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Fear

Fear

Titel: Fear Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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sich und brütete vor sich hin, während Glenn die Schränke durchsuchte, bis er den Brandy gefunden hatte. Ohne zu fragen, brachte er zwei Gläser mit und goss in jedes einen kräftigen Schuss. Diana beäugte ihres angewidert.
    »Wo ist Joe?«
    »Ich weiß es nicht.« Eine lange Pause. »Leon will ihn loswerden.«
    »Wie … loswerden?«
    Glenn setzte sich, leerte sein Glas in einem Zug und schenkte sich noch einen ein. »Na ja … aus der Stadt jagen eben.«
    Dianas Augen verengten sich. Ihr wurde klar, dass sie ihm auch jetzt noch, nach allem, was passiert war, glauben wollte .
    »Joe hat mir von Alise erzählt. Was Leon ihr angetan hat. Es ist alles wahr, oder? Das mit Alise’ Schwester und dem Mädchen, nach dem Roy gesucht hat …« Ihre Stimme zitterte so sehr, dass sie nicht fortfahren konnte. Sie nahm einen Schluck Brandy und verzog das Gesicht. »Hattest du etwas damit zu tun?«
    »Nein!« Er wandte sich gekränkt ab. »Wir wissen beide, was Roy gedacht hat, aber es gab nie irgendwelche Beweise.«
    »Jetzt gibt es sie. In Gestalt von Alise, die zusammengeschlagen und für tot zurückgelassen wurde. Und ich will wissen, ob du daran beteiligt warst.«
    Glenn schüttelte den Kopf. »Ich schwöre, ich hatte damit nichts zu tun. Ich habe mir vieles zuschulden kommen lassen, Di. Ich war schwach, und ich war dumm. Ich habe bewusst weggesehen, wenn ich hätte hinsehen sollen. Aber von dem, was Leon so treibt, habe ich immer die Finger gelassen.« Er schüttelte sich. »Er und Clive Fenton.«
    »Was ist mit Derek Cadwell? Sieht er auch nur ›bewusst weg‹, oder ist er ein aktiver Teil der Verschwörung?«
    »Er steht ihnen nahe. Fenton wahrscheinlich näher als Leon. Aber sie sind alle verdorben. Verdorben bis ins Mark.«
    Beschämt starrte er in seinen Brandy, als könne der ihm die Antwort geben, die er brauchte. Diana ließ ihn eine Weile brüten. Nachdem sie ihre Gelassenheit anfänglich nur vorgetäuscht hatte, war sie nun tatsächlich ganz ruhig.
    »Du musst eine wichtige Entscheidung treffen«, sagte sie.
    Glenn griff nach der Brandyflasche, doch Diana kam ihm zuvor und hielt sie so, dass er nicht herankam. Er protestierte nicht, sah nur kurz zu ihr auf und ließ den Kopf wieder sinken. Ein heftiger Windstoß peitschte einen Schwall Regen gegen das Haus.
    »Leon ist völlig durchgeknallt. Er hört auf keinen von uns. Gestern hat er totalen Mist gebaut, als wir …« Er brach ab.
    »Was?«
    »Spielt keine Rolle. Einfach nur etwas, was er völlig versiebt hat.« Ein abgrundtiefer Seufzer. »Ich hätte nicht übel Lust auszusteigen.«
    »Dann tu’s doch.«
    »Es ist nicht bloß das.« Jetzt sah er ihr in die Augen. »In den letzten paar Tagen ist mir erst richtig klar geworden, was unsere Trennung bedeutet. Ich will nicht verlieren, was wir hatten.«
    »Und was hatten wir?«
    Glenn registrierte ihren kühlen Tonfall und schien überrascht. »Ich weiß nicht …«
    »Das war ein glücklicher Zufall, nicht wahr, dass du mich verführt hast, gerade als Roy lästig zu werden begann?«
    »Wer hat dir denn den Floh ins Ohr gesetzt?« Er schnaubte. »Joe, nehme ich an?«
    »Sag mir die Wahrheit. War es Leons Idee?«
    Glenn schaute sehnsüchtig nach der Brandyflasche. Diana hielt sie fest gepackt, als wollte sie sie ihm über den Schädel ziehen.
    »Er hat vorgeschlagen, dass ich … mit dir Bekanntschaft schließen sollte. Aber ich habe mich in dich verliebt, Di. Ehrlich. Ich bin dir mit Haut und Haaren verfallen. Leon war gar nicht glücklich darüber. Nach Roys Tod hat er gesagt, ich solle Schluss machen, aber ich habe mich geweigert.« Zu ihrer Bestürzung konnte er es sich nicht verkneifen, Stolz in seine Stimme zu legen.
    »Ich habe meinen Mann auf die schlimmste denkbare Weise hintergangen, und jetzt finde ich heraus, dass die ganze Sache von diesem verfluchten Leon Race eingefädelt wurde!«
    »Es tut mir wirklich leid. Aber meine Gefühle für dich waren echt. Wäre ich immer noch hier, wenn sie es nicht wären?«
    Er beugte sich vor und legte seine Hand auf ihre. Diana musste feststellen, dass sie nicht die Kraft hatte, ihn zurückzuweisen.
    »Du darfst das nicht geschehen lassen, Glenn. Du musst tun, was der Anstand gebietet.«
    »Ha«, schnaubte er. »Es wundert mich, dass du mir das noch immer zutraust.«
    »Das tue ich. Vielleicht ist es ja der Brandy, der aus mir spricht.«
    »Du hast deinen doch kaum angerührt.« Seine Finger schlossen sich um ihre. »Wir hatten doch gute Zeiten miteinander, oder

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