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Fear

Fear

Titel: Fear Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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sagte, er habe noch einen anderen Job für mich. Alles streng geheim. Er hatte einen Gang entdeckt, der unter dem Haus verlief, und er wollte, dass ich dort einen Tresorraum einbaue.« Er kaute nervös an seinem Daumenballen herum. »Er sagte, er wollte dort wichtige Dokumente lagern, Geld und so weiter.«
    »Aber dafür war er nicht gedacht?«
    »Ich habe keine Ahnung. Der Raum ist immer mit einem Vorhängeschloss gesichert. Und man kommt nicht so leicht hin. Hinter der Toilette ist eine abnehmbare Blechplatte. Ich hatte seit Jahren keinen Grund mehr, dort hinzugehen.«
    »Wer weiß davon? Nur Sie und Leon?«
    Er breitete die Hände aus. »Clive Fenton vielleicht?«
    »Und Cadwell?«
    »Leon wird ihm nichts davon erzählt haben. Aber wenn Clive es weiß … denkbar ist es.«
    »Und dieser Raum«, fragte Joe, »ist der groß genug, um jemanden darin gefangen zu halten?«
    Glenn seufzte. Er wirkte bedrückt, resigniert. »Es sind Wandregale drin, und ich habe Leon geholfen, einen Aktenschrank runterzutragen. Aber wenn man die Sachen rausschmeißt, hat man praktisch eine Gefängniszelle.«
    Es war Diana, die zuerst etwas sagte, als sie Joes entschlossene Miene sah. »Sag mir nicht, dass du jetzt zu Leon gehen willst.«
    »Ich muss«, erwiderte Joe. »Wenn Alise’ Schwester dort ist, könnte sie noch am Leben sein.«
    »Du solltest die Polizei alarmieren.«
    Er wies zum Fenster. »Schau doch nur, was da draußen los ist. Bei Polizei und Feuerwehr laufen bestimmt schon die Telefone heiß. Da hat sicher niemand Zeit, sich irgendwelche vagen Anschuldigungen anzuhören, in denen es um eine verschwundene Frau und eine unterirdische Zelle geht.«
    Glenn hielt sein Handy hoch. »Ich habe Nachrichten von Clive. Er sagt, ich soll sofort zurückkommen, es gibt schwere Hochwasserschäden am Haus.«
    Joe starrte Diana an. »Umso mehr Grund, schnell zu handeln.«
    Er stand auf und ging zur Tür. Glenn wollte ihm folgen, doch Joe schüttelte den Kopf. »Sie bleiben besser bei den beiden hier.«
    »Ach ja – bei den hilflosen kleinen Frauchen?«, sagte Ellie in spöttischem Ton.
    Joe schüttelte den Kopf. »Ihr seid hier wahrscheinlich einigermaßen sicher, aber falls ihr doch schnell wegmüsst, habt ihr in Glenns Lastwagen wesentlich bessere Chancen.«
    »Das stimmt allerdings«, sagte Diana. »Aber jetzt mache ich erst mal ein Feuer im Wohnzimmer. Ohne Strom wird es hier bald eiskalt sein.«
    Bevor er das Haus verließ, stellte Joe sicher, dass er angemessen ausgerüstet war. Diana hatte ihm eine bessere Regenjacke sowie einen kleinen Rucksack und eine robuste Maglite-Taschenlampe gegeben. Sie schlug auch vor, dass er eine Erste-Hilfe-Ausrüstung mitnehmen sollte. Glenn holte den Werkzeugkasten aus seinem Laster, und Joe borgte sich ein Brecheisen, ein Teppichmesser und einen schweren Bolzenschneider.
    Die zwei Frauen gingen mit ihm zur Tür, während Glenn in der Küche blieb. Er hatte eingewilligt, nicht auf Fentons Nachrichten zu antworten, und Joe hatte Diana diskret gebeten, darauf zu achten, dass er Wort hielt.
    Diana gab ihm den Hausschlüssel zurück, den Leon ihm abgenommen hatte, und bot an, dass er ihr Auto benutzen könne. Joe war der Meinung, dass er zu Fuß wahrscheinlich sicherer und schneller vorankäme.
    »Wenn du meinst«, sagte sie. »Pass auf dich auf.«
    »Das werde ich.«
    Sie sah ihm einen Moment lang in die Augen. Er spürte, dass sie noch etwas sagen wollte, aber vielleicht fühlte sie sich durch Ellies Gegenwart gehemmt. Schließlich begnügte sie sich damit, ihm einen schnellen Kuss auf die Wange zu drücken, ehe sie sich abwandte und davonging.
    Ellie lächelte betrübt. »Sie war dir immer eine gute Freundin.«
    »Das stimmt«, bestätigte Joe. »Du aber auch.«
    Ihre Umarmung war anders: ungestümer, voll unterdrückter Leidenschaft und dem Bedauern über verpasste Chancen. Sie küssten sich lange und innig, und als sie sich voneinander lösten, stellte er fest, dass eine Träne von ihrer Wange auf seine übergegangen war.
    Sie schluckte schwer. »Ich sollte das nicht sagen, aber wenn du das findest … womit du rechnest …«
    »Sprich weiter.«
    »Selbst wenn er verhaftet wird – du weißt, dass Leon immer einen Weg finden wird, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Das ist es, was er am besten kann. Sich aus der Verantwortung stehlen. Anderen die Schuld in die Schuhe schieben.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Ich denke, das weißt du selbst«, sagte Ellie. »Wenn du die Chance bekommst,

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