auf die Idee kommen, so einem geschenkten Gaul ins Maul zu schauen?«
    »Ich weiß es nicht. Aber sie haben Leon ja auch gar nicht zu Wort kommen lassen. Ich an seiner Stelle hätte nach diesem Auftritt auch keine Lust, wieder bei Morton angekrochen zu kommen …«
    »Es gibt Mittel und Wege, Glenn. Das Problem ist, dass er sich mehr und mehr verrennt. Er will mir einfach nicht zuhören. Ich habe Derek gebeten zu kommen, und du solltest ihn auch bearbeiten. Er hatte schon immer eine Schwäche für dich.«
    »Da bin ich mir nicht mehr so sicher«, murmelte Glenn.
    »Seit ein, zwei Tagen ist es, als hätte er den Verstand verloren. Er ist einfach keinen vernünftigen Argumenten zugänglich.« Fentons Ton wurde noch vertraulicher. »Ich überlege sogar allmählich, ob es nicht Zeit wird für eine Veränderung. Ich habe mir im Lauf der Zeit einen beträchtlichen Rücklagenfonds aufgebaut. Du doch sicher auch, oder?«
    Glenn brummte etwas Unverbindliches. »Bisschen früh, das sinkende Schiff zu verlassen, oder?«
    »Meinst du? Ich weiß nicht. Es geht um eine Million Pfund, da bin ich ernsthaft versucht, Danny Morton selbst anzurufen.« Glenns Miene musste Missbilligung ausgedrückt haben, denn Fenton klang defensiv, als er wieder sprach. »Würdest du nicht sagen, dass es das Risiko wert ist?«
    »Welches Risiko denn?« Leon stieß die Tür so heftig auf, dass sie gegen die Wand krachte.
    Fenton sprang hektisch von seinem Stuhl auf und schlug sich mit einer Hand auf die Brust, als müsse er sein Herz wieder in Gang bringen. Glenn rührte sich kaum; nur seine Wangen röteten sich leicht, als er Leon mit einem Nicken begrüßte und dann geschickt das Thema wechselte.
    »Habt ihr es geschafft, Joe herzulotsen?«
    »Bruce hat seine Rolle perfekt gespielt. Und Claudia ihre auch.« Leon zwinkerte Fenton zu. »Wusstest du, dass sie immer noch so topfit aussieht wie mit achtzehn?«
    »Wunderbar«, meinte Fenton trocken. Er holte tief Luft. »Leon, äh … Glenn und ich haben gerade darüber gesprochen, ob es sich nicht lohnen würde, noch ein letztes Mal an Danny Morton heranzutreten …«
    »Vergiss es, Clive. Und wenn ihr versucht, etwas hinter meinem Rücken einzufädeln, wird es das Letzte sein, was ihr je getan habt. Verstanden?«
    Fenton schluckte wie ein Ochsenfrosch und erhob sich dann schweigend, sodass Leon seinen Platz hinter dem Schreibtisch einnehmen

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