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Fear

Fear

Titel: Fear Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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zur Last falle.«
    »Du weißt ja noch nicht, was ich dir dafür berechne«, gab sie zurück. »Hungrig?«
    »Wie ein Wolf.«
    »Dann also einmal das kornische Frühstück mit allem Drum und Dran.«
    Während er sein üppiges Frühstück verzehrte und Diana an einer hauchdünnen Scheibe Vollkorntoast knabberte, tauschten sie Erinnerungen aus, wobei sie einen großen Bogen um den Abend der Party machten und stattdessen lieber darüber spekulierten, was aus diversen halb vergessenen Kollegen und deren Ehepartnern geworden war.
    Dann kamen sie auf die Probleme zu sprechen, mit denen Geschäftsleute in der Rezession zu kämpfen hatten, und Joe erkannte seine Chance. »Was verlangst du eigentlich für eine Übernachtung?«
    »Bitte?«
    »Ich habe vor, dich zu bezahlen. Das hier ist schließlich ein B&B.«
    »Aber du wohnst hier als mein Gast. Und überhaupt, wo willst du das Geld hernehmen?«
    »Ich habe Geld. Ich komme bloß im Moment noch nicht dran.« Er beschloss, ein wenig vorzufühlen. »Normalerweise finde ich überall, wohin es mich verschlägt, irgendeinen Gelegenheitsjob.«
    »Tatsächlich?« Falls die Vorstellung, dass er länger bleiben wollte, Diana beunruhigte, wusste sie es gut zu verbergen. »Gibt es immer noch Leute, die mit Schwarzarbeit durchkommen?«
    »Mehr denn je, wenn die Zeiten schwierig sind.« Joe vermittelte ihr einen Eindruck von seinen Erfahrungen im vergangenen Jahr: Knochenarbeit auf Bauernhöfen in Norfolk, Lincolnshire und Humberside, ein paar Monate als Verkäufer in einem Eisenwarengeschäft, die glücklicherweise mit der strengsten Phase eines bitterkalten Winters zusammengefallen waren, und dann, noch vor Bristol, der undankbare Job als Küchengehilfe in einem exklusiven Hotel in Manchester.
    »Wenn du immer nach kurzer Zeit weiterziehst, wie hat Danny Morton dich dann aufspüren können?«
    »Ich weiß es nicht. Aber ich bin mir sicher, dass er mich nicht bis hierher hat verfolgen können. In dem Punkt musst du dir keine Sorgen machen.«
    Diana lächelte, aber es war die Art von tapferem Lächeln, zu dem man sich verpflichtet fühlt, wenn man einem Freund seinen Willen lassen will. Als sie fragte, ob er noch mehr Kaffee oder Toast wolle, lehnte er ab und sagte, er wolle ihr nicht länger im Weg sein.
    »Du kannst gerne meinen Wagen nehmen, wenn du ihn brauchst.«
    »Im Moment nicht, aber danke für das Angebot.« An der Küchentür hielt er inne. »Gibt es irgendetwas, was ich über Trelennan wissen sollte, ehe ich mich auf Erkundungstour mache?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Aber es lebt sich gut in der Stadt? Dir gefällt es hier?«
    Diana nickte. Aber sie wirkte unsicher, als ob sie glaubte, er nehme sie auf den Arm.
    Oder vielleicht, so kam es Joe später in den Sinn, lag es daran, dass er zwei verschiedene Fragen gestellt hatte und es auf jede eine andere Antwort gab.
    13
    Joe suchte keinen Ärger, aber manchmal fand der Ärger ihn. Irgendetwas in seinem Wesen schien derlei Dinge anzuziehen.
    Er und Diana hatten ihre Handynummern ausgetauscht; allerdings hatte sie ihn gewarnt, dass der Empfang hier bestenfalls lückenhaft sei. Aus einem Ständer mit Touristenbroschüren in der Diele wählte sie einen Flyer, der einen Stadtplan enthielt. Sie gab ihm auch einen Haustürschlüssel, worauf er das Fehlen einer Alarmanlage kommentierte.
    Sie lachte. »Wir sind doch nicht in London, Joe. Das ist eine sehr sichere Gegend hier.«
    Und tatsächlich, als er den Berg hinunterging, stand das Quad, das ihm am Abend zuvor aufgefallen war, immer noch unversehrt gleich hinter dem offenen Grundstückstor. Noch bemerkenswerter war, dass anscheinend nur eine Handvoll Häuser mit Alarmanlagen ausgestattet waren. Bei denen, die er entdecken konnte, handelte es sich um identische rautenförmige Kästen, marineblau gestrichen und mit den Buchstaben LRS beschriftet.
    Das Logo kam Joe irgendwie bekannt vor. Nachdem er eine Weile gerätselt hatte, fiel ihm ein, dass er es vielleicht auf dem Lieferwagen gesehen hatte, dessen Fahrer ihn so argwöhnisch beäugt hatte.
    Es war kurz nach neun, als er die Strandpromenade erreichte. Unter dem grauen Wolkenschleier herrschte eine gedämpfte Atmosphäre, als sei die Stadt noch nicht ganz wach. Die Luft war kühl und der Wind so böig, dass Joe froh um seine spießige beigefarbene Jacke war. Bis auf das eine oder andere Auto, das vorbeifuhr, war es sehr ruhig; weit entfernt von der hektischen Betriebsamkeit, die in Bristol herrschte.
    Er entfaltete den Stadtplan und

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