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Fear

Fear

Titel: Fear Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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konnte.
    »Hast du einen Hausschlüssel von Diana?«, fragte er Glenn.
    »Nicht mehr. Sie hat ihn am Sonntag wieder an sich genommen.«
    Leon fischte einen Schlüssel und einen Umschlag aus seiner Tasche. »Hier ist ein Brief, geschrieben von Joe. Es sind nur seine Fingerabdrücke drauf. Ich will, dass du ihn so platzierst, dass Diana ihn findet, und bei der Gelegenheit kannst du auch Joes Sachen holen.«
    »Und wenn sie zu Hause ist?«
    »Lock sie irgendwohin«, schlug Fenton vor.
    »Sie ignoriert meine Anrufe.«
    »Sie muss doch mal einkaufen gehen oder so«, blaffte Leon. »Wenn’s sein muss, hock dich den ganzen Vormittag vors Haus, aber sieh zu, dass du es erledigst.«
    Glenn nickte unglücklich; vielleicht begriff er, dass Leon ihn aus der Gefahrenzone haben wollte. »Mir ist nicht ganz klar, was der Plan ist.«
    »Wir inszenieren einen Selbstmord, genau wie bei Alise. Aber ich will, dass Diana glaubt, Joe sei aus eigenem Entschluss abgereist. Sonst wird sie Stunk machen, und dann müssen wir zusehen, wie wir sie loswerden.« Um sicherzugehen, dass Glenn verstanden hatte, worum es ging, fügte er hinzu: »Das Gleiche gilt für deine Exfrau.«
    Glenns Züge spannten sich an, doch er protestierte nicht; stattdessen wechselte er einen besorgten Blick mit Fenton. Es ging so schnell, dass sie wahrscheinlich glaubten, Leon habe nichts gemerkt.
    Nachdem Glenn abgezogen war, lehnte Leon sich zurück und schloss die Augen, ein Bild der Entspannung. »Läuft alles schön nach Plan, nicht wahr?«, sagte er.
    »Wenn du meinst.« Fenton klang mürrisch. »Bei einem vorgetäuschten Selbstmord gibt es keine Garantie.«
    »Wir können aus dem letzten Mal lernen. Sie werden ihn zuerst im Fluss ertränken. Hochwasser ist um zwei, also werden sie ihn reinschmeißen, wenn die Ebbe einsetzt. Und vom Allwyn fließen sämtliche Strömungen in die Keltische See. Wenn er einmal weg ist, wird er nicht wieder auftauchen.« Er schlug die Augen auf und sah Fentons skeptische Miene. »Mit ein bisschen Glück wird das Gewitter den Fluss noch höher ansteigen lassen.«
    Wie aufs Stichwort war von draußen ein dumpfes Klatschen zu vernehmen – ein dicker Regentropfen, der auf die Veranda fiel. Dann noch einer. Und dann ein heftiger Wolkenbruch, der auf das Haus niedertrommelte. Leon strahlte. Fenton glotzte ihn an, als glaubte er, wenn auch nur für einen kurzen Moment, dass Leon über Zauberkräfte verfügte.
    Der Regen setzte so plötzlich ein, dass sie alle innehielten, um zu lauschen.
    Todd stöhnte. »Wir werden klatschnass.«
    »Das ist gut«, sagte Reece. »Bei dem Wetter geht kein Mensch vor die Tür.«
    Joe wusste ganz genau, was sie vorhatten, denn Leon hatte es ihm erklärt. Als Erstes hatten sie ihn durchsucht und ihm seine Schlüssel und sein Geld abgenommen, ebenso wie den Pass und den Führerschein auf den Namen »Joe Carter«. Leon hatte verächtlich geschnaubt, als er die Dokumente inspizierte, als wüsste er, dass sie gefälscht waren.
    Bruce zog ein Paar Latexhandschuhe an, ging aus dem Zimmer und kam mit einem Bogen Schreibpapier und einem Kugelschreiber zurück. Leon richtete die Pistole auf Joes Brust.
    »Schreiben Sie eine Nachricht an Diana, dass Sie überstürzt aufbrechen mussten. Sagen Sie ihr, Sie hätten hier alles getan, was Sie konnten, so was in der Art.«
    »Sie wird es nicht glauben.«
    »In Ordnung.« Leon warf ihm einen wissenden Blick zu. »Warum schreiben Sie nicht, dass Ihre Vergangenheit Sie eingeholt hat?«
    Joe lief es eiskalt über den Rücken. Leon war doch nicht etwa hinter die Sache mit den Mortons gekommen?
    »Ich merke schon, das hat gesessen«, sagte Leon. »Na los, schreiben Sie schon.«
    Nein , dachte Joe. Wenn sie davon wüssten, würden sie das hier nicht tun. Sie würden mich ihm ausliefern.
    »Was ist, wenn ich mich weigere?«, fragte er, und sein Blick ging unwillkürlich zu Reece.
    Leon bemerkte es und sagte leichthin: »Oh, wir werden Sie nicht foltern. Wir werden stattdessen Diana foltern.«
    Es war kein Bluff. Joe wusste, dass Diana nur dann nichts zu befürchten hätte, wenn sie die Geschichte mit seiner plötzlichen Abreise für bare Münze nähme. Er hatte keine Wahl – er musste einen überzeugenden Abschiedsbrief schreiben.
    Als er damit fertig war, wies Leon ihn an, den Brief in einen Umschlag zu stecken, den er ihm sodann abnahm. Er sagte: »Es ist reine Notwehr, vergessen Sie das nicht. Genau wie bei Alise. Das haben Sie sich selbst zuzuschreiben.«
    Joe sparte sich eine

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